Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beiden kybernetischen Systeme erkennen.
    Gon-Orbhons Leibwächter hat ein paar Meter tiefer im Gang Position bezogen, damit man ihn von außen nicht sieht. Der Steg, der den Berghang überspannt und den Tempel der Degression mit dem Stock-Relais verbindet, ist leer.
    Am anderen Ende, unmittelbar neben dem Eingang zum Hauptquartier Imberlocks, stehen Wachen, menschliche Wachen. Sie tragen Helme, um die sie schwarze Tücher gewickelt haben. Millitron weiß, daß es das Zeichen der Ergebenheit bis zum Tod sein soll.
    Aus dem Sterben wird wohl vorerst nichts. Gon-O hat die Terraner als sein Volk auserkoren. Sie sind eine junge, dennoch erfahrene und tatendurstige Spezies, ein Milliardenvolk, das viele Kybb-Titanen bevölkern wird. Die anderen, die nicht an Gon-O glauben, werden den Weg alles Vergänglichen gehen.
    Bald, wenn ARCHETIM extrahiert ist und der Stern Sol sich aufbläht, um seine Planeten, Monde und Asteroiden zu verschlingen.
    Eine Nova ist nichts Außergewöhnliches, weiß Millitron. Tagg Kharzani, der tote Süchtige, hat sich damit gebrüstet, vor Jahrtausenden durch Sonnenaufheizung und Planetenzerstörung Völker in Arphonie vernichtet zu haben, von denen er vermutete, sie stünden im Bund mit der Schutzherrin Carya Andaxi.
    Angesichts der Vorgänge in den letzten zehn Tagen bezweifelt Millitron, daß sich der Plan in der vorgesehenen Frist durchführen läßt. Gon-Orbhon, sein Herr und Meister, trifft Anordnungen, die auf eine Verzögerung hindeuten. Möglicherweise muß der Prozeß gestoppt werden, bis sich die Wesenheit aus Nocturnenstock und Schutzherr wieder gefestigt hat.
    Millitron weiß nicht, wie hoch der Grad der Störung genau ist. Er versucht Anzeichen zu interpretieren, aus dem Verhalten des Schutzherrn Schlüsse zu ziehen.
    Aber Gon-Orbhon hält sich zurück. Seit sein Körper wieder verstärkt agiert, hält er sich in Äußerungen sehr zurück. Seinen letzten Befehl erteilte er aus einem schwebenden Sessel heraus, während sich die hintere Wand des Zimmers gefährlich verformte und ihren kristallinen Zusammenhalt verlor.
    Millitron versucht, Funkkontakt mit Gon-Orbhon herzustellen, aber er bekommt keine Antwort.
    „Bewacht den Ausgang!", lautet der Befehl, und er gilt so lange, bis der Schutzherr ihn widerruft oder Umstände eintreten, die ihn sinnlos erscheinen lassen.
    Der Steg schützt vor ungebetenen Gästen.
    Jeder, der sich dem Stock-Relais zu nähern versucht, bezahlt es mit seinem Leben. Also kann der Befehl nur den drei Gefangenen gelten, die im Innern des Hohlraums auf ihre nächste Mahlzeit und auf Wasser warten.
    Millitron hat sie für drei Tage versorgt.
    Nächstes Mal wird er ihnen Vorräte für fünf Tage zur Verfügung stellen, wenn sie noch leben.
    Gon-O wacht über das Gefängnis. Auch wenn er sich zurzeit unschlüssig ist, wofür er die drei unterschiedlichen Wesen noch brauchen wird, so scheint er dennoch entschlossen, sie am Leben zu lassen.
    Vielleicht sollen sie den Höhepunkt seiner Macht im Solsystem krönen, wenn der Stern sich aufbläht und die Kybb-Titanen den Psi-Korpus ARCHETIMS herausreißen.
    Manchmal produzieren Millitrons positronische Synapsen seltsame Verknüpfungen.
    Da finden Informationen zusammen, die eigentlich keinen Sinn ergeben. Sie haben mit einem Vorgang an einem anderen Ort in der Lokalen Gruppe von ES zu tun. Es sind nur Schnittmengen, keine Informationen. Für Informationen ist es vermutlich noch zu früh.
    Millitron registriert, daß sich der Tunnel hinter seinem Rücken verändert. Das Stock-Relais scheint den Ausgang dichtmachen zu wollen. Erneut will der Roboter Kontakt zu Gon-Orbhon herstellen. Es gelingt nicht.
    Millitron wartet, während die beiden Motoklone mit schußbereiten Waffen auf einen Gegner lauem, den es gar nicht gibt.
     
    4.
     
    Wogende Welt Unter ihm schmatzte der Boden. Icho Tolot sank fast bis zum oberen Stiefelrand ein.
    Durch den Matsch hindurch spürte er ein Zittern. Immer wieder durchzogen Bebenwellen den Untergrund, die den schweren Haluter ein Stück nach oben hoben und ihn wieder sinken ließen.
    So schnell es ging, stampfte der Haluter an der Wohnung Gon-Orbhons vorbei in die Richtung, in der laut Reginald Bull der Ausgang lag. Auf den Handlungsarmen trug Tolot den bewußtlosen Mausbiber. Der Atem des Ilts ging flach, aber noch meldete Tolots Positronik keine lebensgefährlichen Körperwerte.
    „Durchhalten, Kleiner!", grollte der Riese. „Wir sind bald in Sicherheit!"
    Die Wände und der Boden, das gesamte

Weitere Kostenlose Bücher