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2262 - Der Submarin-Architekt

Titel: 2262 - Der Submarin-Architekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Korallensäulen noch teilweise die Sicht nahmen. „Schandor Aquist, ich muss dich sprechen."
    Remo verschwand in einem der schallgeschützten Zimmer und wartete ungeduldig, bis der Submarin-Architekt endlich auftauchte. Zur Überraschung des Tenns roch er ausgesprochen angenehm.
    Aquist musterte ihn mit einem Ausdruck von Besorgnis. „Wenn du ein Problem hast, sage es mir. Ich versuche dann, dir zu helfen."
    „Es geht um mein Mündel. Darf ich dir mein Herz ausschütten?" Remo mochte den Stellvertreter nicht besonders, aber er gehörte zu den Submarin-Architekten mit den besten Kenntnissen.
    Persönliche Zuneigung spielte in der Frage der Nachfolge bei Toron Erih keine Rolle.
    Schandor Aquist wich zurück. „Du schenkst mir so viel Vertrauen? Bist du sicher, dass ich es verdient habe?"
    „Nein."
    „Dann geh zu einem oder einer anderen."
    „Ich habe keine Zeit. Vielleicht musst du bald meine Nachfolge antreten. Du sollst alles erfahren."
    Remo Quotost war fest entschlossen, sich nicht davon abbringen zu lassen. Er trieb Aquist entgegen und blieb dicht vor ihm im Wasser stehen. Mit gedämpfter Stimme sprach er auf ihn ein, schüttete ihm sprichwörtlich sein Herz aus mit allen seinen Sorgen und Bedenken. Er brauchte jemanden, mit dem er darüber sprechen konnte und mit dem ihn keine persönliche Beziehung verband.
    Schandor Aquist konnte eines sehr gut, nämlich zuhören. Er unterbrach ihn drei Stunden lang kein einziges Mal. „Erinnerst du dich, wie es damals war, als Carya Andaxi die zwölf Planeten des Schattenstaats Andaxi in Sicherheit brachte?", fragte Remo zum Abschluss. „Sie handelte konsequent und schnell, und sie tat gut daran. Und heute? Heute bringt sie es nicht einmal mehr fertig, sich auf den kommenden Tag zu freuen."
    „Du musst es ihr sagen. Sie hat dich nach der Schwadron gefragt, also informiere sie über die Rückkehr des Generals!"
    Remo Quotost starrte seinen Stellvertreter an, als sei er nicht recht bei Sinnen. „Das bringt sie um!
    Sie wird die Ankunft der Fremden nicht verkraften."
    „Sie ist unsterblich. Dein emotionales Verhältnis zur Schutzherrin trübt dein Urteilsvermögen", stellte Schandor Aquist nüchtern fest. „Kannst du dir nicht vorstellen, dass allein der Name Lyressea sie sofort wieder aufleben lässt?"
    „Nein, denn in ihrer Welt hat eine Schildwache keinen Platz mehr. Carya Andaxi ist nicht in der Lage, die Wahrheit zu erkennen."
    „Aber du bist es? Ich will dir etwas sagen, Remo Quotost. Ich schätze dich als meinen Vorgesetzten und bewundere deine Leistung. Aber in Bezug auf dein Mündel bist du - nun, mden Montagewerften würde man es >betriebsblind< nennen."
    Remo setzte zu einer geharnischten Antwort an. Alles wollte er von seinem Stellvertreter hören, aber nicht das. Eine innere Stimme warnte ihn davor, den anderen zu unterbrechen. „Du begehst einen weiteren Fehler", fuhr Aquist fort. „Du machst dein eigenes Leben von dem der Schutzherrin abhängig. Wenn sie stirbt, willst auch du nicht mehr leben. Gut, das mag gerechtfertigt sein. Alle Tenn haben so gedacht. Gerade sie hätten aber auch und vor allem an das Volk denken müssen, das sie einfach im Stich gelassen hätten. Denke wenigstens du jetzt daran: Wenn die Schutzherrin stirbt und gleichzeitig der oberste Submarin-Architekt, welche Überlebenschance hat dann unser Volk?"
    Remo Quotost starrte den Artgenossen sprachlos an. Eine derart tief schürfende Analyse hatte er ihm nicht zugetraut. „Du überraschst mich. Harte Worte aus deinem Mund, aber manchmal sind sie vermutlich notwendig, ganz besonders, wenn sie der eigene Nachfolger spricht. Ich muss feststellen, dass ich dich in all den Jahren kaum kennen gelernt habe, vielleicht war das ein Fehler. Ich habe mich nie mit deiner Person beschäftigt, immer nur mit deinem Können."
    „Dann nimm zur Kenntnis, dass die meisten Toron Erih an die Zukunft glauben. An die Zukunft und an Carya Andaxi. Solange sie uns führt, sind wir sicher. Es gibt aber noch etwas, das du offenbar nicht weißt, das sich aber längst herumgesprochen hat: Mit der SCHWERT kamen auch Keg Dellogun und seine Familie nach Graugischt, Schota-Magathe vom Jamondi-Planeten Baikhal Cain. Sie haben den Bionischen Kreuzer verlassen, nachdem dieser in den Ozean eingetaucht war."
    „Das - habe - ich nicht - gewusst", gab Remo Quotost zu. „Jetzt weißt du es. Verliere keine Zeit mehr!"
    Remo stimmte in der Einschätzung Andaxis nicht mit seinem Stellvertreter überein. Aber er sah, dass

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