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2297 - Unter dem Kondensator-Dom

Titel: 2297 - Unter dem Kondensator-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tausenden Jugendlichen drin? Das brächte uns wohl kaum gesteigerten Zulauf."
    Iant Letoxx atmete auf. Er kannte wenig Skrupel. Ein paar Kadetten mehr oder weniger ...
    Doch mit dem Befehl zur Sprengung hätte Terken ihre Unzurechnungsfähigkeit endgültig bewiesen: Nur Irre fingen eine Revolte damit an, dass sie den eigenen Nachwuchs in die Luft jagten.
    Letoxx hielt den ganzen Widerstands-Gedanken für Humbug und die Vorstellung, TRAKTAT könne die Glatthäuter mit Gewalt wieder aus dem Tan-Jamondi-System vertreiben, für anmaßend und illusorisch.
    Die Flotten der Motana und Terraner hatten die Raumhoheit. Wie wollte man dagegen ankommen?
    Mit Terroranschlägen und regionalen Guerillakriegen machte man letztlich bloß sich selbst das Leben schwer. Letoxx verspürte nicht die geringste Lust, sich dabei die Prothesen zu beschädigen. Seine Vergangenheit lag hinter ihm. Damit hatte er abgeschlossen.
    Er kannte nur noch ein Ziel: weg. Raus aus Jamondi, raus aus dem so lange im Hyperkokon eingesperrten Sektor.
    Und wenn es mich die Arme kostet -sagt mir, was hinter dieser Grenze liegt; jenseits des Ozeans der Sterne.
    Dieser letzte Traum war ihm geblieben. Abhauen wollte er, sonst nichts mehr. Ein fernflugtaugliches Schiff, zu seiner alleinigen Verfügung. Das hatte er von den Terranern verlangt; und sie hatten es ihm in Aussicht gestellt.
    Leere Versprechungen, gewiss. Eine dreiste Lüge, genauso wie die Mär vom Kulturaustausch.
    Gleichwohl war er auf den Handel eingegangen, um seiner Gefängniszelle im SPURHOF zu entfliehen.
    Er hatte vorgehabt, während der Whocain-Mission so lange Verwirrung zu stiften, bis er sich absetzen konnte. In der Megalopolis einen kleinen, einsatzfähigen Raumer aufzutreiben, traute er sich zu: mittels Bestechung, Betrug, Diebstahl, Raub, notfalls Mord. Er war da nicht wählerisch. Sich eine Geisel zu besorgen, um freies Geleit zu erpressen, sollte ihm ebenfalls gelingen.
    Aber Kresotenkacke! Diese fanatischen Terroristen-Trottel waren ihm in die Quere geraten.
    Jetzt saß er in ihrem Hauptquartier fest, besser bewacht und auswegloser als zuvor.
    Das Holo zwischen Cende Terkens stählernen Unterarmen erlosch. „An die Arbeit, Eins-Katalog! Ich bin überzeugt, du wirst dein Bestes für unsere große Sache geben."
    Sie schlurfte hinaus. Innerlich zitternd vor Zorn, beugte sich Letoxx über sein Schreibpult.
    Zufrieden trat das Specter den Rückweg an, reiche Beute im Gepäck.
    Es hatte sich einen Plan des Hybrid-Netzwerks besorgt. Damit ließen sich die Standorte der zugeschalteten Rechner auch in der physischen Welt lokalisieren. Sie besaßen nun die Koordinaten sämtlicher Widerstandsnester, die mit beziehungsweise über TRAKTAT in Verbindung standen.
    Allerdings waren in der Karte nur die bereits wieder erschlossenen Bereiche eingezeichnet.
    Zahlreiche im Nichts endende Abzweigungen verwiesen darauf, dass erhebliche' Teile des uralten Geheimnetzes weiterhin ihrer Entdeckung und Reaktivierung harrten.
    Die autonomen Konstrukte, die Spex ausgesandt hatte, waren unbehelligt zurückgekommen.
    Sie hatten ihm nicht für alle Suchbegriffe Ergebnisse liefern können. Doch einige der drängendsten Fragen waren beantwortet. Es wusste nun, wo ...
    Was war das eben?
    Ein kalter Hauch hatte das Specter gestreift. Für einen ultrakurzen Moment fühlte es sich betastet, unangenehm berührt. Beobachtet.
    Bemerkt! Unmöglich. Spex reiste als nebensächliche Statusmeldung, perfekt getarnt, von der arglosen Administration zu hundert Prozent als genuin akzeptiert.
    Alle Kontrollweichen und Verteilerwächter ließen es ohne einen Mucks passieren. Reine Routine. Unauffälliger ging's nicht.
    Der Kontakt war sogleich wieder abgerissen. Das Specter eilte weiter.
    Nur noch wenige Kreuzungen trennten es von seinem Ausgangspunkt. Schon hatte es sich damit beruhigt, einer Täuschung erlegen zu sein - da erfolgte die Berührung erneut.
    Diesmal nahm es einen Schimmer wahr, einen silbrig feuchten Nebelstreif, der sich um Spex' Tarngestalt legte. Es verstärkte die maskierende Hülle.
    Der Silberdampf wurde davon abgestoßen. Als hätte den Schemen ein starker Windstoß erfasst, trieb er, schneller noch als Spex, die Röhre hinab ... und verdichtete sich zu einem kleinen, blau spiegelnden Würfel.
    Die drei Augen auf der ihm zugewandten Seite schienen das Specter anzustarren. Es kalkulierte eilig. Sollte es versuchen, den Würfel mit einem Angriffsprogramm zu zerstören? Nein. ?
    Vielleicht sollte es ja gerade zu

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