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2287 - Die Träume der Shohaaken

Titel: 2287 - Die Träume der Shohaaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inshanin ... Ihr Tod war wirklich völlig sinnlos und überflüssig. Aber ES hatte noch nie Rücksicht auf die Gefühle von Sterblichen und potenziell Unsterblichen genommen.
    Konnte es sein? Nein. Wie hätte ES das alles wissen können? Die Superintelligenz lebte nicht mehr in einer Zeitschleife. Mit seiner Entstehung im INSHARAM hatte ES das Wissen um die Zukunft endgültig aufgegeben. Wie konnte ES über die Zeitschleife hinaus bereits 1174 NGZ gewusst haben; was 1333 NGZ passieren würde?
    Inshanin, dachte er.
    Aber ES war ein Wesen, das über der Zeit stand. So wurde es stets behauptet. ES mochte nicht mehr die Zukunft kennen, aber viele potenzielle Zukünfte sehen. Vielleicht hatte ES ja in einer dieser möglichen Entwicklungen gesehen, dass er, Myles, irgendwann äußerst wichtig für die Zukunft der Menschheit werden würde ... und vielleicht auch für den Korpus des toten ARCHETIM... zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt... und seine Beine benötigen würde, um zu retten, was zu retten war ...
    Hatte ES ihm deshalb in weiser Voraussicht die Beine zurückgegeben? Weil er es ohne Beine nicht in die Ortungszentrale schaffen würde?
    Aber die Tätowierung ... weshalb die Tätowierung? Er hatte geglaubt, eine Erklärung dafür gefunden zu haben, aber sie kam ihm nun zu dünn vor, zu konstruiert. Gab es eine andere?
    Inshanin ... Tot, gestorben beim Angriff der Titanen ...
    Dafür hasste er ES. Würde er die Superintelligenz immer hassen.
    Er war kein religiöser Mensch. Er glaubte nicht an eine Gottheit, ganz gleich, wie man sie nannte. Erst recht nicht an eine Gottheit, die Menschen Prüfungen auferlegte. An eine Gottheit, die Kallia sterben ließ, damit er, Myles, durch diese schwere Prüfung wuchs, reifte.
    Kallia und nun Inshanin.
    Er mochte gereift sein, aber was würden Kallia und Inshanin zu diesem Vorgehen sagen?
    Er konnte solch eine Vorstellung nicht billigen.
    Nicht um seinetwillen. Kallia war tot, Inshanin war tot. Wenn es der Plan einer Gottheit war, ihn reifen zu lassen, hätte sie ihn auch anders verwirklichen können. Aber nicht auf Kosten von Kallia und Inshanin.
    Aber ES war keine Gottheit, ES war eine Superintelligenz.
    Er hasste ES dafür, doch gleichzeitig hatte er schreckliche Angst. War jetzt alles vorbei? Wartete die große Leere auf ihn, das Nichts? Oder würde ES ihn aufnehmen, ganz gleich, ob es ihm gelang, die Warnung abzuschicken oder nicht?
    Würde er in ES aufgehen? Oder würde er im Nichts verlöschen wie eine Kerzenflamme, die ein Windzug ausgeblasen hatte?
    Er schrie auf. Und wunderte sich im nächsten Moment, dass er wieder schreien konnte.
    Er war nicht in Ohnmacht gefallen. Der Zeitablauf hatte sich weder beschleunigt noch verlangsamt. Er hatte keine wertvollen Minuten oder gar Stunden verloren.
    Er taumelte weiter, durch den dichten, undurchdringlichen Rauch, schlug nun mit den Armen um sich, konnte ihn damit aber nicht auflösen.
    Es war auch nicht nötig. Er spürte, dass etwas ihn führte.
    Er ignorierte das Kreischen von TRIP-TYCHONS Hülle, den beißenden Qualm, der in seine Lungen drang und ihm das Atmen unmöglich machte. Er ging einfach weiter.
    Die Beine ... die Tätowierung ... der Takvorianismus ...
    Hatte ES ihm das alles gegeben, weil der Plan der Superintelligenz es so vorsah?
    Die Beine wären dann eine Grausamkeit. Was es mit der Tätowierung auf sich hatte, wusste er nicht. Aber der Takvorianismus wäre eine Gnade.
    Die Gelegenheit, all das zu begreifen, was er gerade begriffen hatte.
    Er sah, dass Flammen an ihm leckten, spürte aber keinen Schmerz.
    Hatte Inshanin Schmerzen, als sie starb?
    Er spürte, dass seine Haare verkohlten, gab aber nichts darum. Er taumelte weiter, durch Rauch, durch Feuer, durch Schaum, der ihm in Ohren, Augen und Mund drang, verhinderte, dass erhören, sehen, atmen konnte.
    Er dachte an Inshanin und torkelte weiter. Und war plötzlich in der Ortungszentrale.
    Würde ES ihn aufnehmen? Seiner gesamten Existenz einen Sinn verleihen? Oder würde er verlöschen? Ins endlose und gleichzeitig unendliche Nichts stürzen?
    Kallia, dachte er. Inshanin ... Würde er sie wiedersehen? Und dann dachte er: Was, wenn der Computer der Ortungszentrale ebenfalls beschädigt worden ist? Wenn auch er nicht mehr funktioniert? Er musste nur die Hand darauf legen und sich konzentrieren, den einen Gedanken denken. Aber wenn er nicht mehr funktionierte ... Dann war alles verloren!
    Plötzlich schien der Takvorianismus wieder einzusetzen. Myles erstarrte

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