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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig fremden Technologie basierte! Dazu noch Filanas unausgegorene Implantate...
    Vom Gegner nicht ernst genommen, also für harmlos gehalten zu werden stellt fast immer einen taktischen Vorteil dar, bekräftigte mein Extrasinn.
    Denk an Gucky oder an Rhodans Tricks in der Frühzeit der terranischen Expansion.
    Gorm Goyas Einwand, die Kybb würden ihnen gleichwohl bei jeder Gelegenheit Knüppel zwischen die Beine werfen, entkräftete Hajmo: Sollten sie ruhig!
    Je mehr sie Schabernack mit dem Team trieben, desto besser. Wenn sie sich an ihnen belustigten und aus Jux versuchten, die dämlichen Besatzer in die Irre zu schicken oder ihnen Falschinformationen unterzujubeln, war das allemal hilfreicher als gar kein Hinweis. Jede Lüge enthielt Fragmente der Wahrheit, und sei es als deren Negation. „Eine Kompassnadel weist auch immer nach Norden und Süden", wie es Filana Karonadse ausdrückte.
    Bei ihr hegte ich größere Bedenken als bei Hajmo, der sein Ungestüm ganz gut zu dosieren wusste.
    Die Bio-Positronikerin hingegen, die buchstäblich mit ihrem Beruf verwachsen war, befand sich auf einem Trip, von dem niemand sagen konnte, wo er enden würde; am wenigsten sie selbst.
    Mit Forschungsdrang allein ließen sich die massiven Eingriffe in die eigene Person nicht rechtfertigen, die Karonadse aus freien Stücken auf sich genommen hatte. Denn die Implantate konnten zwar wieder entfernt und die körperlichen Schäden rückgängig gemacht werden - nicht aber die geistige Zerrüttung.
    Dieses Wagnis einzugehen, dazu gehörte auch ein erkleckliches Maß an Fanatismus und eine Tendenz zu Autoaggression und Selbstzerstörung.
    Ob und wie sich das im Stress einer Einsatzsituation auswirken würde, blieb dahingestellt. Wer in Kauf nahm, sich für die Wissenschaft physisch und psychisch zu deformieren, neigte eventuell, wenn es hart auf hart ging, auch zu selbstmörderischem Verhalten...
    Wäre sie nicht eine lang gediente, versierte TLD-Agentin gewesen, hätte ich Filana gewiss nicht mit nach Whocain geschickt, Trakensinn hin oder her.
    Zu guter Letzt klärten wir die Kommandostruktur. Das war, wie du dir nach dem bisher Geschilderten ausmalen wirst, nicht ganz einfach.
    Folgende Einigung kam schließlich zustande.
    Erstens: Nomineller Anführer der Delegation war Hajmo Siderip. Als „Kulturattache der Motana von Jamondi" oblagen ihm Kontaktaufnahme und Umgang mit den Kybb. Er gab die Befehle, solange nicht Punkt zwei oder drei eintrafen.
    Zweitens: Sobald Datenträger jedweder Art ins Spiel kamen, hatte intern Filana das Sagen. Nach außen hin sollte dennoch weiterhin Hajmo den Ranghöchsten mimen.
    Drittens: Im Fall von Kampfhandlungen, bei Anzeichen für Attentate et cetera übernahm sofort Gorm das Kommando - und die anderen „gehorchten zuerst und fragten später", wie der Oxtorner freundlich, doch mit Nachdruck festgelegt haben wollte. Die kleine „Ehrenkompanie" aus Raumsoldaten und Kampfrobotern war ihm sowieso direkt unterstellt.
    Viertens: Rückendeckung gab ihnen Jallon Hypt, der mit der MELBAR KA-SOM und zwei weiteren Hundert-Meter-Kreuzern der VESTA-Klasse über ihrem jeweiligen Standort Position beziehen würde. Sollte er das Einsatzteam heraushauen müssen, ging der Oberbefehl automatisch an Jallon über.
    Auf Gorms Anregung hin trugen Hajmo, Filana und er eine Art „Panicbutton" am Gürtel, der unabhängig von den herkömmlichen Interkoms blitzschnelle, lautlose Verständigung ermöglichte.
    Drückte jemand den Knopf binnen zwei Sekunden dreimal, wurde damit signalisiert, dass man eine Spur gefunden zu haben glaubte und das Team sich möglichst bald beraten sollte. „Zweimal" bedeutete stillen Alarm, also den Verdacht auf Gefahr im Verzug, womit Punkt drei in Kraft trat.
    Ein einzelner ultrakurz geraffter Funkimpuls zeigte an, dass der oder die Betreffende in Not war. Dies wurde zeitgleich auch an die KASOM gemeldet. Falls binnen der nachfolgenden dreißig Sekunden niemand Entwarnung gab, griff Jallon Hypt ein.
    Mit seinen drei Kreuzern und ihren MinorDisc- und Shift-Beibooten, Kampftruppen 'sowie TARA-V-UH-Staffeln verfügte er über eine beachtliche Streitmacht. Deren Intervention hinterließ allerdings mit Sicherheit verbrannte Erde. Danach konnten wir die Sache mit dem „Kulturaustausch" wohl vergessen.
    Um 22.02 Uhr Bordzeit am 22. Mai 1333 NGZ erklärte ich die Planungen für abgeschlossen.
    Hajmo, Filana und Gorm tauschten vorbereitete, während der Besprechung ergänzte Dossiers auf

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