2271 - Station im Hyperraum
..."
Und die dafür in TIMBADOR das Melken der Hyperdimos übernehmen müssen, dachte ich zynisch. So viel zur Gnade der Taphero. „Und nun kommt es zu Problemen bei diesem... Melkvorgang?"
„Nein. Wir erfüllen unsere Pflicht wie zuvor ... sorgfältig und fehlerlos. Aber zum ersten Mal, seit wir ihnen dienen, werden die Taphero con Choth schwächer, und einige von ihnen sind schon lange nicht mehr zum Melken nach TIM-BÄDOR zurückgekehrt. Wir befürchten, dass sie ..." Die Alte hielt mitten im Satz inne. Die Worte kamen ihr einfach nicht über die Lippen. „Tot sind?"
Sie antwortete nicht darauf. „Daher meine Frage", sagte sie statt dessen^ „Kannst du uns helfen? Kannst du mit den Taphero con Choth Kontakt aufnehmen?"
Ich antwortete mit demselben Satz wie zuvor: „Könnt ihr das denn nicht?"
„Sie schicken uns Gesichter ... erscheinen uns im Traum, teilen uns mit, was sie von uns verlangen ... Aber ein wirklicher Dialog? Nein!"
„Ich werde versuchen, den Taphero con Choth zu helfen", sagte ich, womit ich weder ihre Frage beantwortete noch ihr selbst irgendetwas zusicherte. „Dazu müssten wir jedoch solch einen Melkvorgang beobachten können. Wir brauchen mehr Informationen."
„Das ist nicht ganz ungefährlich ..."
„Wir scheuen die Gefahr genauso wenig wie die Xipatio!"
Xirina räusperte sich. „Natürlich. Wir werden es arrangieren." Sie führte mich zu den anderen zurück. „Zuvor jedoch möchte ich euch bitten, uns eine kleine Menge Blut für Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Der Prozess ist völlig schmerzfrei und ungefährlich ..."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Später. Das Wohlergehen der Taphero con Choth duldet keine Verzögerung."
„Der genetische Test ist unerlässlich!", sagte Rixana scharf. „Das friedliche Zusammenleben aller Bewohner TIMBA-DORS erfordert .eine Eingliederung. Ihr sollt euren Platz dort finden, wo ihr euch am wohlsten fühlt und der Gemeinschaft am nützlichsten sein könnt."
„Später", wiederholte ich. General Traver und die beiden Mitglieder der Todesgruppe traten näher zu mir heran. „Später", lenkte Xirina ein. „Später."
Angesichts neuer Erkenntnisse Die Außenbereiche der Kuppel, in die Xirina uns führte, schienen ausnahmslos aus gewaltigen, hangarähnlichen Hallen zu bestehen, Umschlagplätzen für die Milch der Taphero con Choth, die in einer endlosen Folge von Containern angeliefert wurde.
Zahlreiche Techniker und Arbeiter warteten die Geräte in dem riesigen Raum oder verluden die Behälter auf leise summende Rollbänder.
Was geschieht mit der Substanz?, warf der Extrasinn ein. Wohin wird sie gebracht?
Die Ortungssysteme meines Anzugs arbeiteten auf Hochtouren, während die alte Xipatio mir voll überheblichen Stolzes die Errungenschaften TIMBADORS präsentierte. Erneut fragte ich mich, wer die Station ursprünglich geschaffen hatte.
Wahrscheinlich waren die Taphero con Choth zufällig auf sie gestoßen und hatten sie, da sie ideal für ihre Zwecke war, kurzerhand in die Hyperraumblase geschleppt.
Und wie?, fragte der Extrasinn. Die Hyperdimos bemerken Raumstationen nicht einmal!
Kannst du ausschließen, dass TIMBA-DOR über Triebwerke verfügt?, dachte ich.
Xirina hat uns bei weitem, nicht alles berichtet, was sie weiß. Und das, was sie verraten hat, ist beträchtlich schöngefärbt. Die Ersten Diener der Unsterblichen Schöpfer! Ich traue ihr nicht einmal so weit, wie ich sie sehe.
Es beruhigt mich enorm, dass dein Scharfblick und deine Kritikfähigkeit noch vorhanden sind. Das erspart mir eine Warnung zur unpassenden Zeit.
Ich nahm erleichtert zur Kenntnis, dass der Extrasinn zumindest vorerst auf die Frage verzichtete, ob die Hyperraumblase natürlichen Ursprungs oder eigens von den Taphero con Choth geschaffen worden war, und konzentrierte mich wieder auf meine Umgebung. Xirina führte uns zu einer der vielen Hangarbuchten.
Wir betraten einen abgeschirmten Bereich, in dem eine Holo-Batterie Bilder des Inneren der Hyperraumblase zeigte. Ich hatte es zwar schon über die Außenortung der ELEBATO gesehen, doch mir stockte erneut der Atem: Insgesamt drei fünfzehn Kilometer lange Hyperdimos, gegen die TIMBADOR kaum auszumachen war, hatten an der Station angedockt. Flimmernde energetische Felder schienen sie zu verankern.
Mittlerweile lieferten die Anzugsysteme die ersten Analysen der Geräte in der riesigen Halle. Jede einzelne Bucht war mit einem modifizierten Prallfeldgenerator ausgestattet, der solch
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