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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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existierte nicht mehr. Hinter der Schlucht gelangten sie in einen Hohlraum, in dem mehrere Techniten lagen. Die massigen Körper blieben reglos, aber die Gliedmaßen bewegten sich. Die Arme versuchten, die Kunstwesen mit ihren grinsenden Gesichtern von der Stelle zu bewegen.
    „Ich glaube, wir sind im Kreis gegangen", murmelte der Terraner.
    Weiter vorn ragten Trümmer auf, ein Teil der Überreste von Gon-Orbhons Wohnung.
    Bully sah Wände, die sich neu bildeten, einen Boden, der sich glättete, aber dann verpufften die Neuschöpfungen in grellen Blitzen. Die veränderte Kristallmaterie löste sich in Energie auf.
    Sie waren wieder im Zentrum, wo Tolot hin gewollt hatte.
    „Und jetzt?", fragte Bully den Haluter.
    „Wir fangen von vorn an", erhielt er zur Antwort. Eine dumpfe Ahnung sagte ihm, daß es nicht bei diesem zweiten Versuch bleiben würde.
     
    *
     
    Die Positronik von Guckys Schutzanzug zeigte normale Körperwerte des Ilts. Dennoch lag er noch immer in tiefer Ohnmacht.
    Es war besser so, denn der mentale Druck erhöhte sich ein weiteres Mal. Gon-O schien in kleinen Etappen wieder zu sich zu kommen und sein Machtpotential zu festigen. irgendwie mußte es doch möglich sein, den Effekt zu wiederholen, der die duale Wesenheit außer Gefecht gesetzt hatte, überlegte Bully. Oder die Wirkung durch ein Eingreifen von innen her zu verlängern.
    Wenn es ihnen gelang, das Stock-Relais zu zerstören ... Wenigstens eine vorübergehende Schockwirkung sollte es schon auslösen. Immerhin starb mit dem Relais ein Teil von Satrugars Körper.
    Bei der Frage nach dem Wie hoffte Bully auf eine himmlische Eingebung oder die Erfahrung des Haluters.
    Aber Icho Tolot schwieg. Und von Parrakh durften sie sich kein Zeichen erhoffen.
    Weder Kantiran noch Mal Detair hatten etwas bemerkt. Die Projektion hatte nur im Stock-Relais stattgefunden, nicht im Nocturnenstock selbst.
    Eine Einbahnstraße ...
    Der Haluter barg Gucky noch enger an seinem Körper, griff sich Bully und rannte los.
    Das Stock-Relais hatte sich seit dem Erlöschen des Psi-Gefängnisses in eine Gummizelle verwandelt. Hätte sich die Kristallsubstanz nicht verändert, wäre der Haluter längst durchgebrochen, davon war Reginald überzeugt. Er hätte in dem großen Hohlraum stark beschleunigt und mit seinem molekularverdichteten Körper einen Kanal in das Material geschlagen.
    So aber blieb ihm nichts anderes übrig, als den kurzen, meist nicht mehr als fünf bis sechs Meter langen, gekrümmten Gängen zu folgen, die ins Nichts führten oder zumindest nicht dahin, wo das Ziel der Gefangenen lag.
    Vielleicht wäre es das Beste für sie gewesen, in der Nähe der Wohnung zu bleiben.
    Im Vorbeilaufen entdeckte Bully neue Wände, teils durchsichtig und mit Ausstülpungen. Die Flächen bewegten sich wie Segel in flauem Wind, ein deutliches Zeichen von Instabilität. Es wunderte ihn nicht, daß sie nach wenigen Augenblicken wieder in sich zusammenfielen. Am Boden bildeten sich amorphe Klumpen des Materials.
    Bully bemerkte einen schwarzen Fleck im Innern, der schnell größer wurde. Der Klumpen kristallisierte. „Egal wie, wir müssen hier raus!", brüllte er den Haluter an.
    Icho Tolot rannte bis zur nächsten Biegung. Der ovale Gang um sie herum wurde immer enger. Nach nicht einmal zehn Metern war Endstation für den Haluter. Er paßte nicht mehr hindurch.
    Und er sank mit den Stiefeln ein. Tolot erkannte die Gefahr. Er rannte zurück bis zur nächsten Biegung, wartete dort ab.
    Bully ließ er an Ort und Stelle. Das Material trug sein Gewicht – noch. Nach und nach färbte es sich dunkel, wobei die Oberfläche stumpf blieb.. Das Stock-Relais versuchte weiter, die Wohnung für den Schutzherrn wiederherzustellen.
    Die Umgebung baute sich permanent um.
    Neben Bully löste sich eine Wand auf. Dahinter klaffte ein Loch von mindestens zwanzig Metern Länge und zehn Metern Breite.
    „Tolotos!" Sie mußten diese einmalige Chance nutzen.
    Der Haluter ließ sich auf die Laufarme sinken und raste heran. Ein leichter Schlag warf Bully sechs, sieben Meter nach hinten.
    Er prallte gegen das elastische Material des Ganges.
    Jeder Knochen im Leib tat ihm weh – vom Schlag, nicht vom Aufprall.
    Dort, wo das Loch gewesen war, stürzte ein Teil des Stock-Relais-Oberteils herab und begrub alles unter sich.
    „Danke!", brachte der Terraner mühsam hervor. Die Tonnen imitierter Psi-Materie hätten ihn unter sich zerquetscht. „Da entlang!"
    Bullys Blick folgte dem ausgestreckten

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