Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2287 - Die Träume der Shohaaken

Titel: 2287 - Die Träume der Shohaaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
alles ihn von Inshanin ablenkte, der eigentlich eben dieser letzte Gedanke hätte gelten sollen.
    Inshanin, die er mehr liebte als sein eigenes Leben.
    Er spürte noch, was passierte, auch wenn dieser Eindruck kein eigenständiger Gedanke mehr war.
    ODAAN, die Hand, strahlte den Überladungs-Reizimpuls aus, gesteuert von SCHANDAVYE, dem Geist.
    ARCHETIMS Korpus blähte sich mit einem Mal auf wie ein schlagendes Herz. Ein unglaublicher Schauer von mentaler Energie strich über Myles Kantor hinweg ... ... und dann reagierte die Sonne.
     
    EPILOG
     
    30. April 1333 NGZ Ein kleines Dorf in der Nähe von Terrania Marreli Nissunom glaubte, den Schmerz, den furchtbaren Druck auf ihren Kopf, nicht mehr ertragen zu können.
    Sie wäre bereitwillig gestorben; alles war ihr lieber, als weiterhin hilflos auf den Traum zu warten, der kommen musste und einfach nicht kommen wollte. Sie glaubte nicht mehr daran, dass er noch kommen würde. Wem sollte daran liegen, die Schohaaken so lange leiden zu lassen? Dem, der ihnen den Traum schicken wollte, wohl kaum.
    Also hofften sie auf eine spirituelle Erfahrung, die sie niemals erleben würden.
    Das unentwegte Pochen der Qual wurde zu einem heftigen Hämmern, das ihr das Blut durch die Adern peitschte, es immer stärker aufwallte, bis es sie zu zerreißen drohte. Sie glaubte, ihr Ende sei gekommen, ihr Kopf würde einfach zerspringen, Blut und Gehimmasse Meter weit hinausschleudern und nicht nur ihr würde es so ergehen, sondern allen Schohaaken. Sie alle würden sterben, ohne den Traum geträumt zu haben oder zu erfahren, was ihre Bestimmung war.
    Denn dieser Traum war das, was ihr Dasein definierte. Das, weshalb ARCHETIM sie zu Aktionskörpern ausgeprägt und auf die Erde geschickt hatte.
    Der Grund ihrer Existenz.
    Das Blut in ihren Adern kochte, und die Hitze verdorrte die Gefäßwände, und sie wurden brüchig, konnten der Belastung nicht mehr standhalten, und dann...
    Es war ein Prickeln. Schwach und fern, ein sanfter, warmer Schauer, ein Regen mentaler Impulse, der die Pein linderte, den Druck verringerte, die Hitze abkühlte. Ein wohliger Schauer, der ein Gefühl der Vertrautheit auslöste.
    Ein Gefühl absoluter Vertrautheit.
    Doch diese Impulse ahmten nichts nach. Marreli fand sich in ihnen wieder, ging in ihnen auf. Sie war diese mentale Aufwallung. Sie war ein Aktionskörper ARCHETIMS, und ARCHETIM war diese Ausschüttung.
    Einen Moment lang war Marreli mehr als sie selbst.
    Einen Moment lang war sie ARCHETIM.
    Sie sah, wie der Korpus ARCHETIMS sich mit einem Mal aufblähte wie ein schlagendes Herz. Sie spürte, wie er einen unglaublichen Schauer von mentaler Energie ausschüttete.
    Sie sah, wie für kurze Zeit die Sonne aufflammte, wie sie heller loderte, als wolle sie zur Nova werden. Sie spürte die Hitze, die bereit zu sein schien, das gesamte Solsystem zu erfassen und zu versengen. Hitze, die dann in sich zusammenbrach.
    Sie sah, was in der Sonne geschah, in einer Station, die die Terraner TRIPTYCHON genannt hatten. Sie sah eine Spiralgalaxis, unendlich groß und doch winzig klein, so klein, dass sie auf ein Stück Haut passte. Ein Stück Haut auf einem Arm. Einem linken Oberarm. Einem Arm, der zu einem Körper gehörte. Sie sah den Körper und erkannte ihn. Es war der des Terraners, der Orren Snaussenid überredet hatte, die Expedition in die Sonne zu begleiten. Sie sah Myles Kantors Körper, und sie spürte den Schmerz, den er spürte.
    Den Todesschmerz. Die unsagbare Qual. Die unaussprechliche Pein.
    Sie sah die Spiralgalaxis auf dem Oberarm, und sie spürte, dass diese winzige Tätowierung ihr, ihnen allen, den Traum schickte, ohne den sie nicht überleben konnten.
    Und sie sah eine zweite Spiralgalaxis, die sich aus der Atmosphäre der Sonne löste, eine gigantische rötliche Lichterscheinung, die sich unter Strukturerschütterungen immer weiter ausdehnte, bis sie schließlich die gesamte Milchstraße zu umfassen und zu verpuffen schien. Und sie spürte, was diese zweite Spiralgalaxis war, was sie darstellte. Wie sie, Marreli, ein Aktionskörper ARCHETIMS war, so gab es auf der Erde nur wenige Leute, die eine ähnliche innige Verbundenheit zu einer anderen Superintelligenz hatten, einer mit dem schlichten Namen ES.
    Einen Augenblick lang war sie eins mit diesen wenigen Auserwählten. Sie war eins mit einem Mann namens Homer G. Adams, eins mit einer Frau namens Mondra Diamond, sogar eins mit einem Klonelefanten namens Norman. Sie wusste nicht, wo die Stadt Neapel

Weitere Kostenlose Bücher