Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ignorierte sie mit einem Laut, der zweifellos Verachtung ausdrückte. Ihre Fäuste droschen auf das kantige Aggre gat herab. Stahlplastik zerplatzte, und ein zähflüssiger Brei quoll aus den Rissen hervor. Mit drei Händen schaufelte die Bestie das Zeug in sich hinein, nur der Arm unmittelbar an der klaffenden Wunde hing schlaff herab.
    „Wir liegen gleich im Wirkungsfeuer der Terraner, aber der Kerl denkt nur ans Essen." Dani seufzte.
    Sekunden später waren die ENTDE CKER vorbei und verloren sich rasend schnell zwischen den Planeten.
    „Sie haben uns nicht bemerkt", ächzte Fogel.
    „Natürlich nicht", erwiderte Luke.
    „Niemand kann dieses verfluchte un sichtbare Raumschiff orten."
    Die Wortwahl ließ den Minister zwar zusammenzucken, aber er schwieg. Frü her hatte es derartige verbale Entglei sungen nicht gegeben.
    „Früher, Minister", sagte Dani Queenz, als könne sie seine Gedanken le sen, „da war vieles anders. Dabei bist du der Jüngste von uns."
    Er schaute sie an, schürzte die Lippen und wurde fast dunkelgrün im Gesicht.
    Stärkere Vibrationen durchliefen das Raumschiff. Ein seltsames Summen hing in der Luft.
    Das gewohnte Bild der Milchstraße verschwand aus den Holos, es wich ei nem undefinierbaren Wogen.
    „Überlichtflug", kommentierte Luke.
    „Wir verschwinden aus dem Solsystem."
     
    *
     
    Einen Moment lang hatte Zon Facter den Eindruck, nicht mehr allein an Bord der Dunkelkapsel zu sein. Er wandte so gar den Oberkörper und versuchte, mehr zu erkennen als nur grob umrissene Schemen. Seine Augen regenerierten sich, doch der Vorgang würde geraume Zeit in Anspruch nehmen.
    Natürlich war da niemand. Die ande ren überlebenden Assassinen hatten Terra schon vor ihm verlassen. Nach dem unerwarteten Widerstand in der Solaren Residenz hielt sich ohnehin besser jeder von ihm fern. Zon Facter hätte für die Unversehrtheit eines Begleiters nicht ga rantieren können.
    Er mahlte mit den Kiefern. In den Flug der Dunkelkapsel brauchte er nicht ein zugreifen, auch ohne sein Zutun würde sie zum Kolonnen-Fort TRAICOON 0098 zurückfinden und während des Fluges unbehelligt bleiben. Das war nicht das Problem.
    Die wirkliche Schwierigkeit bedeu tete der Duale Kapitän.
    Seltsame Geräusche fraßen sich in Facters Überlegungen fest. Hörte er wirklich leise, kaum wahrnehmbare Schritte ...
    Zum ersten Mal hatte er lediglich ei nen Teilerfolg erreicht. Seine Aufgabe war es gewesen, alle in der Solaren Resi denz auf Terra versammelten Entschei dungsträger dieser Galaxis auszulö schen. Vermutlich hatten seine Assassi nen aber nur zwei Drittel der Delegierten vom Leben zum Tod gebracht, und aus gerechnet die einflussreichsten Delin quenten, Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich I., gehörten nicht zu den Op fern.
    Zon Facter stufte das als eher unbe deutend ein. Bislang hatte er nicht ein mal Abbildungen dieser Spiralgalaxis im Außenbereich von Hangay gekannt, die meisten Namen und Orte waren des Merkens nicht wert.
    Wie auch immer, das Vorgehen der As sassinen hatte bei den Galaktikern auf jeden Fall tiefes Entsetzen hinterlassen, unabhängig davon, ob dreihundert Wür denträger und ihr Gefolge getötet wor den waren oder nur zweihundert. Ohne das für die Assassinen geltende Verbot, Explosivwaffen und schwere Geschütze einzusetzen, hätten sie wie im Rausch nicht nur die Solare Residenz samt allem Leben an Bord vernichtet, sondern die Stadt Terrania ebenfalls und wahr scheinlich gleich den ganzen Kontinent.
    Das war es, wonach Zon Facter sich sehnte: einmal nicht an Grenzen zu sto ßen und dem angeborenen Zerstörungs trieb endlich freien Lauf lassen zu dür fen.
    All jene, die den Anschlag überstan den hatten, würden sich ihres vermeint lichen Glücks ohnehin nicht sehr lange erfreuen können. Sobald die Chaos-Ge schwader von TRAITOR eintrafen, wür den die Lebenden die Toten beneiden.
    Wichtig für ihn war eine schnelle Re generation, und dafür benötigte sein Körper die Zufuhr proteinreicher Nah rung.
    Der Chaos-Assassine wandte sich dem Versorgungsautomaten zu und reagierte überreizt, als die Produktion nicht sofort anlief. Augenblicke später gab es keine störrische Ausgabeeinheit mehr, und Zon Facter stopfte in sich hinein, was aus dem Aufzuchttank nach oben quoll.
    Nur nebenher registrierte er, dass die Dunkelkapsel nach seiner Programmie rung in den Überlichtflug ging. Selbsttä tig hatte der Supratron-Generator die abschirmende Hyperraumblase aufge baut. Bald würde die Kapsel

Weitere Kostenlose Bücher