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2287 - Die Träume der Shohaaken

Titel: 2287 - Die Träume der Shohaaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirklich brauchen kann. „Führe eine Abstimmung herbei, Myles. Lass uns gemeinsam entscheiden, ob wir es tun wollen oder nicht."
    Er kämpfte gegen Tränen an. Hatte er lange nach Kallias Tod sein zweites Glück gefunden, nur um es sofort wieder zu verlieren?
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich liebe dich." Mehr brachte er nicht über die Lippen. Dann aktivierte er das Mehrzweck-Armbandgerät. „Myles Kantor an alle", sagte er. „Wir treffen uns in zehn Minuten in der Zentrale der INTRALUX."
    „Euch muss klar sein..." Myles drohte die Stimme zu versagen. „Das ist keine akademische Diskussion. Wir verhandeln hier über unseren eigenen Tod."
    Er dachte an die alte Zeit, als die Terraner zum Schutz der Menschheit in Andromeda eingefallen waren und den Machenschaften der Meister der Insel ein Ende bereitet hatten. Diese Sternenkrieger hätten solch eine Diskussion gar nicht erst geführt. „Wollen wir uns wirklich opfern?", fragte er. „Ich habe alles vorbereitet", warf Inshanin ein. „Myles - und nur Myles allein - kann den Reizimpuls jederzeit senden, von jedem Computerterminal in DENYCLE aus." Sie deutete auf die smaragdgrüne, einen Meter große Statue eines Schohaaken, hinter der sie stand.
    Er befürchtete, unter der Last der Verantwortung, die ihre Worte mit sich brachten, zusammenbrechen zu müssen. Aber alles andere wäre feige gewesen. Wenn sie sich dafür entschieden, musste er den Befehl erteilen, er und kein anderer. „Es gibt noch andere Möglichkeiten", sagte Kyran Anteral. „Wir könnten abwarten. Vielleicht wird die Heimatflotte zurückkehren und angreifen und ..." Er verstummte. „In den nächsten zwei Tagen?", fragte Myles. „Wenn uns überhaupt so viel Zeit bleibt?"
    Niemand glaubte daran. Attaca schwieg weiterhin stoisch und sah ins Leere. Inshanin drückte Myles' Hand fester. Aileen sah zu Boden, Tyun-Theris trippelte zu ihr und legte ihre beiden Armpaare um sie. Kyran schritt weiterhin auf und ab, und Orren Snaussenid hatte den Kopf zurückgelegt und sah zur Decke. „Nein, die einzige Alternative wäre, uns zu ergeben und TRIPTYCHON den Kybb auszuliefern", sagte Myles. „Auch darüber sollten wir nachdenken. Doch damit eins klar ist ... wenn wir es tun, dann nur einstimmig. Ich werde niemanden gegen seinen Willen zum Tode verurteilen." Damit ich selbst sterben kann, fügte er in Gedanken hinzu. „Wir können geheim abstimmen. Ich möchte niemanden ..."
    „Das ist nicht nötig." Tyun-Theris' Stimme klang noch piepsiger als sonst. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Ja.
    Ich bin dafür."
    „Ja", sagte Aileen Helsin sofort darauf. „Wahrscheinlich steht nicht nur das Schicksal des Solsystems auf dem Spiel, sondern das der gesamten Milchstraße. Wenn Gon-O erst einmal Terra unterworfen hat..."
    „Ja", dröhnte Attacas Stimme durch die Zentrale. „Ja", sagte Inshanin kratzig. Myles hörte eindeutig heraus, wie schwer es ihr fiel.
    Kyran schössen Tränen in die Augen. Myles befürchtete, dass der Venusgeborene jeden Augenblick zusammenbrechen würde.
    Seine Stimme war kaum hörbar. Er musste das „Ja!" wiederholen, damit die anderen ihn verstanden.
    Myles sah Orren Snaussenid an. Der Schohaake hob die Hände, breitete sie aus, ließ sie wieder sinken.
    Myles fragte sich, ob Schohaaken überhaupt weinen, ob ihnen Tränen in die Augen schießen konnten. „Nein", sagte er. „So will ich nicht sterben. Nicht so." Er wandte sich um, ging zielstrebig zum Portal der Zentrale und schritt hinaus auf den Gang.
    Terrania 24. Juni 1325 NGZ Der Anblick trieb Myles fast die Tränen in die Augen. Über 20 Jahre nach dem Aufbruch der SOL aus dem Ersten Thoregon zeigten zahlreiche Holos ihm das Bild aus allen möglichen Perspektiven - so, wie ein Beobachter es aus dem Schiff sah oder aus der Residenz, die er noch nie zuvor gesehen hatte, oder aus der Stadt. Über 20 Jahre ...
    Die SOL sank langsam tiefer. Das nach der BASIS mächtigste Raumfahrzeug, über das die Terraner je verfügt hatten, schimmerte golden im Licht der Sonne. Das ehemalige Kombinations-Träger-Schlachtschiff der GALAXIS-Klasse bestand aus drei Einheiten. Die eigentliche SOL war das zylinderförmige Mittelteil mit Triebwerkswulst und einer Länge und einem Durchmesser von ursprünglich je 1500 Metern. Nach den von Shabazza durchgeführten Umbauarbeiten betrug die Länge mittlerweile allerdings drei Kilometer.
    Die beiden SOL-Zellen, Trägerschlachtschiffe der GALAXIS-Klasse, waren am Mittelteil mit dem Heck

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