Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
willst, nehmen wir eben einen anderen mit nach Whocain. Sechs, fünf, vier..."
    Whocain! Wo du hundert Möglichkeiten hast, Bewachern ein Schnippchen zu schlagen!
    Das ist die Chance. Ergreifst du sie nicht, bekommt sie sonst wer. „... zwei, eins ..."
    Der Terraner hatte ihn an der Angel, und das Schlimme war, er wusste es.
    So weit vermochte Letoxx die fremdartige Mimik inzwischen zu deuten. .
    Oh, wie er es hasste, in die Enge getrieben zu sein! Die Galle kam ihm hoch. Am liebsten hätte er Siderip auf der Stelle die Gurgel durchgebissen.
    Stattdessen sagte er: „Gut, ich mach's. Als Eins-Katalog hat man schließlich eine Verpflichtung gegenüber seinem Volk."
    „Jaja, der geradezu sprichwörtliche Letoxxsche Altruismus ... Es soll dein Schaden nicht sein. Mein Oberkommandierender erwägt ernsthaft, deine Forderungen zu erfüllen. Freiheit und ein eigenes Raumschiff, Iant - aber erst, nachdem du dich bewährt hast."
    Er roch den Köder und war fast sicher, dass dieser vergiftet war. Dennoch lief ihm das Wasser im Mund zusammen. „Was verlangt ihr von mir?"
    „Wir wollen euch besser kennen lernen. Komm, Einser! Zeig uns die Welt der Traken..."
     
    5.
     
    Demonstrationen Breitbeinig, die Arme vor der Brust verschränkt, stand Jallon Hypt am Kommandopult der MELBAR KASOM und verfolgte im Holo-Kubus den Ausschleusungsvorgang. „Affentheater!", knurrte er kopfschüttelnd. „So was kommt dabei heraus, wenn man sich von den Psycho-Fritzen die Hucke voll quasseln lässt."
    Das Einsatzteam - Jallon weigerte sich, es „die Delegation" zu nennen - reiste auf einer ovalen, zwölf Meter langen und sieben Meter breiten Antigravplattform, die über Nacht extra angefertigt und ausgestattet worden war. Siderip hatte die Vorlage dafür geliefert: eine Darstellung aus der Zeit vor den Kybernetischen Nächten, gefunden im hintersten Winkel des Doms Rogan. Sie zeigte ein ebensolches Fluggerät, darauf eine Abordnung von Motana unter Führung der Schildwache Lyressea, zur Landung auf einem Planeten der dazumal noch verbündeten Kyberneten ansetzend. „Kultur und Lebensweise der Kybb-Völker haben sich über Jahrtausende hinweg kaum weiterentwickelt", hatte Siderip doziert. „In derart statischen Zivilisationen besteht oft eine Art kollektives Gedächtnis, welches sehr weit zurückreicht. Es ist also eine gewisse Chance gegeben, dass dieses Bild unterbewusst an eine positiv besetzte Erinnerung rührt."
    Psycho-Gequatsche, dachte Jallon verächtlich. Es tat ihm in der Seele weh, seine Leute aufgedonnert wie Jahrmarktsgaukler zu sehen.
    Die bunten, wallenden Gewänder, die Gorm und die übrigen Mitglieder des Risikokommandos über ihren leichten Schutzanzügen trugen, waren ebenfalls dem uralten Gemälde nachempfunden. Desgleichen die zahlreichen Standarten, Banner und Wimpel an Bug und Heck der Plattform, die sich langsam der Oberfläche von Tan-Eis entgegensenkte.
    Die Gestalten darauf standen scheinbar locker verstreut. Jallons geübtes Auge erkannte jedoch sofort die zugrunde liegende Formation. Sie würde auch beibehalten werden, falls der Trupp die Plattform zurücklassen musste.
    Je zwei Raumsoldaten und drei Kampfroboter bildeten Vor- und Nachhut sowie linken und rechten Flankenschutz, wobei jeweils einer der Soldaten die Roboter koordinierte; der andere war für Aufklärung und Ortung zuständig. Im Zentrum befanden sich Hajmo Siderip und Filana Karonadse (mit je einem persönlichen Leibwächter), Iant Letoxx (mit deren zwei) sowie Gorm Goya.
    Acht Personen innen, acht plus zwölf Robs außen. Ein Furz. Und selbst darum habe ich noch feilschen müssen.
    Wenigstens umhüllten ein HÜ- und ein Prallschirm die Plattform. In deren gewölbtem Boden waren neben den Projektoren zwei Mini-Kampfgleiter und vier Geschützlafetten verborgen.
    Prima, dachte Jallon. Wir schicken euch nicht barfuß in die Skorpiongrube, sondern immerhin mit Netzstrümpfen.
    Hajmo stand zwischen Letoxx und einem Roboter an der dünnen Reling und blickte mit zusammengekniffenen Augen nach unten.
    Die Sicht war schlecht, behindert' durch schmutzig graue Wolken und Nebelfetzen. Schneeflocken tanzten jenseits des Schutzschirms. Hajmo fröstelte, obwohl sein Holodisplay zweiundzwanzig Grad Celsius Innentemperatur anzeigte.
    Als sie noch fünf Kilometer über Grund waren, weitete sich das Blickfeld.
    Im stechenden Licht der blauen Riesensonne erstreckte sich eine unwirtliche Industrielandschaft. Von Horizont zu Horizont türmten sich kantige Bauwerke auf,

Weitere Kostenlose Bücher