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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schwadron von Graugischt die Umschließung der Kybb-Jäger und fiel wie ein Stein in die Tiefe. Aber da hatte die Schildwache ihre Überraschung schon abgeschüttelt. Sie wusste, was geschehen würde. Immerhin hatte sie die ELEBATO während genau dieses kurzen Angriffs vom Rand des Fluchthangars aus beobachtet. „Eine riesige Statue!", erklang es von der Ortung. „Davor im Parkgelände ein Bodenhangar.
    Startbereiter Zylinderdiskus!"
    „Feuer auf die Statue und das Schiff!", befahl der General. „Nein!", schrie Lyressea gleichzeitig. „Nicht feuern! Ich bin da unten!" Das klang verrückt.
    Atlan starrte sie durchdringend an. Um seine Mundwinkel zuckte es, doch er schien zu begreifen. „Kein Angriff ...!", rief er. Zu spät.
    Zwei Paramag-Torpedos waren programmiert. Der Shozide am Waffenleitpult schaffte es nicht mehr, den Vorgang zu löschen. Im Augenblick des Abschusses konnte er lediglich die Ladung auf ein Minimum verringern.
    Der Einschlag war deutlich zu erkennen. Wenige hundert Meter vom Rand des Hangarschachts entfernt gähnte plötzlich ein düsterer Krater im Parkgelände. „Der zweite ...?" Lyressea fröstelte. „Was ist mit dem zweiten Torpedo?"
    „Die Antenne blockiert", kam es vom Waffenleitstand. „Das Abstrahlfeld muss neu justiert werden."
    „Welches Ziel...?"
    „Der Einschlag wäre auf der anderen Seite des Hangars erfolgt."
    Lyressea lebte schon sehr lange, und ihr Leben war erfüllt gewesen. Sie wusste es nicht genau, doch sie ging davon aus, dass sie als von ES erschaffenes Wesen potenziell unsterblich war. Trotzdem verdankte sie ihre weitere Existenz in diesem Moment nur einem energetisch blockierten Antennensystem.
    Düsternis wogte rings um das Schiff. Der Planet Kherzesch verwischte in der optischen Erfassung. „Wir fallen durch die Zeit ..." Atlans Feststellung verhallte im Toben der entfesselten Elemente. Ein unheilvolles Knistern und Prasseln hallte durch das Schiff. In den Holos wogten düstere Schleier wie Nebelschwaden.
    Irgendwo glomm ein düsterer roter Fleck. Er pulsierte, weitete sich aus, verschluckte die ELEBATO.
    Dann war Stille.
    Unheimlich geradezu. „Wir sind im Auge des Hurrikans!", hörte die Mediale Schildwache Atlan sagen.
    Nur in den Ortungen herrschte noch Aufruhr. Die Massetaster zeigten Irrsinnswerte an, bevor sie durchbrannten. Die Energieortung spielte ebenfalls verrückt.
    Von einem Sekundenbruchteil zum nächsten flammten Sterne in der Bildwiedergabe auf.
    Unzählig viele. Fremde Sternbilder. Ein breites, fahl schimmerndes Band war zu erkennen - die Hauptebene eines Spiralnebels. „Ammandul!", stieß Lyressea hervor.
    Materiebrocken folgten der ELEBATO, rasten an dem Weißen Kreuzer vorbei und verloren sich in dem in Aufruhr befindlichen Weltraum. Es mochten die Fragmente eines zerborstenen Planeten sein. „Kherzesch?"
    Niemand beantwortete Lyresseas Frage.
    Ringsum tobte ein starker Hypersturm. Seine Energien und Partikelströme ließen den Schutzschirm des Kreuzers wie ein Fanal aufflammen. Mit vollem Triebwerksschub kämpfte die ELEBATO gegen das Chaos an.
    In endloser Wiederholung jagten Funksprüche aus den Antennen. Auf allen Frequenzen rief das Schiff nach der SCHWERT und den übrigen Einheiten der Shoziden-Flotte. „Wir sind in der Heimat", sagte Lyressea. „Der Arphonie-Haufen kehrt zurück."
    „Die Milchstraße hat uns wieder", bestätigte Atlan. „Jetzt muss sich noch herausstellen, ob das wirklich wünschenswert ist."
    „Wo ist die ELEBATO?", fragte jemand.
    Die Ortung hatte eben das Gros der Weißen Kreuzer erfasst, die nach dem Durchbruch durch die Staubhülle mit den höchstmöglichen Werten beschleunigten. Das Flaggschiff des Generals war nicht dabei. „Ich kann mir nicht vorstellen ..." Perry Rhodan verstummte.
    Niemand an Bord der SCHWERT redete noch.
    Der Weltraum brach auf. Anders war das Chaos nicht zu umschreiben. Wie sich ein Pergament über der Hitze einer Kerzenflamme erst verfärbt, diese Verfärbung sich ausweitet und rundum aufglüht, so verwandelte sich der Raum. Von den jäh aufbrechenden „Rissen" ausgehend, verkohlten Raum und Zeit. Dieser Eindruck entstand für menschliche Sinne, die alles, was sie wahrnahmen, nur in bekannte Begriffe umsetzen konnten. Das Denken in drei Dimensionen vereinfachte in diesem Moment, ließ aber auch nur einen Hauch des Geschehens erkennen, das sich tatsächlich abspielte. Der Hyperkokon löste sich auf. Eine gigantische Woge raste auf die SCHWERT und die Schiffe der Shoziden

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