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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein eigenes Bewusstsein erlosch?
    Er hatte die Gefahr gekannt. Aus Drüben Eskuris Erinnerungen hatte er gewusst, wie gefährlich es sein konnte, in eine Inkarnation zu „schlüpfen". Wer es tat, vertraute sich ihr an. Er konnte Glück haben wie bei Drüben, aber auch Pech, wie es Drüben einmal widerfahren war und dieser Mühe und Not hatte, wieder er selbst zu werden.
    War die Statue schwarz, um neugierige Schohaaken zu warnen? Oder weil sie „defekt" war? Orren konnte sich nicht vorstellen, dass ARCHETIM Schohaaken bewusst einer Gefahr hatte aussetzen wollen.
    Aber er war in Gefahr! Er konnte den Verstand verlieren, im Wahnsinn enden wie Mamor Ir'kham! War es nicht längst schon geschehen? Kämpfte nur noch ein Teil von ihm, während der andere kapituliert hatte oder - noch viel schlimmer dem Bann des Dunklen Feldherrn erlegen war?
    Wieder die Bilder. Wieder Flammen und Feuer. Wieder die Schreie der Verzweifelten. Wieder Sharaaya und wieder die Schmetterblüter und die Soldaten, die keine Soldaten mehr sein wollten.
    Nein!, schrie es in Orren. Lass mich los! Ich will das nicht!
    Die Bilder ...
    Ich bin Orren Snaussenid! Ich bin Orren Snaussenid!
    Er stellte andere Bilder dagegen. Die Gesichter seiner Freunde: Alexander Skargue, Mondra Diamond, Myles Kantor, Inshanin ...
    Das Licht der Sonne gegen die Finsternis. Blühende Planeten gegen zerplatzende Welten.
    Orren kämpfte. Wenn es ihm jetzt nicht gelang, sich zu lösen, dann nie mehr.
    Er schaffte es, die Augen aufzureißen. Er sah seine Umgebung wie durch Feuerschleier hindurch. Das Schreckliche, das er erlebt hatte, hielt ihn fest. Es gab ihn nicht frei. „Ich bin Orren Snaussenid!" Er hörte seine Stimme in schaurigem Hall. Er sah die beiden Schwerter an der Wand. Die Zwielichtklingen!
    Die Schleier hoben sich. Die Umgebung wurde klarer. Das goldene Licht drang wieder zu ihm durch, aber nur kurz. Dann spürte er wieder, wie der furchtbare Geist an ihm zerrte, ihn zurückholte, ihn ersticken wollte.
    Orrens Geist wurde zwischen Inkarnation und Wirklichkeit hin und her gerissen. Es war mehr, als er verkraften konnte.
    Feuer! Feuer und Flammen! Explodierende Schiffe, sterbende Welten, sterbende Schohaaken. Und dann das Dunkel! Es wogte in finsteren Wolken heran, aus denen schwarze Blitze zuckten, schwärzer als die schwärzeste Nacht. Die Schreie gepeinigter Kreaturen. Die Finsternis verschlang alles. Sie war wie eine Wand, die sich auf ihn zuschob; aus der sich schwarze Klauen ausbildeten und nach ihm streckten, um ihn auf den gierigen, zuckenden Schlund des Todes zu zu reißen. Er konnte nicht fliehen vor einer Dunkelheit, die sich von der Nacht nur durch den Grad der Schwärze unterschied.
    Dies war das Chaos. Orren - das, was noch Orren Snaussenid war - begriff entsetzt, dass er nicht mehr das sah, was er bisher gesehen hatte, in der Schleife. Es war noch schlimmer, noch erdrückender.
    Oben und unten gab es nicht mehr. Er war allein - und auch wieder nicht. Er konnte sie nicht sehen, aber er spürte die Nähe von anderen, die mit ihm kämpften und starben. Ein gewaltiges Heer gegen die immer näher kommende Schwärze, die nach ihm griff, ihren Schlund weiter und weiter aufriss, in finstersten Wolken heranwirbelte.
    Plötzlich hörte er Stimmen aus dem Schlund, Stimmen der Qual, von gepeinigten Kreaturen. Er sah ihre Gesichter, in alle Richtungen verzerrt, mit herausquellenden großen Augen und aufgerissenem Mund, aus dem ihre ganze Verzweiflung schrie.
    Unvorstellbare Schmerzen, Qualen, schlimmer als die des Todes.
    Hier hatte nichts mehr Bestand. Mamor Ir'khams Geist war ein Nichts im Vergleich zu dem gewesen, was er jetzt fühlte und hörte und sah. Kein Oben und Unten mehr; nichts, was ihm hätte Halt geben können. Die schwarzen Klauen rissen an seinem Körper und verzerrten ihn, kilometerlang. Er wurde auf den Schlund zugezogen. Er ruderte wild mit den Armen, die er nicht mehr .sah. Er wusste, wenn er einmal in diesem schwarzen Schlund steckte, gab es kein Zurück mehr für ihn.
    Es war das Chaos. Dunkle Blitze, die Schreie der Pein, grauenvolles Gelächter von tausend Dämonen, deren Fratzen sich aus der Düsternis schälten. Sie starrten ihn an, grinsten, winkten. Komm,, Orren Snaussenid! Komm zu uns!
    Die Wolken wallten um ihn herum, kamen immer näher. Er sah Schleppnetze aus tödlicher Energie, die nach lebenden Seelen fischten. Er hörte die Pauken des Chaos, die den Jüngsten Tag ankündigten. Die Mächte des Chaos griffen nach den Streitern

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