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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laufarm des Haluters. Zwischen den Trümmern der ehemaligen Wohnung klaffte ein Loch von etwa fünf Metern Durchmesser.
    Es blieb stabil, und es führte nach unten.
    Bully entdeckte eine Kammer, die sich anschloß. In ihr lagen Gegenstände auf dem Boden zerstreut. Werkzeuge, wie es den Anschein hatte. Er entdeckte zwei Stöcke mit Armstützen daran, die ihm bekannt vorkamen. Sie besaßen eine andere Farbe, als er sie in Erinnerung hatte, und der eine war etwas länger als der andere. Metallspäne lagen am Boden vor einer Halterung.
    Das sah aus wie die Werkstatt des Süchtigen. Hier hatte Tagg Kharzani die Krücken anfertigen lassen oder sogar selbst angefertigt, mit denen er sich ihnen zuletzt gezeigt hatte. Wo mochte er jetzt stecken?
    Gon-O schien kein sonderliches Interesse an seinem ehemaligen Weggefährten zu hegen.
    Vielleicht stoßen wir irgendwo hier unten auf Kharzani, dachte Bully. Oder auf das, was von ihm übrig ist.
    Er durchschritt die Kammer, stieß mit den Stiefeln Werkzeug zur Seite, das im Weg lag. Am hinteren Ende gab es eine Tür, die verschlossen war.
    „Ich gebe dir Feuerschutz", sagte Tolot und richtete den wuchtigen Handstrahler auf die Tür.
    Bully öffnete. Hinter der Tür erstreckte sich ein deformierter Gang. Er war leer. Der Terraner nahm mit den Augen Maß. „Es müßte gehen, Tolotos. Was meinst du?"
    „Wir versuchen es."
    Bully lief voran. An manchen Stellen rückten die Wände bis auf zwei Meter zusammen. Der Haluter mußte sich hindurchzwängen. Aber sie waren froh um jeden Meter, den sie vorwärts kamen. Es ging nach links, nach rechts, hinauf und hinab, in Windungen schräg zwischen hellen Wänden hindurch. Bully entdeckte immer mehr Stellen, die abdunkelten oder in altbewährter Manier energetische Gewitter produzierten. Nach knapp zehn Minuten mußte er sich eingestehen, daß er erneut die Orientierung verloren hatte.
    „Zurück!", sagte der Haluter.
    Aber hinter ihnen existierte kein Durchgang mehr. Er. hatte sich ebenso geschlossen wie der Spalt voraus. Diesmal saßen sie in der Falle – wohl nicht für immer, aber wenigstens so lange, bis sich erneut eine Öffnung bildete.
    Die mutierte Psi-Materie wogte immer heftiger. In Ansätzen bildeten sich rechteckige Querschnitte von Korridoren und gewölbte Höhlungen wie die, in der Gon-Orbhon sie mit Hilfe des Psi-Containers gefangen gehalten hatte. Überall um Bully herum entstanden geometrische Strukturen. Dazwischen wuchsen Zapfen und winzige Fühler, die sich blitzschnell ausdehnten. Manche kamen ihm dabei gefährlich nahe.
    Das Ganze mutete gespenstisch an. Überall, wo das Material noch weich und formbar war, durchliefen Wellen es mal schnell, mal langsam. Dort, wo sich symmetrische Strukturen ausbildeten, pulsierte das Material unter gelben und rosafarbenen Lichteruptionen.
    Icho Tolot zauberte aus den Taschen seines Kampfanzugs ein kleines Kästchen, aus dem mehrere Antennen ausfuhren. So behutsam es ging, setzte er das Instrument mit den Tellerspitzen der Antennen auf den Boden.
    „Die Wellenbewegungen entstehen direkt aus der Psi-Materie und damit aus Satrugars Bewußtsein", sagte er. „Vielleicht bringt uns das weiter."
    „Und wenn nicht?" Der Haluter gab keine Antwort.
    Solange sie in dem Hohlraum gefangen saßen, spielte es keine Rolle, womit sie sich die Zeit vertrieben.
    Bully richtete seine Aufmerksamkeit auf die Wände, deren Zapfen mit der Zeit in die Länge wuchsen, stumpfen Dornen gleich, die irgendwo hinzielten, nur nicht auf die Lebewesen oder das Instrument am Boden.
    Gon-O schien weiterhin nicht in der Lage, ihren Aufenthaltsort zu erkennen.
    Wie viel Zeit bleibt uns noch? Er begann, unruhig auf und ab zu gehen. Der Haluter baute sein Instrument an einer anderen Stelle auf und hantierte an den Kontrollen seines Kampfanzugs.
    Diese Messungen sind nur dann brauchbar, wenn wir sie an weit voneinander entfernten Stellen im Stock-Relais vornehmen, überlegte Bully.
    Nach einer Weile packte der Haluter das Instrument ein. „Die Bebenwellen beschleunigen weiter. Alles, was an Impulsen beim Stock-Relais ankommt, befindet sich nach wie vor in heller Aufregung."
    „Es wird uns nichts nützen", mutmaßte Bully. „Denke an die Spiegelungen, die wir sahen. Auf Parrakh scheint alles ruhig zu sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es sich hier bei uns auswirkt."
    Innerlich schalt er sich für seinen Zweckspessimismus. Oftmals war er deswegen schon mißverstanden oder auch gescholten worden. Aber in besonders

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