2271 - Station im Hyperraum
behalten hatte. Die Xipatio waren nicht die wohlwollenden Diener der Taphero con Choth. Sie kannten vielmehr die Gefahren im Umgang mit den Hyperdimos, mieden sie und schickten ihre unwissenden Helfer in den langsamen, schleichenden Tod.
Ich überlegte kurz, ob ich über die gesicherte Frequenz der Todesgruppe den Befehl erteilen sollte, uns hier herauszuholen, sah dann aber doch davon ab. Das würden wir schon aus eigener Kraft schaffen.
Du denkst primär an dein Überleben, meldete sich der Extrasinn. Das ist ebenso löblich wie ungewöhnlich. Den etablierten Kräften in TIMBADOR wird es überhaupt nicht recht sein, dass sich der Neuankömmling Atlan derart gut mit den Taphero versteht! Hier geht es um Machtpositionen! Aber hast du schon einmal' darüber nachgedacht, warum die Taphero con Choth plötzlich dahinsiechen?
Manchmal bist du eine altkluge Nervensäge, erwiderte ich lautlos. Ich habe zumindest gewisse Vermutungen.
Ach ja? Ich höre!
Die Stoffwechselprozesse der Taphero con Choth haben sich verändert. Wahrscheinlich werden viele Taphero daran schon gestorben sein. Aber das können die Xipatio bei all ihren Kenntnissen über die Taphero con Choth nicht wissen.
Ich bin beeindruckt.
Und ich bin kein Idiot, der einen Logiksektor braucht, um auszurechnen, wie viel zwei und zwei ergibt. Die Milchmenge, das Abfallprodukt ihrer Körper, ist größer geworden und hat seine Konsistenz verändert. Und das vertragen die Hyperdimos anscheinend nicht. Das Volk der Taphero con Choth ist unglaublich mächtig, doch dieser Dinge werden sie nicht Herr, können sie nicht Herr werden.
Und du kannst dir denken, welcher Umstand da für Probleme sorgt?
Ich seufzte. Manchmal hätte ich den Logiksektor gern abgeschafft, aber ohne ihn auskommen konnte ich auch nicht. Natürlich die erhöhte Hyperimpedanz, die unter Belastung Hyperkristalle wie Howalgonium auslaugt und extrem beschleunigt zerfallen lässt!
Ich bin beeindruckt.
Die Hyperdimos leben und verdauen wie immer, doch die in den Leibern verfügbare Milch erzeugt in den biologischen un'd energetischen Austauschprozessen zu geringe Strahlungswerte. Ishkeyda und ihre Artgenossen scheiden sehr viel mehr Milch aus, als ihre Physiologie erübrigen kann. So lächerlich es sich anhört, sie sind Opfer einer Mangelkrankheit!
Es mochte noch etwas komplizierter sein. Für die Hyperdimos stellte die Normalmaterie des Howalgoniums den Störfaktor dar. Sie musste abgeführt werden, doch das war nur ein Teilaspekt, da mit der „Normalmaterie„auch die Hyperbestandteile ausgeschieden wurden.
Und was willst du dagegen unternehmen?
Wenn die Hyperdimos auf Dauer überleben wollen, müssen sie sich Hyperkristalle von außen zuführen.
Ich bin noch beeindruckter als zuvor.
Das Melken sollte stattfinden wie immer. Es ist ein biologisches Bedürfnis. Die Taphero con Choth müssten allerdings einen Teil der gemolkenen Masse später in einer möglicherweise modifizierten Form wieder zu sich nehmen.
Angesichts dieser neuen Erkenntnisse fragt sich nur, ob Xirinas Frage plötzlich nicht von ausschlaggebender Bedeutung ist. Wie willst du Kontakt mit den Taphero con Choth aufnehmen?
Ich habe alles gehört, sagte die fremde, aber vertraute Stimme in meinem Kopf.
Deine Argumentation ist schlüssig ...aber allein die Vorstellung ist wahrlich ekelhaft.
Vielleicht ist Arphonie ohne die Taphero con Choth besser dran, Ishkeyda, dachte ich.
Ein schallendes Lachen gellte durch meinen Schädel. Ich fragte mich kurz, ob die Taphero con Choth in ihrer natürlichen Entwicklung nicht vom eigentlichen Weg abgekommen waren. Andererseits würde es vielleicht nur noch ein paar Millionen Jahre dauern, bis die Taphero con Choth sich zur Superintelligenz entwickelten und herrliche Diskussionen mit ES führen konnten.
Es liegt an dir, Ishkeyda, dachte ich. Wagt den Versuch oder geht unter.
Ich persönlich -und ich leide auch darunter, mir geht es wie allen von uns alles andere als gut! - werde den Versuch unternehmen. Weise die Xipatio an, die gemolkene Milch zu mir zurückzubringen. Aber allein die Vorstellung ist widerlich, einfach widerlich!
Angesichts dieser neuen Erkenntnisse lachte ich heiser auf.
Ich schaltete auf die Xipatio-Frequenz um. „Ishkeyda hat zu mitgesprochen", sagte ich. „Ihr werdet die gemolkene Milch zu den Taphero con Choth zurückbringen. Sie werden sie wieder aufnehmen. Ihr Zustand wird sich stabilisieren, und mit etwas Glück ist bald alles wieder wie zuvor."
Der letzte
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