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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kharzani eine unsagbare Genugtuung, zumal er die Meldung erhielt, dass drei weitere Hyperdimos vernichtet worden waren. Diese Kreaturen, die so lange Zeit unbesiegbar erschienen waren, wurden unter den augenblicklichen Bedingungen angreifbar. Es musste die Verzerrung der Raumstruktur infolge der immer stärker werdenden Beben sein, die ihre Vormachtstellung brach. Endlich würden die Kybb-Titanen die Oberhand gewinnen.
    Im einen Moment Triumph, im nächsten schieres Entsetzen. Tagg Kharzani schrie gellend auf, als eine heftige Erschütterung ihn quer durch den Raum schleuderte. Der Aufprall raubte ihm fast die Besinnung, vor allem fürchtete er, sich alle Knochen gebrochen zu haben. Dann wanderte der Schwerkraftvektor nach der anderen Seite, während ein ohrenbetäubendes Dröhnen die Schallisolierungen durchschlug.
    Vergeblich versuchte Kharzani, den neuerlichen Sturz abzufangen. Nicht einmal den Raumanzug konnte er noch erreichen, und das war das Entsetzliche daran, befürchten zu müssen, dass das Schiff auseinander brach und er im Vakuum sein Leben verlor.
    Endlich setzte sich der Zylinderdiskus zur Wehr. Kharzani hörte es an der veränderten Geräuschkulisse. Von der Bildwand sprang lodernder Feuerschein herab, fraß sich tief in seine Augen und blendete ihn.
    Rasend pochte sein Herz. Der Pulsschlag drohte die Adern zu sprengen. Tagg Kharzani krallte sich nur noch irgendwo fest und riss sich dabei die Haut von den Händen.
    Weg von hier!, dröhnten seine Gedanken. Geh in Transition, Deitz Duarto! Ich werde dich zu Tode bringen lassen, wenn du es nicht schaffst1.
    Irgendwann trat Ruhe ein. Kharzani brauchte einige tiefe Atemzüge, bis er endlich sicher sein konnte, dass er noch lebte. Er schaffte es sogar, den tobenden Schmerz in seinen Händen zu ignorieren. „Wir wurden von zwei Kreuzern der Shoziden angegriffen und konnten uns erfolgreich zur Wehr setzen!", meldete Deitz Duarto über Rundruf. „Die Beschleunigungsphase wird wieder aufgenommen."
    Transition, sobald sie möglich ist! Tagg Kharzani glaubte, dass er den Befehl laut erteilte, doch nur ein Ächzen kam über seine Lippen.
    Das Schiff musste den Kher-Diamanten durchstoßen, bevor es zu spät war. Jede weitere Verzögerung erhöhte die Gefahr, von der Explosion der Opalziegel eingeholt zu werden.
    Nichts innerhalb der Staubhülle würde den Energieschwall des destabilisierten Schaumopals überstehen.
    Und dann?
    Es gab nur den Weg nach Parrakh.
    Mühsam kam Tagg Kharzani wieder auf die Beine. Unglaubliche Schmerzen tobten durch seinen Körper, aber er schaffte es bis hinüber zu dem Transportbehälter, in dem der Splitter Satrugars sicher geborgen lag. Sehnsüchtig betrachtete er den funkelnden Kristall.
    Er lauschte dem wohligen Tasten unter seiner Schädeldecke. Deutlicher als zuvor spürte er den lautlosen Ruf.
    Gon-Orbhon und der Stock Satrugar warteten auf ihn. Er war ihr Verbündeter, ein Freund ...
    Sie warten darauf, dass sie dich versklaven können!, dröhnte Enkrines lautlose Stimme. Sie haben dich jetzt schon überwältigt, du verrückter alter Mann. Warum willst du das nicht einsehen?
    Tagg Kharzani brüllte auf.
    Wieder zuckten seine Hände zum Hals empor. Die Finger gruben sich in die weiche, nachgiebige Masse, die sich in dem Moment enger zusammenzog. Der Schmerz tobte durch sein offenes Fleisch, doch Kharzani war wie von Sinnen. Er zerrte und schrie - und spürte, wie das dünne Gewebe unter seinem Griff einriss.
    Ein Aufschrei hallte durch seinen Körper.
    Tagg Kharzani lachte jetzt. Ihm wurde bewusst, dass Enkrine nicht damit gerechnet hatte, dass er seine Drohungen jemals wahr machen würde.
    Wie ein Rausch überkam es ihn. Mit hastigen, ruckartigen Bewegungen zerrte er weiter an dem Symbionten, der nur seinen Oberkörper umhüllt hatte. Die ersten Gewebefetzen klebten zwischen seinen Fingern. Angewidert schüttelte er sie ab und packte erneut zu, registrierte, dass Enkrine sich in plötzlicher Todesfurcht noch fester an ihn klammerte, und lachte triumphierend.
    Nass tropfte es über seine Brust. Kharzani wusste nicht, ob er selbst blutete, oder ob er nur Enkrines Gewebsflüssigkeit spürte.
    Du tust mir Leid!
    In aller Deutlichkeit vernahm er den Gedanken des Symbionten, der seinen Zorn nur noch weiter anstachelte. Anstatt um sein erbärmliches Leben zu flehen, wie Kharzani es erwartet hatte, sorgte Enkrine sich um ihn. Das war verrückt, abartig, eine unverständliche Moral.
    Tagg Kharzani riss sich die letzten Fetzen des

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