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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach.
    „Der Duale Kapitän bewegt sich derzeit weitgehend unerkannt durchs Sonnensystem. Merkur, Mond und Erde sind seine Anlaufpunkte, wenn die Ortungen tatsächlich stimmen. Er wurde unter anderem über der Waringer-Akademie angemessen; einem der Brennpunkte unserer Forschungsarbeit. Warum, so frage ich, hat er sie dann nicht einfach in die Luft gejagt, wenn er die Gelegenheit dazu hatte? Oder die Solare Residenz?
    Oder Knotenpunkte NATHANS?"
    Bré Tsinga seufzte. „Vielleicht befindet er sich in einer Art Rettungskapsel ohne ausreichende Offensiv-Bewaffnung und wartet darauf, von einem Suchkommando abgeholt zu werden. Möglicherweise hat er den Auftrag, nichts zu unternehmen, bis er von einer übergeordneten Instanz neue Befehle erhält. Eventuell lautet der Befehl, die Erde zu verschonen und nur die Führungselite zu eliminieren, wie es auch die Mikro-Bestien vorhatten.
    Momentan können wir uns die Antwort aussuchen, sie sind alle gleich wahrscheinlich."
    „Richtig", brummte Bull. „Und jetzt?
    Geht’s los auf Dunkelkapsel-Jagd?"
    „Fast", bestätigte Rhodan. „Wenn sonst nichts mehr ... Ja, Daellian?"
    „Ich möchte noch auf einen speziellen Eintrag in Marcs Tagebuch hinweisen.
    Marc hat sich in ein Mädchen verliebt, das er mehrmals unter seltsamen Umständen getroffen hat. Eine blonde, sommersprossige Terranerin mit leichtem Silberblick ..."
    „Soll vorkommen", unterbrach ihn Bull barsch. „Wir sind kein Boulevard-Trivid."
    „Stimmt. Aber was, wenn dieses Mädchen Fawn Suzuke heißt?"
     
    *
     
    Rhodan fuhr herum, verschüttete dabei seinen Wein. „Unmöglich! Fawn Suzuke ist die Botin des Nukleus der Monochrom-Mutanten! Sie ist keine reale Person mehr!"
    Ein Servo schwebte eilig herbei und begann mit Reinigungsarbeiten.
    „Für Marc offensichtlich schon. Er schwärmt in einem Brief an seine Schwester von ihr, als würde sie intensives Interesse an ihm zeigen."
    „Der arme Junge hat wahrscheinlich keine Ahnung, in was er da hineingeraten ist", sagte Bull kopfschüttelnd. „Ein Monster, hässlich wie die Nacht, entführt ihn, ohne dass er ahnt, warum. Ein Mädchen, das eigentlich nur den Splitter einer werdenden Superintelligenz darstellt, interessiert sich plötzlich für ihn.
    Wenn wir ihn aus den Händen des Dualen Kapitäns befreien, wird er wohl nie mehr ein normales Leben führen können."
    Daellian maß einen deutlich angestiegenen Pulsschlag an. Hätte das rothaarige Emotionsbündel nicht einen Zellaktivator in seiner Schulter getragen, wäre er wohl schon vor Jahrtausenden an erhöhtem Blutdruck gestorben.
    Er mochte keine Menschen, die ihre Gefühle schwer im Zaum halten konnten.
    Sie leisteten keine ausreichend gute Arbeit, denn sie waren meist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. In dem Jahrzehnt, in dem er sich nunmehr in den Kreisen der Unsterblichen bewegte, hatte Daellian noch immer nicht verstanden, was ES dazu bewogen hatte, diesem Menschen einen Zellaktivator zu überreichen.
    Doch das sollte nicht sein Problem sein. Nicht heute und nicht jetzt.
    „Jetzt machen wir uns erst einmal daran, Marc zu befreien, der Rest ergibt sich", sagte er und schwebte hinaus. Er konnte spüren, wie Bulls Blicke ihm folgten. Freunde, so viel stand fest, würden sie niemals werden.
     
    8.
     
    Endogene Qual war ein Mittel, das ihm ganz allein zur Verfügung stand.
    In der Zusammenarbeit von Zerbone und Aroff, wenn ihre Geister ineinander schlüpften und zur gedanklichen Einheit des Zerberoff fanden, wurden sie zum Aktiv-Empathen.
    Dann spürten sie Stimmungen und konnten sie beeinflussen. Sie belohnten – oder sie bestraften.
    Zerberoff glitt in den Emotionswirrwarr des jungen Terraners. Da waren Panik, Unsicherheit, Berührungsängste, Verliebtheit, ungezielter Zorn, Hilflosigkeit und Desorientierung. Fette Beute, die es ihm leicht machte. Wahllos griff er zu, packte und raffte alle negativen Stimmungen an sich, die ihm in diesen wenigen Momenten unterkamen. Er kitzelte und reizte dieses Gefühlsknäuel, bis es sich öffnete, immer weiter, zu einer wunderschönen dunklen und blutenden Blüte wurde.
    Der Blüte des Schmerzes.
    Es kam lediglich darauf an, diese Blume zu düngen und zu gießen, sie hoch in den unendlichen gedanklichen Himmel wachsen zu lassen, bis sie das ganze Weltbild seines Opfers überdeckte.
    Alles, was Marc London nun sah, roch, fühlte, hörte, war diese Blume in seinem Geist. Noch lange war sie nicht ausgewachsen, noch lange war sie nicht allumfassend. Zerberoff

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