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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Symbionten vom Leib und schleuderte sie auf den Boden.
    Mehr als drei Kilogramm Masse war Enkrine nie gewesen. Jetzt lag das flaumartige farblose Gewebe auf dem Boden, zuckend inmitten einer immer größer werdenden Lache milchiger Flüssigkeit, als wollten die Fladen sich wieder vereinen, um ihn von neuem zu quälen. Enkrine ... dieses bleiche Geschöpf, das ihn umgarnt, sich ihm unentbehrlich gemacht hatte ... das ekle, widerwärtige Raunen abartiger Gedanken.
    Gut, dass es vorbei war.
    Tagg Kharzani trat zu. Mit aller Kraft stieß er den Stiefelabsatz in die zuckende Masse hinein, und als einzelne Fäden sich am Rist emporwanden, trat er auch mit dem anderen Bein zu und hielt erst sehr viel später inne. Da bedeckte nur noch schleimiger Brei den Boden.
    Er brauchte Enkrine nicht mehr. Jetzt, da er bald für immer im Stock Satrugar bleiben konnte.
    In letzter Zeit war der Symbiont ohnehin unleidlich geworden. Lästig geradezu mit seinem moralischen Geschwätz, das nicht Leben, sondern unverzeihliche Schwäche bedeutete. Wer wollte so etwas wirklich hören?
    Tagg Kharzani genoss das Gefühl der Freiheit und die Stille in seinen Gedanken. Endlich. In dem Moment fühlte er sich, als wäre er neu geboren worden.
     
    *
     
    Plötzlich spürte er, wie die Angst sich nicht mehr mit jedem Atemzug steigerte, sondern wie Ruhe einkehrte in seine Seele und seinen Geist. Ich werde leben, dachte er. „Wir nehmen wieder Kurs auf Kherzesch!"
    Zephydas Befehl stieß auf atemloses Schweigen. Aber schon nickten die ersten Motana zustimmend.
    Sie schaute Perry Rhodan an. „Bist du anderer Meinung?"
    „Durchaus nicht", antwortete der Terraner. „Jedes Übel bekämpft man am besten an der Wurzel..."
    „Und das ist Kherzesch." Rhodan widmete sich der Ortung. Immer erbitterter wurde die Schlacht um das Kher-System geführt. Es war nahezu unmöglich, den Überblick zu behalten, weil die Raumbeben die Tastung erschwerten.
    In der grafischen Umsetzung zeigte sich etwas wie ein tiefer Graben, der das System schräg durchschnitt und sich in mehrere Seitenarme aufspaltete. „Graben" war zwar keineswegs der ideale Begriff, doch die dreidimensionale Darstellung legte diese Deutung nahe. Es handelte sich um eine Delle in der Raum-Zeit-Struktur, eine Anpassung des energetischen Niveaus hin zum Normalraum, die eben in diesem Bereich weiter vorangeschritten war als anderswo. Dieser Grabenbruch war zudem keineswegs statisch fixiert, sondern driftete durch das System. Außerdem verbreiterte er sich mit beachtlicher Geschwindigkeit.
    Vereinzelt schienen Hyperdimos in diesem energetisch anderen Niveau festzuhängen. „Wie Fische in einem Teich, der abgelassen wird", stellte Perry Rhodan fest. „... und die Fischer sind schon da", fügte Zephyda bitter hinzu.
    Mehrere Kybb-Titanen machten eindeutig Jagd auf die Hyperdimos, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt erschien. „Was können wir tun?", fragte Zephyda. Für den Anflug auf Kherzesch wurde ihre Unterstützung als Epha-Motana nicht gebraucht. „Ich fürchte, herzlich wenig", antwortete Rhodan. „Atlan wird verhindern, dass die Taphero con Choth sich sinnlos opfern."
    „Du glaubst, wir sollten den Rückzug einleiten? Damit geben wir alles auf, was wir bislang erreicht haben."
    Die SCHWERT beendete ihre kurze Überlichtetappe. Rhodan hatte zwar zu einer Erwiderung angesetzt, schwieg nun aber. Er nickte nur, als Zephyda tonlos feststellte: „Kherzesch wird noch immer nicht evakuiert."
    „Tagg Kharzani gibt den Planeten preis", sagte der Terraner. „Er überlässt die Kybb ihrem Schicksal."
    „Dann ist er bereits geflohen?!" Zephyda wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Anflug auf die Statue dieses Wahnsinnigen! Selboo - Wirkungsfeuer auf den Zylinderdiskus, falls er noch in dem Parkhangar steht!"
    Ein neuerliches schweres Raumbeben wurde angemessen. Die Erschütterung ließ den Grabenbruch sprunghaft anwachsen und erfasste zwei der inneren Planeten. Ihre Masseanzeige halbierte sich schlagartig.
    Die SCHWERT tauchte in die Lufthülle von Kherzesch ein, begleitet von flackernden Entladungen, die den Magnetfeldern des Planeten folgten. Mit hoher Geschwindigkeit jagte sie quer über die Südhalbkugel hinweg dem Hauptkontinent und Schloss Kherzesch entgegen.
    Funkkontakt bestand zu zwei Weißen Kreuzern. Die Shoziden, die sich Kherzesch von der anderen Seite näherten, blieben ebenfalls unbehelligt.
    Der Hauptkontinent mit Schloss Kherzesch kam in Sicht. Über dem höchsten

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