2269 - Die Todesgruppe
mich entschieden worden", antwortete Rorkhete. „Jetzt will ich es einmal selbst tun. Ihr könnt mich einsperren, aber wenn ihr es nicht tut, gehe ich zu Sub-General Dhatone und ..." Er suchte nach Worten. „Ich will ja nur Gast sein und von ihnen lernen! Dhatone soll selbst entscheiden."
„Das ist wirklich dein Wille?", fragte Atlan, um sich die Antwort selbst zu geben, als der Shozide seinem Blick stur standhielt. „Ja", seufzte er. „Das ist es."
„Darauf kannst du deinen ...", begann er und unterbrach sich gerade noch rechtzeitig. Er hatte es bei den Muskelpaketen gehört. Dachte er etwa schon wie sie?
War er denn wirklich noch zu retten? „Ich will es", sagte er mit fester Stimme. „Und ich werde es nicht zulassen", knurrte General Traver. Er drehte sich zu Atlan um. „Ich warne dich. Ich warne dich eindringlich. Was er da vorhat, ist Selbstmord!"
Atlan legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich fürchte, mein Bester", sagte er, „wir werden es wohl zulassen müssen ..."
Rorkhete nickte finster.
Die ELEBATO flog weiter. Seit Rorkhete von einem Shoziden aus der Kommandozentrale geführt worden war, waren Stunden vergangen. Atlan wartete vergeblich auf einen Hilferuf oder Meinungsumschwung des Jamondi-Shoziden. Er sorgte sich mehr um den Reisegefährten, als er zeigte. Ein wenig glaubte er, ihn zu verstehen, aber er räumte ihm keine Chancen ein, die Anerkennung der hartgesottenen Kampfmaschinen gewinnen zu können.
Zwischen den einzelnen Transitionen, die sie tiefer ins Zentrum des Sternhaufens führten, gewannen die Raumfahrer ein deutliches Bild der aktuellen Zustände in Arphonie. Die Sensoren der ELEBATO fingen Hilferufe in verschiedenen jamischen Dialekten auf: Die Besatzungen gestrandeter oder beschädigter Schiffe, die vom Hyperimpedanz-Schock getroffen worden waren, riefen ebenso um Hilfe wie ganze Planeten, deren Bevölkerung unter dem Zusammenbruch ihrer auf Hyperenergie basierenden Zivilisation litt. „Wir können nicht helfen", verschloss General Traver die Ohren vor den Hilferufen. „Dazu sind wir nicht unterwegs."
„Wir würden unsere gesamte Mission gefährden", bestätigte Atlan. Als Militärstratege musste er dem General beipflichten. Er konnte es nicht ändern.
Was vielleicht - hoffentlich bald - in seiner Macht stand, war die Beendigung der Kybb-Herrschaft. Die Empfänger der ELEBATO meldeten permanent ihre Funksprüche: Diesen zufolge hatten die Kybb und „Kharzanis Garden" die Verhältnisse in Arphonie fest im Griff. Überall waren Zylinder-Disken, Einheiten der Kybb-Traken, Traponder und verein- zeit sogar Sektor-Wächter auszumachen. Der Weiße Kreuzer musste höllisch aufpassen, nicht geortet zu werden oder in einem kybbschen Aufmarschgebiet aus der Transition zu kommen. Solche Wespennester konnten praktisch überall entstehen.
An zahlreichen Stellen fanden sich Blockadeforts der Kybb, gewaltige „Kästen", deren Aufgabe früher darin gelegen hatte, neuralgische Positionen im Arphonie-Hauf en abzusichern. Derzeit war im gesamten Sterngebiet eine Umrüstungsaktion zu beobachten, in deren Verlauf anscheinend schon einige Dutzend Forts so weit wie möglich auf die neuen Verhältnisse eingestellt worden waren. Andere dagegen schienen noch längere Zeit warten zu müssen. Das Positive daran war, dass die Kampfkraft dieser umgerüsteten Forts naturgemäß als nicht allzu hoch eingestuft werden konnte.
Die ELEBATO und ihre beiden Begleitschiffe „schmuggelten" sich Stück für Stück, Sprung für Sprung weiter durch den Raum, dessen Sternendichte größer und größer wurde. Dennoch vergingen seit ihrem Aufbruch von Graugischt zwei ganze Tage, bis die drei Weißen Kreuzer jenen Zentralsektor erreichten, in direkter Linie rund 25 Lichtjahre vom Demyrtle-System entfernt, in dem sich das Kher-System befand.
Atlan versagte sich eisern jedes Nachbohren bei Traver. Er beobachtete den General nur, wobei ihm nicht entging, dass dieser sich ab und zu zu den drei Submarin-Architekten begab und leise mit ihnen sprach. Die drei in ihre Schutzsphären gehüllten, vor allem auf Bionische Technologien spezialisierten Wesen waren ihm vorgestellt worden, als sie auf Graugischt an Bord kamen.
Normalerweise hielten sie sich in ihrer mit Wasser gefüllten Spezialkabine auf. Ihre Namen waren Danla Ronsta, Maari Chapin und Quoma Oryalle, der einzige Mann unter ihnen. Worum es in seinen Unterhaltungen mit den Toron Erih ging, sagte Traver nicht. Wahrscheinlich, weil er damit - aus seiner
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