2261 - Jenseits der Hoffnung
Energie der Motana in sich aufgesaugt und sie geschwächt. Schließlich die ungewohnten Transitionen im Schlepp der ELEBATO.
Selbst Zephyda war nach der Rückkehr an Bord kaum mehr in der Lage gewesen, sich auf den Beinen zu halten. Seit sieben Stunden schlief sie ohne Unterbrechung.
Perry Rhodan hatte es sich in einem der verwaisten Sessel bequem gemacht und verfolgte über die Außenbeobachtung das Geschehen auf dem Landefeld und im Raumhafenareal. „Trostlos", bemerkte eine Stimme hinter ihm. Atlan hatte eben die Zentrale betreten, nachdem er sich eine Zeit lang außerhalb des Schiffes aufgehalten hatte. „Dieser Planet ist die reinste Waschküche."
Er ließ sich in den Sessel neben Rhodan sinken und fuhr sich mit beiden Händen durchs weißblonde, schulterlange Haar. „Ich verstehe die Shoziden nicht", begann der Arkonide nach einigen Minuten erneut. „General Traver versteht uns nicht oder er will uns erst gar nicht verstehen", sagte Rhodan. „Für ihn scheint die SCHWERT nicht mehr zu sein als eine Belastung. Andererseits ist er sich nicht sicher, ob wir vielleicht doch zu einem entscheidenden Faktor werden können."
Jäh durchbrachen zwei helle Glutbälle die Wolken. In flachem Winkel rasten sie über das Meer heran, einen langen Glutschweif hinter sich herziehend. Die Nachführung der Optik erfolgte automatisch.
Innerhalb kurzer Zeit wuchsen beide Glutbälle zu schlanken, an riesige Rochen erinnernden Gebilden heran. Mehrere Kilometer entfernt sanken sie auf den Raumhafen herab. „Wieder zwei", murmelte Rhodan. „Allein während der letzten beiden Stunden sind dreizehn T-Kreuzer eingetroffen, insgesamt knapp fünfzig. Und ich nehme an, das geht vorerst so weiter."
„Die Auswirkungen des Hyperimpedanz-Schocks dürften sich in beiden Sternhaufen nicht unterscheiden", sagte Atlan. „Angesichts dieser Tatsache haben die Shoziden schon wieder eine beachtliche Flotte aufgestellt."
„Möglicherweise sieht es auf den anderen Inselgruppen ähnlich aus."
„Du meinst, Carya Andaxi zieht ihre Flotte zusammen? Weshalb? Steht ein Präventivschlag bevor?"
„Möglich, dass wir keinen Kontakt zu ihr bekommen, weil unsere Anwesenheit die Planungen durcheinander bringt."
„Ein kleines Schiff wie die SCHWERT, aber immerhin ein Bionischer Kreuzer. Gerade die Schutzherrin sollte größtes Interesse daran haben." Atlan räusperte sich. „Wann unternehmen wir etwas?"
Rhodan wandte flüchtig den Blick. „Vorerst nicht", sagte er. „Ich glaube, dass die Zeit für uns arbeitet. Solange die gelandeten Weißen Kreuzer ihre Position nicht verändern, und das gilt offensichtlich auch für die im Raum stationierten Einheiten, so lange geschieht nichts."
„Wenn sie starten, ist es möglicherweise schon zu spät. Sollten wir nicht wenigstens versuchen, Carya Andaxi zu erreichen?"
„Sobald Lyressea wieder einsatzfähig ist. Dann können wir Keg Dellogun bitten, mit uns zu teleportieren."
„Wie geht es dir?"
Die Mediale Schildwache hatte sich bereits wieder angekleidet. Langsam wandte sie sich um und musterte Perry Rhodan, der unter der Tür zum Medoraum stehen geblieben war. „Gut", antwortete sie. „War es nötig, mich so lange schlafen zu lassen?"
Der reflektierende Kunststoff ihres hochgeschlossenen Kleides wirkte wie eine zweite Haut, zudem war das blasse Blau der rechten Seite nur eine Nuance heller als Lyresseas Hautfarbe. Für einen Augenblick fühlte Rhodan sich versucht, auf sie zuzugehen und ...
Lyressea lächelte, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Mit einer knappen Bewegung rückte sie die Ärmel zurecht und wandte sich ihm ganz zu. Das Schwarz der linken Stoffbahn schien sich auf ihrem Gesicht zu spiegeln.
Sie ging auf Rhodan zu, der mit einem schnellen Schritt zurückwich und ihr Platz machte. „Ich registriere die Anwesenheit Fremder in der Nähe. Aber zugleich sind sie zu weit weg, als dass ich mehr erkennen könnte." Vor dem Zugang zum linken Antigravschacht blieb sie stehen. „Wir sind auf Graugischt gelandet", sagte Perry, bevor sie fragen konnte.
Lyressea schürzte die Lippen, in ihren eisgrauen Augen blitzte es vielsagend auf. Was wollen wir mehr?, schien ihre Reaktion zu fragen. „Leider haben wir noch keinen Kontakt zu Carya Andaxi bekommen", fuhr Rhodan fort. „Ich weiß nicht, wo sie auf Graugischt residiert, ich habe die Wasserwelt früher nie betreten. Keine von uns Schildwachen war jemals hier. Aber ich freue mich darauf, die Schutzherrin nach so langer Zeit
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