Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2297 - Unter dem Kondensator-Dom

Titel: 2297 - Unter dem Kondensator-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
neue Kräfte. Das war ein Befehl, Herrschaften. Abtreten!"
    Der Schlupfwinkel der Terroristen, in dem Mis Terkeit und Viljem Schiers gefangen gehalten wurden, befand sich mitten im einzigen nicht zugefrorenen Ozean von Tan-Eis.
    Eine schwimmende Plattform von über fünfzehn Kilometern Durchmesser, war Port Yespium einer der größten Raumhäfen des Planeten. Dort parkten zahlreiche nach wie vor bemannte Traponder, die Beschädigungen unterschiedlichen Ausmaßes aufwiesen.
    Flugfähig war laut unserer Aufklärung nur ein Teil davon. Doch über funktionierende Gravo-Pulsatoren und Fusionsreaktoren, um diese zumindest eine Zeit lang zu betreiben, verfügten noch viele. Der Versuch, die Landungstruppen auf der verschneiten Plattform abzusetzen, konnte sich daher beim geringsten Zusammenstoß rasch zu einem veritablen Artillieriegefecht auswachsen. „Zwei Möglichkeiten", sagte Jallon. „Entweder wir blasen davor mit einem Präventivschlag der LEIF alles weg, was auf dem Raumhafen steht und höher als zehn Meter ist..."
    „Vergiss es. Obwohl es zugegebenermaßen die militärisch einfachste Lösung wäre. Doch das gäbe Tausende und Abertausende tote Kybb. Soldaten, die kapituliert haben und bislang vorbildlich den Waffenstillstand einhalten. Wir würden ein kapitales Kriegsverbrechen begehen. Und eine unverzeihliche Dummheit dazu."
    Unsere ganze Politik baute darauf auf, möglichst wenig die Besatzungsmacht hervorzukehren.
    Also keine Willkürakte, keine Übergriffe, keine Unterdrückung. Soweit zwischen den Welten und Raum-Habitaten des Sternenozeans von Jamondi Güterverkehr nötig war, wurde dieser von den Kybb-Völkern selbst abgewickelt.
    Wir kommunizierten seit Wochen bei jeder Gelegenheit, dass wir eine friedliche Koexistenz anstrebten. Eine brutale Aktion wie die gerade von Jallon flapsig skizzierte hätte diese Bemühungen buchstäblich auf einen Schlag zunichte gemacht.
    „Ich hatte befürchtet, dass du das sagen würdest." Der Ertruser verdrehte feixend die Augen.
    „Weil wir aber auch immer die Guten sein müssen ... Na schön. Dann eben Plan B."
    Das ausladende Landefeld von Port Yespium ruhte auf sechs mächtigen Säulen, die bis hinab zum Meeresboden reichten, rund eineinhalb Kilometer tief. Ringsum erstreckten sich Fischfarmen und sonstige Nahrungsmittelfabriken; am Grund des Ozeans wurden von robotischen Anlagen Bodenschätze abgebaut.
    Auf halber Höhe der Säulen befand sich ein unterseeischer Expressbahnhof, von dem in alle Richtungen dicke Rohrbahnstränge wegführten. Dort, in einigen zu diesem Terminal gehörenden Lagerhallen, hatten laut Filana Karonadse die trakischen Widerstandskämpfer ihr provisorisches Hauptquartier aufgeschlagen.
    Dessen Erstürmung begann am 24. Mai 1333 NGZ, um 18 Uhr terranischer Standardzeit.
    Zwanzig Minor-Discs fielen vom Himmel, antriebslos, mit größtmöglichem Ortungsschutz und in Deflektorf eider gehüllt. Hunderte Kilometer von Yespium entfernt tauchten sie in die von einem eisigen Orkan gepeitschten Wellen des Ozeans.
    Unter Wasser näherten sie sich den Säulen, die sie nach knapp vierstündiger Schleichfahrt erreichten. Jallon Hypts Rauminfanteristen dockten die Beiboote an und drangen zusammen mit zwanzig TARA-V-UHs in die Lagerhallen des Bahnhofs ein.
    Obwohl sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten und sofort das gesamte Areal mit Paralysatoren bestrichen, gestaltete sich das Vordringen keineswegs so mühelos wie erwünscht. Automatische Abwehranlagen sowie gegnerische Kampfroboter verwickelten sie alsbald in heftige Schusswechsel.
    Nach dem ersten Alarm blitzschnell aufgebaute Energieschirme versperrten dem Stoßtrupp den Weg und mussten geknackt werden. Dieselben Schutzvorrichtungen verhinderten, dass die Lähmstrahler ihre" Wirkung voll entfalten konnten. Erst nachdem die Energieversorgung des Sektors gefunden und bis auf die Notstrom-Aggregate lahm gelegt worden war, kamen unsere Leute rascher voran.
    Ich will dich nicht lang auf die Folter spannen, Perry, und dir Details ersparen. Das Knattern und Fauchen von Strahlschüssen hast du oft genug selbst vernommen.
    Kurz gesagt: Im Großen und Ganzen war die Operation ein Erfolg.
    Wir verloren das Gros der Roboter, jedoch keinen einzigen Raumsoldaten. Jallon hat sie alle wieder heim auf die LEIF ERIKSSON gebracht. Mit Blessuren, natürlich, und teilweise mehr tot als lebendig. Nun, damit musste gerechnet werden. Dass es kein Frühlingsspaziergang werden würde, war allen klar gewesen.
    Sechs

Weitere Kostenlose Bücher