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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Seite, sodass er ihn sehen musste. Daytana rieb sich die Hände. Offenbar hatte sie das Verhör zur „Chefsache" gemacht. Im Clan der „Stählernen" war sie die unumstrittene Anführerin. Wer mit der Todesgruppe auskommen wollte, dem war angeraten, sich mit ihr gut zu stellen, ebenso wie mit Bassake und seinen „Bluthunden". Sonst nützte auch keine Protektion von Sub-General Dhatone.
    Entsprechend vorsichtig musste Framptore es angehen. Dhatone hatte zwar nicht direkt sein Interesse an dem Fremden bekundet, aber tot nützte er wenig, machte vielleicht sogar einige Optionen unmöglich. „Lasst ihn am Leben!", sagte Framptore in für seine Verhältnisse lautstarkem Tonfall. Obwohl die Geräusche ringsum deutlich lauter waren, hörten die „Stählernen" ihn. Framptore wirkte. „Was habt ihr aus ihm rausgekriegt?"
    Der Kreis aus etwa zehn muskelbepackten Männern und Frauen in Trainingsmontur, der sich um Daytana und den Fremden gebildet hatte, wich auseinander. Durch eine der Lücken trat Framptore bis dicht an die Matadorin heran. „Wer will das wissen, Schleimer?", fragte Daytana. Sie boxte ihm gegen die Brust, dass er fast das Gleichgewicht verlor. „Dhatone natürlich, eh? Du konntest natürlich die Klappe nicht halten."
    „Ich stelle lediglich Dhatones Informationshoheit sicher", antwortete der Adjutant ruhig. Dass viele ihn „Schleimer" nannten, daran war er gewöhnt. Verspotten konnten sie ihn, aber Hand an ihn zu legen, das wagten sie nicht. „Also, was ist mit ihm?"
    „Was soll sein?" Daytana spuckte auf den Boden. „Er nennt sich Rorkhete und ist ein blinder Passagier. Keiner wird ihn vermissen."
    „Das hat er gesagt?"
    „Das Zweite nein, das Erste ja. Nachdem wir ihn ein bisschen gekitzelt haben."
    Daytana sah Beifall heischend ihre Anhänger an. „Er hat sich in Riharion an Bord geschlichen und wollte sich Traver stellen", fügte sie schließlich hinzu, als Framptore seinen sezierenden Blick nicht von ihr ließ. „Wollte?", erkundigte sich der Adjutant. „Ja, wollte", sagte Daytana. „Stell dir vor, Schleimer! Er wollte es nicht gleich tun, sondern nach der ersten Transition. Hatte Angst, dass er sonst zurückgebracht würde."
    „Ich verstehe", gab Framptore zurück, um sein Gesicht zu wahren. In Wirklichkeit verstand er gar nichts. Vor allem gab es keinen Grund, weshalb sich Dhatone selbst um ihn kümmern sollte. „Er hat sich also versteckt", sagte die Matadorin. „Sein Pech, dass es ausgerechnet auf unserem Deck war."
    „Ihr müsst ihn unverzüglich zum General überstellen", beschloss Framptone nach einigen Sekunden. „Er ist ein Fall für die Schiffsführung."
    „Sagt Dhatone das?", fragte Daytana. „Das sage ich."
    Sie grinste und sah sich erneut um. Ihre Leute begannen, schallend zu lachen. Der Adjutant erhielt Stöße von rechts und von links und hatte schon Angst, dass die Krieger wieder „Ball" mit ihm zu spielen begannen, wie so oft. Das endete meist mit Prellungen und Beulen.
    Ihre Führerin winkte sie zurück. „Du hast gar nichts zu sagen", sagte sie. „Aber wenn du dich zu deinem Chef zurückschleimst, Schätzchen, erzähl ihm, dass er von Graugischt geflohen ist, weil er nicht mehr konnte." Sie kniff die Augen zusammen und machte mit den Händen eine eindeutige Geste. „Die Weiber, du verstehst?"
    „Nein", gab er zu. „Zu viele Weiber, klingelt's jetzt?" Daytana stieß ein schallendes Lachen aus.
    Ihre Leute tobten. Als sie sich endlich wieder beruhigt hatten und er sich die schmerzenden Stellen am ganzen Körper massierte, die sich bereits zu Blutergüssen herausbildeten, wurde sie endlich deutlicher. „Er ist nicht von hier, Schleimer. Nicht aus Arphonie, sondern aus Jamondi. Ja, was?
    Da staunst du nicht schlecht. Ein fremder Shozide, unverbraucht, kapiert? Frisches Blut." Wieder machte sie die Geste und grinste. „Deshalb rauf auf die Weiber, runter von den Weibern. Das kann einen Mann fertig machen, aber davon verstehst du natürlich nichts."
    „Du meinst, er musste ...?"
    Sie sagte das Wort, das er nie in den Mund nehmen würde, und ihre Anhänger grölten es laut im Chor, konnten sich kaum beruhigen, bis wieder der Wink von Daytana kam. „Weißt du was, Schleimer?", sagte die Matadorin. „Du nimmst ihn mit. Du schleppst ihn zum Chef und schaffst ihn uns vom Hals. Wir haben zu tun. Soll Dhatone entscheiden, was mit ihm passiert."
    Ja, dachte Framptore. Ein Fremder. Wirklich ein Fremder. Das könnte den Sub-General interessieren. Auf keinen Fall

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