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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dringender Handlungsbedarf herrschte. „Ich danke dir, weil du mir zugehört hast, Schandor Aquist." Im Vorbeischwimmen berührte er ihn flüchtig an der Schulter, ein Zeichen von Verbundenheit zwischen Toron Erih, die schon lange miteinander zu tun hatten. „Gib bitte folgende Anweisungen an die Leitzentrale weiter. Die Geheimhaltung ist hiermit aufgehoben. Die Gäste in Riharion sind sofort einzusammeln und zum Dock zu bringen, wo ich sie abholen werde."
    „Dein Wunsch ist mir Befehl", klang es hinter ihm her.
    Plötzlich wimmelte es um ihn herum nur so von Schota-Magathe. Remo Quotost vermochte nicht, sie alle zu zählen. Es mussten mehr als vierzig dieser Wesen sein. „Deine Schutzbefohlene ruft um Hilfe. Sie braucht dich!"
    „Bringt mich zu ihr!"
    Er ließ den Gischter Gischter sein und schnellte sich in ihre Mitte. Diesmal spürte er nichts. Die hohe Anzahl der an der Teleportation Beteiligten senkte den Entzerrungsschmerz unter die Schmerzgrenze eines Toron Erih.
    Sie materialisierten unmittelbar vor der Orakelstadt. Die hoch aufragenden Steinmauern erschienen Remo Quotost noch dunkler und wuchtiger als zuvor. Bestimmt lag es am Zwielicht, das über dem Ozean lag.
    Die Schota-Magathe öffneten ihren Kreis zum Eingang hin. Zögernd erst, dann mit immer entschlosseneren Bewegungen seiner Schwingen arbeitete sich der Submarin-Architekt auf das schwarze Loch zu. Seltsame Schatten schienen über die Quadersteine des alten Bauwerks zu huschen, fast wie Schatten von der Wasseroberfläche.
    Die Schwärme aus Buntfischen, die sich gewöhnlich zwischen den Mauern tummelten, fehlten jetzt - ein schlechtes Zeichen, wie Remo fand. Er schwamm schneller, glitt wie eine Seeschlange durch das Labyrinth der Gänge, zielgenau wie immer. Für jemanden, der die Felsformationen am Boden richtig zu deuten wusste, war es kein Problem, innerhalb kurzer Zeit bis ins Zentrum zu gelangen.
    Ich komme, mein Mündel, dachte Remo. Du wirst staunen, was ich an Neuigkeiten bringe!
    Wenn sie es nicht schon von den Schota-Magathe aus Jamondi wusste. Remo versuchte sich an deren Namen zu erinnern, den Schandor Aquist ihm genannt hatte. Er fiel ihm beim besten Willen nicht ein.
    Die ersten Gruppen der Ozeanischen Orakel tauchten vor ihm auf, Wällen gleich, die jedem Fremden den Zutritt unmöglich machten. Vor ihm wichen sie zur Seite, aber sie taten es widerwillig, wie er fand.
    Kein freundlicher Stupser, keine einladende Geste mit einem der plumpen Arme - nichts.
    Die Sorgen und Ängste umgaben Remo Quotost wie eine Blase aus Luft und drohten ihn umzubringen in ihrer Macht und Intensität. „Ich bringe gute Kunde", sagte er in der Hoffnung, sein Mündel hörte ihn. Sie nahm alles wahr, was man in der Orakelstadt sprach und flüsterte. Wenn sie ihre Sinne jedoch abschottete, bemerkte sie nicht einmal seine Ankunft.
    Endlich wichen die letzten Zyklopenmauern zur Seite und öffneten sich zu einem gewaltigen Kreis, dessen Durchmesser fast den von Lathor erreichte. In der Mitte ragte der Kamin empor, gestützt von Korallenmauem und Quadern des harten Festlandgesteins. Unter dem Kamin in der schalenförmigen Mulde lag die Schutzherrin.
    Es kam keine Antwort. Remo paddelte vorsichtig weiter und verharrte dann auf der Stelle, die Schwingen sanft auf und ab schlagend. „Mein Mündel, schläfst du?"
    Als keine Antwort kam, schwamm er vorsichtig zu der gewaltigen Felsschale, in der Carya Andaxi ihre Ruhephasen verbrachte. Bei Arphonie! Wie lange hat sie diese Schale nicht mehr verlassen? Er konnte es nicht genau sagen. Es mussten mindestens zehn Jahre sein.
    Kurz vor dem hoch gelegenen Rand hielt er an, wagte vorsichtig einen Blick ins Innere. Zwei Augen sahen ihn aufmerksam an.
    Die Schutzbefohlene war wach. Behutsam glitt Remo über den Rand und in die Mulde hinein. „Krieg ist die falsche Welle", flüsterte die Schutzherrin eindringlich. Das Wasser bewegte sich kaum, die Schallwellen kamen gut bei ihm an. „Die falsche Welle, der tödlichste Sog führt..."
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", beeilte er sich zu sagen. „General Traver hat die Lage unter Kontrolle. Sein Vorgehen war erfolgreich. Graugischt II wurde vernichtet."
    Die Schutzherrin selbst hatte es als beste Möglichkeit bezeichnet, die Suche nach ihrer Welt zu beenden. „Vernichtet", kam, es von Andaxi, ein einziges Wort voller Gram. Die eindrucksvolle Stimme brach und wurde rau. „Schrecklich. Und umsonst. Er wird dennoch nicht aufgeben. Der Verräter weiß, dass er

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