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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SYSTEMS?
    Wer sonst könnte der Sieger sein, der Sieger in seinem letzten Kampf? Wer war der Gegner, den er bis zuletzt zu fürchten gehabt hätte?
    Ein grausamer Verdacht schlich sich in seine Gehirnwindungen.
    Orrwisch und Sharaaya - der Spuk! -trugen goldene Kombinationen. Und erst jetzt sah er das Emblem, das auf ihrer Brust prangte - klein, nicht größer als eine Faust.
    Und es war eine Faust! „Nein", krächzte Ir'kham und wich drei Schritte zurück. Fast wäre er gestolpert. Er lachte irr. „Nein, nein, oder? Du ... ihr ... du bist es nicht."
    Orrwisch sah ihn nur an, aber sein Blick sagte mehr als jedes Wort. „Du bist ... ARCHETIMS Faust!", brachte Ir'kham stockend hervor. Wieder das hilflose Lachen. „Nein, das kann unmöglich sein. Als die Faust das erste Mal von sich reden machte, warst du noch bei mir. Erst später bist du verschwunden."
    Er las die Antwort in Orrwischs Augen. „Du hast es die ganze Zeit gewusst?", fragte er Sharaaya. Was tat er? Wieso redete er mit einem Geist? Er streckte die Hand nach ihr aus, um sie zu berühren. Sie konnte nicht echt sein. Niemand von den Toten auferstand! „Weißt du es nicht mehr, Mamor?" fragte sie mit dieser milden, verletzenden, demütigenden Sanftheit. „Du solltest mich nie wieder anfassen."
    Er zog die Hand zurück. Seine Augen schmerzten. Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. „Wusstest du es?"
    „Von Anfang an", antwortete sie. „Wir hatten nie den Kontakt verloren."
    „Aber ... er war noch da, als ..."
    „Es war lange und gut vorbereitet", sagte Han Orrwisch. „Als ich merkte, was aus dir geworden war, begann ich Kontakt mit den Rebellen aufzunehmen, einigen wenigen nur.
    Das Geheimnis der Faust kannten nicht mehr als fünf enge Vertraute. Sie halfen mir, zunächst eine Scheinidentität aufzubauen, ein Phantom. Eine fiktive Gestalt, die es nie wirklich gab, bis du mich vor die Wahl gestellt hast, zu gehen oder ..."
    „Zu sterben", sagte Sharaaya. „Also ging er - verschwand, wie du es genannt hast. Hast du selbst jetzt nicht den Mut, die Wahrheit zu sagen, Mamor?"
    „Wir ... Ich glaubte, er sei tot. Umgekommen bei einem Unfall!"
    Orrwisch nickte. „Es war perfekt inszeniert. Aber ich lebte als ein anderer weiter.
    Niemand hat je erfahren, wer ARCHETIMS Faust war, und niemand wird es jemals wissen. Es ist unwichtig geworden. Sie hat ihren Zweck erfüllt."
    Ir'kham nickte. Also gut. Sie waren da - vielleicht beide nur ein Spuk. Dann würde er sich auflösen. Er war nicht verrückt! Er wollte dieses Spiel mitspielen, sich ein letztes Mal messen. Also fragte er, so beherrscht wie noch möglich: „Und was wird jetzt? Ihr seid gekommen, um mich zu holen? Wohin? Oder ist das Urteil schon gesprochen?"
    „Schon lange, Mamor", sagte Sharaaya. „Du hast den Schohaaken und den anderen Völkern viel Unrecht zugefügt und entsetzlich viel Unheil gebracht. Du hast nur den Weg der Gewalt gekannt. Du hast dich von den Idealen, die du einmal hattest, losgesagt und wolltest nur Macht, immer mehr davon. Doch du hast nicht bedacht, dass der, der Gewalt sät, durch diese Gewalt umkommen wird. Am Ende ist er immer der Verlierer."
    „Halte mir keine Predigten!", fuhr er sie an. „Du lebst nicht! Aber ..." Er sah sich nach seinen Klingen um. „Ihr seid die Vollstrecker, ja? Die Prophezeiung. Ich habe alles verloren, und nun ... der Tod durch ... die eigenen Klingen ..."
    Sharaaya lächelte. Das sollte sie nicht! Niemand durfte über ihn lachen! Sie ist nicht da!
    Ich bilde es mir nur ein! „Hör auf!", schrie er. „Hör damit auf! Verschwinde!"
    Ihre Gestalt begann zu verschwimmen. Na also! Sie löste sich auf. Gleich würde sie fort sein. „Du hast dein Leben verwirkt", sagte Han Orrwisch an ihrer Stelle. „Deine Verbrechen wiegen zu schwer, als dass für dich noch Platz unter den Lebenden wäre."
    „Also die Klingen."
    „Nicht sie", sagte Orrwisch. „Nicht die Prophezeiung. Diese Schwerter haben schon zu viel Unheil angerichtet."
    Er starrte ihn ungläubig an. „Soll das heißen, ihr ... du lässt mich am Leben?"
    „Du wirst nie wieder unter Schohaaken sein, Admiral", sagte die Faust. „Doch das Töten ist nicht unser Handwerk. Du wirst bis zu deinem Ende in Gefangenschaft sein, und danach ..."
    „Ja?", fragte Ir'kham schnell. „Sag es!"
    „Du wirst als Inkarnation selbst Zeugnis ablegen von all deinen Untaten", sagte Orrwisch kühl. „Bis in alle Ewigkeit wirst du Zeuge deiner eigenen Verbrechen und des Leids sein, das du über diese

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