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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur teilweise richtig gewesen war. Die Bedrohung existierte, aber sie kam aus der Paukenwolke, nicht aus Jamondi. Oder nicht mehr. „Wir beschaffen uns die Informationen auf einem Umweg", sagte Homer. „An alle Einheiten im Bereich des Pfeifenkopfnebels. Achtet auf Schiffsbewegungen in und an der Paukenwolke. Wir brauchen die Ergebnisse so schnell wie möglich."
    Homer schickte die Minister und Sekretäre nach Alpha Karthago. Die Notfallzentrale musste funktionsfähig sein, egal was an der Oberfläche geschah.
    Die niederschmetterndste Nachricht in diesen Stunden kam von Luna. Der „Wurm" Aarus-Jima testete seit zwei Tagen seine Antriebssysteme. Jetzt meldete sich NATHAN bei Homer. „Du wirst die Aarus nicht halten können", erklärte das Mondgehirn. „Die Lage wird ihnen zu brenzlig."
    „Verbinde mich mit dem Schwärmer!"
    Cheplin ließ sich verleugnen. Vielleicht schämte er sich. Homer richtete dem Dienst habenden Funker von Aarus-Jima viele Grüße aus, wünschte ihm und seinen Völkern viel Erfolg und ein langes Leben. Zu diesem Zeitpunkt hatte das sechzig Kilometer lange, fragile Gebilde seinen hohen Orbit über Luna bereits verlassen und beschleunigte schräg nach oben über die Hauptebene der Milchstraße. „Keine Ortung durch den Kybb-Titanen", verkündete NATHAN. „Die Insassen der Kugel sind an dem Gebilde aus Tradom nicht interessiert."
    In den schweren Zeiten der erhöhten Hyperimpedanz war Aarus-Jima so etwas wie ein Symbol gewesen, ein Band der Freundschaft. Die Aarus hatten sich im Solsystem wohl gefühlt, es als ihre neue Heimat betrachtet in einer Zeit, in der Flüge durch das All halbe Ewigkeiten dauerten.
    Jetzt zogen sie es vor, ihre kleine Population in Sicherheit zu bringen. Wer konnte es ihnen verdenken? Terra hätte alles gewollt, nur nicht, dass sie sich für ihre Freunde opferten und dabei ihr eigenes Volk auslöschten.
    Dennoch - wenn die letzten Freunde gingen... „Gute Fahrt", wünschte Homer. „Bestimmt sehen wir uns eines Tages gesund wieder."
    Technisch bewegten sich die Aarus auf demselben Level wie die Terraner, was ihre Anpassung an die neuen physikalischen Bedingungen betraf. Damit verfügten sie über eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit innerhalb der Milchstraße. Sie würden anderen Völkern zu Hilfe eilen, die ihre Dienste dringend benötigten.
    Der Residenz-Koordinator setzte sich mit Diana in Verbindung. „Es kann noch dauern. Solange sich an der Paukenwolke nichts tut, wird sich auch der Kybb-Titan nicht rühren. Wie es aussieht, verbringe ich den morgigen Tag wohl noch hier oben. Bringst du mir einen Tee?"
    „Kommt sofort, Chef. Dazu ein kleines Frühstück? Du musst schließlich auch etwas essen, sonst fällst du noch tot aus dem Sessel."
    „Hauptsache, es wird keine Henkersmahlzeit ..."
    „Sieh dir das an!" Scorchy koordinierte sechs Einzelbilder neu. Sie zeigten aus verschiedenen Perspektiven den Tempel der Degression, die Bergflanke und die Ebene mit der Stadt.
    Etwas tat sich da. Roboter schleppten Schläuche zum Hang, montierten sie an einen großen Behälter, der mit seinen vier plumpen Standfüßen entfernt an einen Elefanten erinnerte. Den Schlauch drapierten sie sorgfältig am Hang. „Sie verlegen dieses Aggregat in das Loch", stellte Homer fest. „LAOTSE, was ist das für ein Aggregat?"
    „Unbekannt. Das Ding stammt aus dem Tempel."
    „Ist Mondra mittlerweile vor Ort?"
    „Was glaubst du wohl?", entgegnete Scorchy. „Nicht jeder braucht dreitausend Jahre, um von Anach Bzu kommen."
    „Mondra ist also bereits in Neapel?"
    Der robotische Pterus-Animateur keckerte ärgerlich und trat Adams leicht vors Schienbein. „Sag mal, hörst du mir eigentlich zu? Selbstverständlich. Und sie ist bereits bei der Arbeit. Pass auf, ich zeig sie dir."
    Natürlich, dachte Homer. Es gab kaum jemanden, der sich so intensiv mit der Sekte und ihren Anhängern auseinander gesetzt hatte wie Mondra.
    Eines der Einzelbilder auf dem Schirm zoomte und zeigte eine schwarzhaarige Gestalt, die gemeinsam mit anderen den Hang des Vulkans erklomm. Die Mikrosonde des TLD hing schräg über ihr hoch oben in der Luft, wo niemand sie bemerkte.
    Ob die Menschen um sie herum zur Sekte gehörten oder Neugierige aus Neapel waren, vermochte Homer nicht zu sagen. Die Männer und Frauen redeten kaum. Ihr einziges Ziel schien zu sein, so schnell wie möglich den Hang zu erklimmen und an das Loch zu gelangen.
    Mondra ließ sich von den nachdrängenden Menschen vorwärts schieben, bis sie

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