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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der Standardzeit ab, die in Lathor gemessen wurde.
    Die Zeit verrann schleppend langsam. Ich richtete mich auf eine lange Nacht ein, deren Bedeutung außer mir wohl keiner kannte.
    Das zweite Signal stellte ebenso wie das dritte und vierte die Zuverlässigkeit der Shoziden und unserer Weißen Kreuzer unter Beweis. Begegnungen mit den Kybb hatte es noch keine gegeben, ein Zeichen für die Umsicht der Raumfahrer, die alle durch Travers harte Schule gegangen waren.
    Ohne sie könntest du das Projekt „Schattenfunk" nicht durchführen, dachte ich. Also sei nicht ungerecht. Sie sind nun mal Krieger und die einstigen Paladine der Schutzherren.
    Ich fragte mich, für wen sie kämpften.
    Für Graugischt? Oder für Carya Andaxi?
    Nein, diese Frage war falsch gestellt. Sie musste lauten: Kämpfen sie für den Frieden oder für den Krieg? „Krieg ist die falsche Welle!" Die Überlegungen der Schutzherrin gingen in dieselbe Richtung. In ihren Konsequenzen unterschieden sie sich jedoch deutlich von meinen.
    Frieden um jeden Preis war ebenso wenig eine Lösung wie Krieg um jeden Preis. „Ich starte jetzt die Wartungsroutine", informierte ich Aquats. „Es liegen erste Anfragen vor, wann du Unterstützung brauchst."
    Das Ende der regulären Dienstzeit stand unmittelbar bevor. „Gar nicht. Heute braucht keiner mehr zu erscheinen."
    Ich machte mich an die Vorbereitungen für den Shutdown. Aquats wagte nochmals einen Einwand. „Wenn es ein Problem draußen im Sternhaufen gibt, ist meine volle Einsatzbereitschaft erforderlich."
    Ich nahm ihm endgültig den Wind aus den Segeln. „Ich rufe die Wartungsroutine Vier-Zwei auf." Sie ermöglichte ein sofortiges Umschalten in den Normalmodus.
    Die nächsten Hyperfunksignale trafen ein. Auf dieser Seite des Arphonie-Haufens war das Relaisnetz jetzt vollständig, der Kontakt zu allen Welten hergestellt.
    Ein leises unrhythmisches Klatschen lenkte mich ab. Es stammte von den Schwingen meines Torons, die gegen die Rückenlehne des Basaltsessels schlugen. Der Toron, dieser hochsensible Organklumpen mitten im Rücken, reagierte außergewöhnlich sensibel auf das, was sich in meinem Körper abspielte.
    Nach einer Weile mischte sich in das Geräusch ein fremdartiges und doch gleichzeitig vertrautes Schmatzen. Erst drang es von den Korallenkaminen herüber, dann erklang es in meiner Nähe.
    Ich saß steif im Sessel und fingerte umständlich an den Kontrollen, mit denen ich ihn herumschwenken konnte. Endlich drehte er sich, allerdings ungewohnt heftig.
    Sie kamen zu viert. Es handelte sich um alte Ozeanische Orakel mit grauen Gesichtern und kahlen Stellen im Fell. Sie blieben in höflichem Abstand hängen. „Verzeih die Störung. Als du vor über zehn Tagen zur Orakelstadt kamst, wolltest du die Schutzherrin alleine sprechen", begann der Schota-Magathe, der sich als Hann Wargun vorstellte. „Du erinnerst dich?"
    „Natürlich. Ich wollte Carya Andaxi einen Vorschlag unterbreiten, der sich mit der Zukunft unserer Völker und des Planeten befasste."
    „Erinnerst du dich genau an das, was du unserer Anführerin Thon Vellgade damals sagtest?"
    „Ja. Ich sagte, es wäre vielleicht möglich gewesen, mit dem Motoklon zu reden."
    „Und? Bist du noch immer dieser Ansicht?"
    „Nein. Denn inzwischen hat er zwei Submarine Sphären, einen T-Kreuzer und Zehntausende Lebewesen getötet."
    „Merkwürdig. Entweder bist du Remo Quotost und uns allen immer einen gedanklichen Schritt voraus, oder du sagst und tust genau das Gegenteil von dem, was der Tenn sagt und tut."
    „Es steckt keine Absicht dahinter."
    Sie nahmen die Notlüge ohne sichtbare Regung zur Kenntnis. „Erlaubst du uns eine zweite Frage?"
    „Fragt!"
    „Deine Anordnung, Lathor zu evakuieren, erwies sich im Nachhinein als richtig, auch wenn du das nicht wissen konntest. Die Schutzherrin ist der Ansicht, dass du über eine gewisse Fähigkeit des Vorausschauens verfügst. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, woran das liegen könnte?"
    „Ja. Ich gehöre einer jüngeren Generation an. Ich sehe vieles anders."
    Die Schota-Magathe stellte meine Antwort nicht zufrieden. Sie schlugen mit ihren Flossen zum Zeichen des Missfallens. „Ihr denkt doch nicht etwa an eine latente Psi-Begabung?"
    „Wir wollen dich bitten, möglichst bald zur Orakelstadt zu kbmmen, damit wir dich untersuchen können."
    „Tut mir Leid. Darauf lege ich keinen Wert."
    Nichts kam mir derzeit ungelegener als die Aufmerksamkeit der Ozeanischen Orakel.
    Die

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