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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Informationen aus der Zeit vor der Materialisation, die über die Fakten der eigenen Identität hinausgingen. Sie kannten ihre Namen und wussten, welchem Volk sie entstammten. Sie wussten nicht, woher sie kamen und auf welchem Weg sie die Erde erreicht hatten. Sie waren einfach da.
    In dem kleinen Dorf, das Mondra für sie hatte errichten lassen, lebten sie vor sich hin, als sei nichts geschehen. Lebten, aßen, schliefen, träumten. Alle, bis auf Orren Snaussenid, der Myles' Sonnenexpedition begleitet hatte.
    Sie benehmen sich, als wären sie schon immer hier gewesen! Homer hielt es für einen Schutzmechanismus. Jemand, der nichts wusste, konnte nichts verraten. Wer immer für das Erscheinen der Schohaaken verantwortlich war, hatte möglicherweise vor 20 Millionen Jahren Vorsorge getroffen.
    Oder im Oktober 1331 NGZ, bevor diese Wesen aufgetaucht waren. „Die wichtigsten Mitarbeiter der LFT haben ihre Positionen in Alpha Karthago eingenommen", meldete LAOTSE. „Alle Systeme sind mit denen der Solaren Residenz abgeglichen und werden in wenigen Minuten getrennt."
    Alles, was gewöhnlich die Stahlorchidee steuerte, übernahmen die Redundanzsysteme in Alpha Karthago tief unter dem Alpha-See des Residenzparks. „Verbindung mit Mondra Diamond herstellen!"
    „Augenblick, bitte."
    Wenige Sekunden später erhielt er eine Funkverbindung ohne Bild. Und er hörte Mondras Stimme. „Homer, du rufst an wie aufs Stichwort. Bis vor wenigen Minuten war mein Besuch hier völlig umsonst. Die Schohaaken verhielten sich harmlos wie immer. Jetzt zeigen sie Symptome der Verunsicherung, in Anflügen sogar der Aggressivität. Ein paar demolieren Gegenstände, die meisten aber rennen einfach nur ins Freie. Sie wollen irgendwo hin, wissen aber nicht, wohin sie sich wenden sollen. Warte, jetzt beruhigen sie sich wieder und kehren in ihre Behausungen zurück ...
    Es ist fast wie Tiere vor Erdbeben - was ist los bei euch? Hängt es mit dem Systemalarm zusammen?"
    Homer bestätigte. „Mondra, ich habe eine Bitte. Du kennst doch mittlerweile die beste Strecke nach Neapel...?"
    „Die Schohaaken sind also in der Priorität wieder einmal gesunken, ja? Na schön, ich bin schon unterwegs. Schick mir alle Informationen über Funk!" Damit beendete die samthäutige Frau das Gespräch.
    Scorchy wisperte Adams die neusten Erkenntnisse zu. „Der Kybb-Titan ist da. Vor knapp einer Minute ist er am Rand des Sonnensystems materialisiert."
    „Adams an Shaizeff! 1500 LFT-BO-XEN legen sich dem Giganten in den Weg!"
    Wer immer da kam und was immer er beabsichtigte, er würde dieses Verhalten kaum missverstehen.
    Bis hierher und nicht weiter!
    Aus GEOS Vtraf die Bestätigung ein mit dem gleichzeitigen Hinweis, dass das Flottenkommando soeben von Bord ging. „In der Stahlorchidee bleibt nur die Hauptabteilung mit den verantwortlichen Staatssekretären und Ministern vor Ort", entschied Homer. „Was ist mit dem Kybb-Titanen?"
    „Er leitet soeben ein Bremsmanöver ein."
    Es sagte nichts über die Absichten der Fremden aus.
    Plötzlich erschien wieder das Abbild Shaizeffs über dem Schreibtisch. „Die negative Beschleunigung des Giganten liegt auch diesmal bei 400 Kilometern pro Sekundenquadrat", keuchte der Admiral. „Unsere Taster und Orter versagen allerdings total. Wir können nicht erkennen, wie die das machen."
    „Seht zu, dass sie euch da draußen nicht an der Nase herumführen", warnte Homer.
    Der Gigant kam innerhalb von fünf Minuten fast völlig zum Stillstand. Homer starrte fassungslos auf die Anzeigen des Datendisplays. „Und alles unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz", murmelte er ungläubig.
    Ein einziges Überlichtmanöver würde den Kybb-Titanen nach Terra bringen. Sie konnten ihn nicht daran hindern. Dass er jetzt anhielt, musste nicht unbedingt etwas mit den Schiffen der Heimatflotte zu tun haben.
    Vielleicht wartete der Gigant nur ab.
     
    Terra - 12. März 1333 NGZ.
     
    Gewaltige Energieblitze zuckten durch das All, verwandelten einen Teil der Westside in ein ortungstechnisches Tollhaus. Homer hatte das Phänomen schon einmal vor einem halben Jahr erlebt, als der Jamondi-Sternhaufen in den Normalraum gestürzt war. Damals hatten die Datenströme aus dem Hayok-Sektor ihn zusammenzucken lassen. Zum Glück waren seine Befürchtungen eines partiellen Untergangs der Milchstraße nicht Wahrheit geworden.
    Jetzt traf es die Paukenwolke, dicht vor der Haustür, noch innerhalb des Kernbereichs der LFT. Gewaltige Hyperstürme,

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