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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Füßen. Die Station schien zu kippen, neigte sich um über zwanzig Grad. Myles verlor den Halt und prallte schwer gegen eine Statue. Einen Moment lang wurde ihm schwarz vor Augen.
    Undeutlich drangen Schreie an seine Ohren, hohe, schrille Schreie, aber auch tiefere. In allen schwangen Angst und Überraschung mit. Dann hörte er ein durchdringendes Jaulen. Eine Alarmsirene, dachte er. Waren solche Gefahrensignale bei allen Spezies gleichermaßen unerträglich? Natürlich, sonst hätten sie ihren Sinn verfehlt.
    Das weiche gelbe Licht in der Orterabteilung flackerte kurz, wurde dann dunkler. Myles versuchte, sich hochzustemmen, schaffte es aber nicht. Er drehte den Kopf, sah, dass Attaca sich an eine Statue klammerte. Inshanin kroch über den geneigten Boden. Die anderen befanden sich nicht in seinem Blickfeld.
    Ihm wurde allmählich klar, was geschehen war: Eine der Strahlungsfronten hatte TRIPTYCHON getroffen - und eine gehörige Wirkung erzielt!
    Plötzlich glaubte er, ein heftiges Zittern zu spüren, das durch den Boden lief und seinen Körper in heftige Vibrationen versetzte, in so starke, dass seine Zähne buchstäblich klapperten. Das Licht erlosch völlig, und die plötzliche Dunkelheit verstärkte seine Angst auf irrationale Weise.
    Sie wurde auch nicht geringer, als eine Art Notbeleuchtung aufleuchtete und ein diffuses Halbdunkel ermöglichte, in dem sämtliche Konturen weich und verschwommen waren.
    Das Jaulen der Sirene wurde von einem dumpfen Dröhnen übertönt. Myles hatte das Gefühl, im Inneren einer riesigen Kirchenglocke zu schweben und deren Schlagen ertragen zu müssen. Irgendwie wurde ihm klar, dass die Schwingungen und dieses Geräusch Ausdruck ein und derselben Ursache waren. TRIPTYCHON selbst schien zu bersten oder zumindest unter der Wucht der Strahlungsfront ins Trudeln geraten zu sein.
    Als Myles schon glaubte, es würde nie aufhören, er müsse hier und jetzt sterben, wurde das Dröhnen leiser und das Vibrieren schwächer.
    Es gelang ihm noch immer nicht, sich wieder aufzurichten, doch aus dem Augenwinkel sah er, dass Inshanin eine Statue erreicht und die Hand auf die Schaltfläche gelegt hatte. Er konnte sie nun deutlich ausmachen; das Licht war heller geworden. „Ein Treffer der Strahlungsfront!", bestätigte sie. Myles wunderte sich, dass er sie durch das Dröhnen und Jaulen der Sirene verstehen konnte. Nur allmählich wurde ihm klar, dass diese Geräusche leiser geworden waren. Auch das Zittern des Bodens hatte nachgelassen. „Was kannst du herausfinden?", krächzte er. „Haben wir es überstanden?"
    Es dauerte eine Weile, bis Inshanin die Informationsflut geordnet und verdaut hatte. „Es war knapp.
    Die Station war am Rand des Untergangs. Mir unbekannte Rettungs-, Reparatur- und Regelmechanismen sind angesprungen. Sie haben aber so gut wie nichts ausrichten können. Erst als die Intensität der Front nachließ, haben sich die Zustände stabilisiert. Es ist gerade noch einmal gut gegangen!"
    Attaca war blass geworden. „War das nun Zufall oder Absicht?", fragte er.
    Myles rappelte sich wieder hoch. „Sie haben nicht bewusst auf uns gezielt. Es war reiner Zufall, dass sie uns getroffen haben."
    „Aber von diesen Strahlungsfronten droht uns konkrete Gefahr", sagte Inshanin. „Die Kybb könnten TRIPTYCHON jederzeit abschießen ..."
    „Sobald sie das erst einmal begriffen haben", hielt Attaca dagegen. „Es war ein Zufallstreffer. Ich gehe noch immer davon aus, dass sie mit diesen Fronten ARCHETIM suchen."
    „Vielleicht versuchen sie auch, ARCHETIM damit zu beeinflussen", wandte Myles ein. „Fest steht jedenfalls, dass das, was die Kybb in die Sonne schicken, gefährlich ist. Auf jeden Fall für TRIPTYCHON, vielleicht auch für den Korpus der Superintelligenz. Inshanin, nimmst du eine Analyse der Strahlungsfronten vor?"
    Die Plophoserin konzentrierte sich wieder auf die Ortungsinstrumente. „Eine genaue Analyse wird noch eine Weile dauern. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass in den Emissionen in dieser Form uns unbekannte Hyperkomponenten von höchster Intensität enthalten sind."
    „Inwiefern?", fragte Myles. „Die Spektralanalyse ergibt unter Einbezug des Meganon-Faktors einerseits auf der Hef-Skala große Peaks vor allem im Bereich des Hyperäquivalents von Elektromagnetik und schwacher Kernkraft.
    Andererseits treten auf der Kalup-Skala vor allem Peaks im Bereich der Gravitation sowie im Übergangsbereich hin zu den UHF-Frequenzen und in diesen selbst in Erscheinung.

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