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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fürchterlich gewesen sein.
    Diese Gedankenfetzen, beherrscht von sterbenden und leblosen Galaxien, in denen selbst die Zeit tot zu sein schien ..."
    „Ist schon gut", unterbrach Daellian schroff. „Was ich eigentlich von dir wissen wollte: Hältst du Marc London für ausreichend belastbar, dass er die Begegnung mit dem Dualen Kapitän übersteht, ohne den Verstand zu verlieren?"
    „Er ist jung. Sein Weltbild ist sicherlich wesentlich einfacher gestrickt als deines oder meines. Und wenn ich den familiären Hintergrund richtig einschätze, entsprechen die Eltern auch nicht gerade der bürgerlichen Norm. Das könnte ihm weiterhelfen."
    „Gut."
    „Warum fragst du mich diese Sachen?"
    Daellian zögerte. „Manchmal tut eine andere Meinung gut", sagte er vorsichtig. „Ich bin in Forschung und wissenschaftlicher Praxis sicherlich der richtige Mann am richtigen Platz. Aber es fällt mir immens schwerer, mich in andere Menschen hineinzuversetzen. Ich ... vergesse allmählich, wie es war, als ich noch fühlte, roch, schmeckte, Angst hatte.
    Heute vermitteln mir Hilfsgeräte Emotionen und Sinneserfahrungen ..."
    Abrupt kehrte er mit seinem Sarg um und verließ den Raum. In gewisser Weise ähnelte sein Abgang einer Flucht. „Sag den Leuten, dass sie schichtweise drei Stunden Schlaf nehmen sollen!", rief er zurück. „Keine Minute länger."
     
    10.
     
    Sein Körper, im ungewohnten, selbst bereiteten Schmerz verhangen, krümmte sich auf dem windigen Felsplateau unter dem Schutz des Dunkelschirms.
    Doch das war momentan nebensächlich. Denn aus dem Nebelvorhang, der bislang seine Werdung überdeckt hatte, schälten sich zwei Namen.
    Die Namen seiner Väter.
     
    *
     
    Zirium machte sich für eine Siegesorgie sondergleichen bereit.
    Scharenweise ließ er Lustschlängler herankarren, männliche wie weibliche.
    Stolz präsentierten sie sich in der Schwerelosigkeit der Vorbereitungskammer, ließen sich von ihm begutachten und betätscheln, versuchten ihn durch möglichst stimmungsvolle Tanzbilder für sich zu gewinnen. Zirium hatte für seine Wahl alle Zeit aller Welten.
    Er, der Mor’Daer aus einfachsten Zuchtverhältnissen, genoss die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die ihm von allen Seiten entgegengebracht wurden.
    An diesem Tag, mit dem glorreichen Sieg am Kap der Leblosigkeit, galt er als der erfolgreichste Stratege und Heerführer seiner Generation.
    Er war ein Kalbaron – und damit am Zenit seiner Karriere angelangt. Zirium hatte sich diese Orgie redlich verdient, und er würde sie, so gut es ihm möglich war, auskosten.
    „Die Drillingsschwestern!", befahl er einem Adjutanten, der ihn neidisch und dennoch sklavisch anblickte. „Dazu das Weib mit den großen Augen und der breiten Zunge. Wie auch immer sie heißen mag. Den Jungen mit diesen interessanten Schlitzaugen. Die – die – und die."
    Nacheinander deutete er auf mehrere jungfräuliche Dinger, die ihn ankicherten und vor Scham grün wurden.
    Mit einem Mal entstand Unruhe in der Vorbereitungskammer. Zirium fühlte die aufkommende Nervosität. Sie übertünchte den Paarungsgeruch, den die Lustschlängler ausstrahlten.
    „Athanis ist unter uns!", wurde das Wort weitergetragen.
    „Ich wusste nicht, dass sie noch aktiv ist!"
    „Sie muss doch schon viel zu alt für die Paarung sein!"
    Gerüchte, bösartig zischelnd weitergetragen, verstärkten die Aufregung.
    „Weg da!", rief eine hohe Stimme. Eine breite Gestalt schob sich in den Vordergrund. Ein Eunuchendiener. „Macht Platz für Athanis! Die Königin der Huren, die Gebieterin der Lust ..."
    Die Lustschlänglerin, Traum seiner Jugendjahre, musste längst in die zweite Lebenshälfte eingetaucht sein.
    Athanis glitt an ihrem Eunuchendiener vorbei, strich ihm dankend über die Brust. Kam auf Zirium zu. Raubte ihm den Atem.
    „Ich hörte, es gibt einen Sieger zu feiern", flüsterte die Frau mit heiserer Stimme. Ihre spitze, hellrote Zunge fuhr langsam und lasziv über ihre Oberschnauze.
    „So ist es!", sagte Zirium mit breiter Brust und schwebte näher.
    „Das kleine Kapitänchen von TRAICOON 1110 hat also neuerlich einen Erfolg eingefahren." Ihre mit einem Kontaktgift lackierten Fingerkrallen strichen über seinen Oberarm, hinterließen dünne Kratzspuren.
    Ein anderer wäre unvermittelt in Raserei verfallen und hätte die Konkubine genötigt. Doch Zirium hatte keine Probleme, gegen das leichte Gift, das in seinen Blutkreislauf eindrang, anzukämpfen.
    Athanis blieb unbeeindruckt von seiner

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