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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Datenkristallen aus. Die jeweils fachspezifischen Inhalte würden sie sich via Hypnoschulung in der kommenden Schlafphase aneignen. Gleiches galt für die von Gorm und Jallon ausgewählten Soldaten der „Ehrenkompanie".
    Nachdem ich die vier zu Bett geschickt hatte, leitete ich den Rest des Täuschungsmanövers in die Wege.
    Ich verlegte fünfzig LFT-BOXEN zur größten der Werftruinen im Orbit von Tan-Jamondi III. Dort sollten sie unverzüglich damit beginnen, die noch verwendbaren Anlagen umzugruppieren und mit ausgeschleusten eigenen Montage-Tendern zu erweitern, sodass sich eine Kugelschale von 16.500 Metern Durchmesser erahnen ließ.
    Der Form halber ordnete ich höchste Geheimhaltung an, also Abschirmung durch Tarnfelder, Störsender und dergleichen. Dennoch war ich mir sicher, dass diese Vorgänge nicht lange unbemerkt bleiben würden. Die hoch technisierten Kybb auf dem Planeten Tan-Eis besaßen garantiert Möglichkeiten zu beobachten, was „vor ihrer Haustür" ablief.
    Lang nach Mitternacht begab auch ich mich zur Ruhe. Ich schlief schlecht, und damit war ich in dieser Nacht wohl nicht der Einzige.
     
    4.
     
    Variationen übers Erwachen Fünf, sechs, sieben Stimmen gellten fast gleichzeitig auf, rissen sie aus der Dämmerung in schmerzhaft gleißendes Licht.
    Schwankungen im interplanetaren Netzwerk!
    Unsere Verbindung wird instabil!
    Es sind die arkonidischen Knoten. Sie werden heruntergefahren!
    Wir verlieren den Kontakt! Filana, kannst du... „Nichts zu machen", wollte sie antworten. Hätte sie geantwortet, wenn die Szene real gewesen wäre.
    Hatte sie geantwortet, damals auf Hayok, als sie noch ... ganz sie gewesen war.
    Ganz, nicht doppelt.
    Das globale Netz hat nur noch ein Zehntel seiner Kapazität. Tendenz weiter fallend!
    Und es ist. Mir. Egal.
    Uplink zu PRAETORIA korrumpiert.
    Kreischt weiter. Weiter hinten. Im. Vor. Jahr.
    Das war's. Das Netz ist tot.
    Und meine Augen sind zu! Beide. Auch. Das. Lin. Ke.
    Was bedeutet das? Nichts. Nichts. Nichts! Vorbereitungen für den... Es ist finster. Und still. Meine Arme sind schwer. Meine Beine sind schwer. Und warm. Bis in die Zehen. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Sechs, sieben, acht, neun. Zehn. Mein Kopf ist leicht. Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig.
    Ich atme. Atme. Atme. Es atmet mich. Es atmet. Es. ... Krieg?
    Krieg ich noch ein Eis, Mama? Papa gibt mir immer ein Eis nach dem Baden. Wenn ich brav war und stillgehalten habe.
    Sie war immer brav. Immer. Gewesen. Und. Tapfer. Damals. DJaEmTaZITs.
    Jetzt erklang gleich das Wecksignal des Kabinenservos. Dann war Morgen. Heute. Geworden.
    Der Servo wusste gar nichts. Hatte keine Ahnung von Zeit und Vergänglichkeit. Das dumme Ding. Bekam bloß hundert Millionen Mal in der Minute einen Stromschlag aus dem Bordnetz.
    Sie sah die winzig kleinen Explosionen vor sich. Roch und schmeckte und fühlte sie. Zählte mühelos mit. 371.907-mal kitzeln, sinnlos, öde, bis der eine gehaltvollere Funke kam. Der mit dem Auftrag. Sie verfolgte seinen Weg. Wie er die Weiche stellte und abzweigte. Ins andere Geviert. Wie er seine feurige Botschaft abgab. Dass es Zeit war. Dass es knallte!
    Dass aus Nichts und ewiger, unendlich zerhackter Monotonie ein Jetzt entstand. Bewegung. Ausdehnung und Schrumpfen. Hin und her. Das Schwingen einer Membran. Geräusch. Klang. Ton. Eine Stimme. Eine von den Guten. „Guten Morgen, Filana!", sagte der Servo. „Es ist sieben Uhr. Wir schreiben den dreiundzwanzigsten Mai 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. In zwei Stunden beginnt dein Einsatz. Was möchtest du zum Frühstück?"
    „Guten Morgen, Hajmo!", sagte der Servo. „Es ist sieben Uhr. Wir zwei, du und ich, schreiben ..."
    Er grunzte in das Polster. Dann wälzte er sich auf den Bauch. Dann nahm er die Yoga-Grundstellung der Kobra ein. Dann hob und streckte er seinen Oberkörper der hellen Mädchenstimme entgegen.
    Die hatte er geklaut, ihrer Besitzerin gestohlen, im Ausgleich für sein Herz. Das war kindisch gewesen. Es zeugte auch nicht unbedingt von Reife, dass er das Soundprofil immer noch für den Weckruf verwendete.
    Aber es erfüllte seinen Zweck. Hajmo wurde schlagartig munter, wenn die fünfzehnjährige Zidonie „Wir zwei, du und ich" flötete. Sobald er sich vergegenwärtigt hatte, dass er kein pickliger Knilch mehr war, wachte er gleich viel lieber auf.
    Ich wünsche dir, dass du immer noch glücklich bist mit deinem sprechenden Kleiderständer, dachte er und öffnete die Augen.
    Die Spiegelfläche, die der

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