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2265 - Die Krone von Roewis

Titel: 2265 - Die Krone von Roewis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stets ein wenig pessimistische Sicht der Dinge trug nicht unbedingt dazu bei, die Stimmung in der Zentrale zu verbessern. „In erster Linie unsere Gäste", sagte Bull. „Schon vergessen?"
    Er sprach von Faghan El Bar, Tary Gerrige und Gahd Konter, jenen drei Gurrads, die sie aus einer Rettungskapsel ihres zerstörten Raumschiffes an der Grenze zum Paf r-System gerettet hatten. Sie waren selbstbewusst bis zur Überheblichkeit aufgetreten, arrogant und stolz. „Drei gerettete Gurrads - na und?", entgegnete Major DeMool achselzuckend. „Wird das Grund genug sein, uns das wertvollste Material, das es derzeit zu finden gibt, in großen Mengen zu überlassen? In der Milchstraße wird betrogen und gemordet, um in den Besitz von Hyperkristallen zu gelangen."
    Das musste man ihm lassen: DeMool vertrat seinen Standpunkt ohne übergroßen Respekt vor ihm, dem Unsterblichen. Und seine Einwände waren nicht ungerechtfertigt. Galt die Rettung der drei Gurrads tatsächlich genug, um einen Handel zu begünstigen?
    Entgegen seinen eigenen Zweifeln sagte Bull laut genug, dass ihn jeder in der Zentrale verstehen konnte: „Ich denke schon, dass Roewis uns helfen wird. Immerhin bringen wir einen Schwung neuer Erkenntnisse mit. Unter anderem Informationen über die Herkunft der Gurrad-Völker. Und nicht zuletzt: eine Warnung vor Gon-O."
    „Genau solche Dinge also, die jeder gerne hört: von Zwergen abzustammen und im Begriff zu stehen, von einem mentalen Despoten unterjocht zu werden. Ich bin sicher, das wird uns sehr helfen."
    „Jetzt reicht's aber mit deiner ewigen Schwarzseherei!", fuhr ihn Pragesh an. „Ich bemühe mich, realistisch zu bleiben ..."
    „Ein guter Schuss Realismus ist gut -aber was du hier betreibst, grenzt schwer an Defätismus. Und den können wir. an Bord dieses Schiffes und gerade im Rahmen unserer Mission auf keinen Fall gebrauchen." Prageshs Stimme war hart. Allerdings hatte der Kommandant ein Dimmfeld aktiviert, das den Rüffel für den Rest der Zentralebesatzung unhörbar gemacht hatte.
    Ranjif Pragesh verstand sein Geschäft ausgezeichnet. Der schlanke, dunkelhäutige Erdgeborene wusste genau, wie er seine Pappenheimer behandeln musste.
    DeMool schluckte und hauchte ein „Aye, Sir!"
    Dann legte Pragesh seinem Stellvertreter die Hand auf die Schulter und fragte: „Nervös?"
    „Ja", antwortete DeMool überrascht. „Die letzten Tage waren ... waren ..."
    „... beschissen?" i„Das war das Wort, das mir auf der Zunge lag."
    Sie' grinsten sich an.
     
    3.
     
    Lisch Entber Er betrat die Überwachungszentrale. Für einen Moment herrschte Ruhe, dann gaben sich die fünfzehn Männer und Frauen der Nachtschicht den Anschein übertriebener Geschäftigkeit.
    Natürlich!, dachte Lisch. Sie fühlen sich ertappt, denn sie haben etwas ausgefressen. Sie hatten immer etwas ausgefressen. Und selbst wenn dem ausnahmsweise nicht so war, würde er sie mit kleinen Hinweisen daran erinnern, was sie in den letzten Tagen alles falsch gemacht hatten. „Nun?", fragte er grollend. „Alles in Ordnung, Vater!", antwortete Findus, sein Ältester. „Es ist nie alles in Ordnung!", wies Lisch ihn zurecht. „Also raus mit der Sprache! „Es gab nur das Übliche. Ein paar defekte Lichtinseln; punktuelle Schäden an der Außenverschalung in Sektor Cdurch einen schadhaften Robo; ein betrunkener Wächter ..."
    „... hast du ihm gekündigt?", unterbrach ihn Lisch. „Selbstverständlich!"
    „Gut!" Ab und zu musste man den Jungen auch loben. „Weiter!"
    „Nun - zwei gestohlene Sandföne ..."
    „Gestohlen? Wer wagt es, mir etwas wegzunehmen?"
    „Vater", wagte Findus einen leise gemaunzten Widerspruch, „diese Föne sind nicht dein Eigentum.
    Sie gehören der Krone!"
    „Und die Krone bin ich!", brüllte Lisch. „Wann wirst du das endlich verstehen?! Also, heraus mit der Sprache! Wer war es?"
    „Es gibt nur einen Verdacht..."
    „Nur einen Verdacht? Nur ... einen ... Verdacht? Ha! Das dachte ich mir! Ihr habt wohl die ganze Nacht geschlafen oder Hummusch gespielt, anstatt Nachforschungen anzustellen."
    „Es handelt sich wahrscheinlich um ein Mitglied der Delegation von Mantoll. Wir können doch keinen diplomatischen Konflikt provozieren, nur weil ein Haargebläse abhanden gekommen ist."
    „Zwei! Zwei Haargebläse - und selbst wenn es nur eines wäre: Hör auf, mir zu widersprechen! Aus dir spricht die ganze Unverschämtheit deiner Mutter!" Lisch schlug seinem Sohn vor die Brust. „Wage es nicht noch einmal, mir gegenüber

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