2269 - Die Todesgruppe
wollte er ihn ihm unterschlagen. Ein fremder Shozide, aus dem Sternenozean von ...
Daytana gab zwei Männern einen Wink. Sie traten vor, bückten sich und zerrten den Fremden in die Höhe. Nach einigen Kopfklatschern - für die Verhältnisse in der Truppe ein zartes Streicheln -kam er wieder so weit zu sich, dass er gehen konnte, wenn jemand ihn stützte.
Framptore erwartete nicht, dass Daytana ihm dazu einen von ihren Leuten mitgab. Er musste es selbst tun. Das traute er sich gerade noch zu.
Als er mit dem Fremden auf dem Korridor stand und sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, atmete er auf.
Die „Stählernen" waren wieder unter sich. Er hörte sie toben. Es geschah nur selten, dass man nach einem Besuch bei ihnen nur mit Prellungen und ein paar Ergüssen davonkam.
So waren sie eben, harte Burschen und Frauen, aber eine verschworene Gemeinschaft wie keine andere, die er je kennen gelernt hatte.
Als Rorkhete wieder so weit bei Bewusstsein war, dass er seine Umgebung wirklich wahrnahm und verstand, was mit ihm geschah, befand er sich in der Kommandozentrale der ELEBATO. Ein Blick auf die riesige Holokugel verriet ihm, dass das Schiff bereits transitiert war.
Die Sterne standen dichter beisammen als bei Demyrtle. Man hatte mindestens einen Sprung in Richtung Zentrum des Arphonie-Haufens unternommen, eher mehrere. Die Hauptsache war, dass Graugischt und die Shozidenfrauen weit hinter ihm lagen. Was immer ihm jetzt noch passierte - nach dem „Empfang" konnte es kaum schlimmer werden -, er hatte es geschafft. Er war aus dem luxuriösen Zuchtpferch ausgebrochen, in den man um gesteckt hatte. „Rorkhete!", hörte er eine vertraute Stimme. Er wurde von zwei kräftigen Händen gehalten, eher Pranken, und konnte nur den Kopf drehen. Allein das tat ihm weh, aber was er sah, entschädigte ihn für die Schmerzen und erfüllte ihn mit großer Erleichterung. „Atlan!", sagte er. Seine Stimme klang noch nicht so, wie sie sollte. „Den Schutzherren sei Dank!"
Der Arkonide trat auf ihn zu und befahl den Shoziden, die ihn zuerst zu diesem Muskelpaket gebracht hatten, das sich Sub-General Dhatone nannte, ihn loszulassen. Sie taten es, und ihm knickten die Beine ein. Atlan fing ihn schnell auf. „Es ... geht schon", sagte er, drückte die Knie durch und holte tief Luft. Die Sterne vor seinen Augen verschwanden, und er brachte sogar ein schwaches Lächeln zu Stande - hoffte er jedenfalls. „Es ist gut, dich hier an Bord zu wissen."
„Gleichfalls", antwortete Atlan. „Ich dachte, du hast in der Zwischenzeit ein bisschen Spaß und machst dich tapfer um den Fortbestand deines Volkes verdient."
„Hör bloß auf!", wehrte Rorkhete ab. „Ehe sich wieder eine von denen auf mich wirft, schließe ich mein Genmaterial in einen Safe ein, wenn du verstehst, was ich sage. Von den Weibern hier bin ich kuriert." Er sah die beiden Männer an, die ihn in die Zentrale gebracht hatten. „Ganz besonders von einer."
„Daytana, nehme ich an." General Traver, dessen Anblick in Rorkhete keine freundlichen Gefühle weckte, gab den beiden ein Zeichen, dass sie gehen konnten. „Ich wurde schon benachrichtigt. War es sehr schlimm?"
„Es war..." Rorkhete stockte. Er nickte Atlan dankend zu. „Ich glaube, ich kann jetzt wieder allein stehen."
Er wartete, bis der Gefährte ihn losließ, verlagerte sein Gewicht prüfend von einem Bein auf das andere und stellte fest, dass es ging. Sie trugen ihn wieder, obwohl die Schmerzen noch groß waren. „Ja?", erkundigte sich der General. „Was wolltest du sagen?"
„Eigentlich nichts", antwortete er. „Ich meine, ich bin etwas rau empfangen worden, ja, aber ... ich war selbst schuld. Ich habe mich an Bord geschmuggelt und mir wohl das falsche Versteck ausgesucht. Da haben sie mich eben, na ja, ausgefragt."
Atlan runzelte die Stirn. „Du hast Bekanntschaft mit der Todesgruppe gemacht - ausgerechnet mit ihr. Sie haben dich verdroschen, wie man sieht. Wir könnten sie dafür bestrafen."
Rorkhete glaubte nicht, dass er das wirklich konnte, wahrscheinlich nicht einmal Traver. Nur verschwommen erinnerte er sich an die bezogenen Prügel, an die Befragungen und daran, wie bei ihm die Lichter ausgegangen waren. Als er dann wieder etwas sah und hörte, befand er sich schon auf dem Weg zu einem anderen muskelbepackten Shoziden, der sich Sub-General Dhatone nannte und ihn darüber aufgeklärt hatte, mit wem er es zu tun hatte.
Die Todesgruppe ... Daytana ... achtzig hart ausgebildete Kämpfer,
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