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2280 - Exil der Orakel

Titel: 2280 - Exil der Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfahrung werden auf Tom Karthay dringend benötigt."
    „Die Kybb werden nicht mehr lange ruhig halten", erwiderte Atlan. „Woher willst du das wissen?" Insgeheim ärgerte Atjaa die aufreizende Gelassenheit des Arkoniden ein wenig. „Erfahrung."
    „... von der ich genauso viel, wenn nicht mehr besitze."
    Atlan blickte ihn plötzlich bewusst an, 'als würde er sich eben erst darüber klar werden, dass er mit einer Schildwache sprach. „Verzeih mir meine schlechte Kinderstube", sagte er knapp und mit einem schiefen Grinsen. „Manchmal schlägt die altarkonidische Schule durch. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Die Dinge sind endgültig in Bewegung geraten, als die Erde von den Kybb-Titanen angegriffen wurde. Ich vermute, dass sich hier bald einiges tut."
    Atjaa nickte dem Arkoniden zu. Diese Erklärung erschien ihm zwar etwas vage, aber nachvollziehbar.
    Ja, Atlan hatte möglicherweise Recht. Der kleine blaue Planet namens Terra in einem an sich unbedeutenden Nebenarm der Milchstraße würde einmal mehr in den Brennpunkt der Geschehnisse rücken. Nicht zum ersten und voraussichtlich nicht zum letzten Mal.
    Fünf Tage nach Aktivierung des Richtfunksenders, nach Milchstraßen-Normzeit am 26. März 1333 NGZ, fingen die ständig am Funkverkehr der Kybb hängenden Motana jenes Signal auf, das die Ruhe im Sternenozean beenden sollte. „Der Spruch lässt sich wirklich nicht knacken?", fragte Atlan zum wiederholten Male.
    Die Dienst tuende Motana verneinte müde. Atjaa blickte auf die endlosen Zahlenund Zeichenkolonnen. Er versuchte, ein bekanntes Muster zu erkennen. Vergeblich.
    Kodes, die ihm in Erinnerung geblieben waren, hatten heutzutage keine Gültigkeit mehr. Sein Schlaf in der Überlebenskapsel hatte einfach zu lange gedauert. „Was ist an diesem Signal so besonders?", hakte Atlan nach. „80 Prozent der aufgefangenen Gespräche werden ohnehin unkodiert geführt", sagte die Funkerin. „Sie beschäftigen sich mit Alltäglichem an Bord der Kybb-Schiffe, aus denen sich nichts herauslesen lässt. Dieser Spruch allerdings besitzt einen Algorithmus, den wir beim besten Willen nicht knacken können. Zudem ist uns diese Frequenz bislang nicht bekannt gewesen, und der Absender konnte nicht eruiert werden."
    „Alarmbereitschaft!", ordnete Zephyda an. „Die Schota-Magathe sollen sich für den Notfall bereithalten."
    Atjaa konnte ihr fast so etwas wie Erleichterung ansehen. Tagelang hatte sie hier festgesessen, die Wunder Tan-Jamondis ausgiebig bewundert sowie lange Gespräche mit den wundersamen Ozeanischen Orakeln und ihnen, den Schildwachen, geführt. Nur auf eine vage Vermutung Atlans hin hatte sie ihre Landsleute auf Tom Karthay führerlos gelassen. Sicherlich hätte sie viel lieber am Pult der SCHWERT gesessen, um zumindest das Gefühl zu haben, etwas Sinnvolles zu unternehmen. Diese Stille, die Ruhe vor dem Sturm, zehrte an ihrer aller Nerven. „Die Titanen verlassen ihre Positionen!", stieß die Funkerin plötzlich aus. „Mit ungeheuren Beschleunigungswerten ..."
    „Kursvektor verfolgen!", rief Atlan. Nur wenige Augenblicke vergingen, bis die Motana-Frau sagte: „Kybb-Titanen sind außer Reichweite. Die Kursdaten weisen auf das Solsystem hin." Atlan fluchte unbeherrscht. Konzentrierte sich denn wirklich alles auf diesen einen Planeten? War er Drehund Angelpunkt für alles? Und warum schickten die Kybb weitere sechs Raumschiffsriesen auf den Weg, wenn sich ohnehin bereits 49 vor Ort befanden? „Das ergibt einfach keinen Sinn", sprach Atjaa seine Gedanken laut aus. „Aber wir sollten die Situation nützen."
    Atlan warf ihm einen zornigen Blick zu. Der Arkonide sorgte sich in erster Linie um Terra. Aber das Gleichgewicht hier, im Jamondi-Sternenozean, war soeben entscheidend gekippt. Zwar standen noch immer mehr als 12.000 Würfel-Schlachtschiffe, Traponder, Schlacht-Traponder, Sektor-Wächter und Trakische Verheerer der Kybb im Orbit um Tan-Jamondi, ganz abgesehen von Habitaten, Orbitstationen und den SPURHÖFEN.
    Aber jetzt, nach dem Abzug der Titanen, bestand die große Möglichkeit, einen Angriff gegen den Feind zu lancieren.
    Schwerfällig kam ein Schota-Magathe heran. Er war am Rand des Domhofes materialisiert. Mehrere seiner Kinder hüpften neben ihm her. „Keg - bring uns an Bord der SCHWERT!", befahl Atlan. Zephyda fuhr herum, bedachte ihn mit einem zornigen Blick. Sie mochte es gar nicht, vom Arkoniden einfach übergangen zu werden. Schon gar nicht in Situationen wie dieser.
    Es war keine

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