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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte sich, woher diese Vision kam. Sie erschien ihm so glaubhaft, als habe er gerade selbst die Brücke in die Unendlichkeit betreten.
    Und erfragte sich, ob er die Brücke jemals selbst betreten würde ... oder wohin sie führte ..
     
    9.
     
    TRIPTYCHON
    18. April 1333 NGZ
     
    Orren Snaussenid kam sich überflüssig vor.
    Die Galaktiker suchten unentwegt nach einem Raumschiff, einem Transmitter, einem Funkgerät oder unterhielten sich über die eine oder andere Entdeckung, die sie gemacht hatten. yEr verstand zwar die Worte, aber nicht das, was sie bedeuten sollten. Falls er wirklich ein Aktionskörper war, war er in seinem frühen Leben kein Naturwissenschaftler gewesen. Vielleicht ein Psychologe, ein Sprachkundler, aber niemand, der die harten Wissenschaften zu seinem Lebensinhalt gemacht hatte.
    Er wusste jetzt zumindest, dass er früher schon einmal gelebt hatte. Er war dabei gewesen, als ARCHETIM in Tare-Scharm gegen die Chaosmächte gekämpft und die Entstehung einer Negasphäre verhindert hatte, ein materialisierter Aktionskörper als Kämpfer für die Superintelligenz. Aber ... hatte ARCHETIM ihn damals eigens dafür erschaffen? War er damals entstanden aus dem Bewusstsein und Willen einer toten Superintelligenz? Oder hatte sie ihn einfach nur aus seinem vorherigen Leben herausgerissen, damit er für sie in die Schlacht zog?
    Orren war unzufrieden. Die Terraner brauchten ihn, aber er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn auch akzeptierten. Aufgrund der Inkarnationen, die er berührt hatte und in deren Leben er geschlüpft war, wusste er viel mehr über TRIPTYCHON als sie. Er konnte dieses Wissen nicht gezielt abrufen, war auf das angewiesen, womit die Versteinerten sich auskannten, deren Leben er durchlebt hatte. Wenn sie gewusst hatten, welche Aufgabe ein bestimmtes Gerät hatte und wie es funktionierte, wusste er es auch, zumindest dann, wenn er es sah oder berührte. Kannte er ein Gerät nicht aus dem Leben der Inkarnationen, wusste er damit genauso wenig anzufangen wie die Galaktiker. ,Die Inkarnationen ... immer wieder hatten Myles und die anderen ihn bedrängt, eine Statue zu berühren, neue Einzelheiten über ARCHETIM und die Schohaaken zu erfahren. Erst in letzter Zeit hatten sie damit aufgehört.
    Nein, dachte Orren. Feuer! Flammen! Billionen Tote! Schwärze und Wahnsinn! Mamor Ir'kham und Sharaaya. Die unzähligen Opfer, die Bilder der Schlachten ...
    Aber auch Schmetterblüter, Soldaten, die dem Krieg den Rücken kehrten, und ARCHETIM ...
    Dennoch hatte er sich fast in der Inkarnation des Dunklen Feldherrn verloren. Erst im letzten Moment war es ihm gelungen, die Statue mit einer der Zwielichtklingen zu zerstören, sonst hätte er sich nie aus ihrem Bann befreien können, wäre er für immer in diesem dunklen Leben gefangen gewesen ... oder zumindest so lange, bis er den Verstand verloren hätte. Die anderen konnten ihn drängen, hatten es aber nicht erlebt, wussten nicht, was er durchgemacht hatte. Er war noch nicht bereit, es noch einmal zu versuchen. Er wollte keinen Versteinerten mehr berühren.
    Er hatte Angst davor, erneut in das Leben eines seiner Ahnen zu schlüpfen. Er wäre dabei fast gestorben!
    Wenn du weiterhin der Vergangenheit auf der Spur bleiben, das Ende der Geschichte der Schohaaken erleben willst, wisperte etwas in ihm, musst du zumindest diese eine Inkarnation noch erleben ... die vor dem alten, wracken Beiboot...
    Er verdrängte den Gedanken. Er verstand die Galaktiker wirklich nicht. Ihre Lage war nahezu aussichtslos. Es käme einem Wunder gleich, sollten sie TRIPTYCHON lebend verlassen. Und doch wollten sie ihn überreden, immer neue Informationen über ARCHETIM zu sammeln, so viele wie möglich.
    Was wollten sie mit diesem Wissen anfangen? Sie konnten es nur mit in den Tod nehmen, mehr nicht.
    Um dem Drängen der Galaktiker auszuweichen, durchstreifte er immer häufiger jene Bereiche der Station, an denen die Wissenschaftler kein Interesse hatten. Sinn- und ziellos, aufs Geratewohl. Zum Glück gab es hier in SCHANDAVYE keine Statuen, sodass er gar nicht erst in Versuchung geriet, dem beharrlichen Flüstern in seinem Inneren nachzugeben.
    Er war kaum überrascht, als er durch einen Gang schritt und sich plötzlich ein Portal bildete. Mittlerweile war ihm klar, was es mit diesen Öffnungen wirklich auf sich hatte.
    TRIPTYCHON war eine Pilgerstation. Jene Gläubigen, die von AR-CHETIMS Pracht erfahren sollten, sollten sich hier - wahrscheinlich nur in DENYCLE - frei

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