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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Station.
    Ich hatte bereits eine Konferenzschaltung mit dem hyperphysikalischen Labor, mit der Hyperortung und den Fachkräften des Kantorschen Ultra-Messwerks stehen. Alle bemühten sich, sachlich zu bleiben, doch ihre Ungeduld und Aufregung schlugen immer wieder durch. Währenddessen hoffte ich auf eine erlösende Meldung von Dr. Gregorian, aber der Mann schwieg sich hartnäckig aus. Zum wiederholten Mal fragte ich mich, wie viel von Sato Ambushs Blut wirklich durch seine Adern floss. Ohne seine Zustimmung würden wir das wohl nie herausfinden.
    „Die Probleme sind vorgezeichnet."
    Dr. Serg Moustagh, einer der renommierten Hyperfrequenz-Spezialisten auf der VERACRUZ, begleitete seine Worte mit ausschweifenden Gesten. „Wir werden nicht nur mit Staubwolken konfrontiert - Atlan, wir messen hyperenergetische Felder an und Streuemissionen im gesamten fünfdimensionalen Spektrum.
    Zudem mit ungeahnten Feldstärken."
    „Mit welchen Beeinträchtigungen müssen wir rechnen?", fragte ich knapp.
    „Beeinträchtigungen?" Dr. Moustagh blickte mich in dem Moment an, als hätte er nie zuvor einen Arkoniden gesehen.
    „Hier treten Effekte auf, die den Begleiterscheinungen starker Hyperstürme in nichts nachstehen. Das heißt: massive Auswirkungen auf alle Hypertechnik; steigende Fehlerquote; Ausfälle ..."
    „Warum erwähnt niemand den sehr hohen Anteil an UHF-Strahlung?", wandte Jörg Melsum ein. Meines Wissens war er der einzige an den Auswertungen beteiligte Humanmediziner. „Ich sehe in dem ultrahochfrequenten Bereich das größte Problem. Schließlich haben wir bereits Spitzenwerte registriert, die nicht nur auf fünfdimensionaler Basis arbeitende Aggregate ausfallen lassen, sondern sogar konventionelle Technik stören."
    „Diese Werte sind nicht konstant", wehrte einer der Physiker ab, „für empirische Vergleiche also irreführend."
    „Sie sind stark genug, um auf das menschliche Bewusstsein Einfluss zu nehmen. Dagegen müssen wir uns wappnen. Die Auswirkungen können von einer Desorientierung bis hin zur mentalen Lähmung reichen."
    Zwei Männer redeten gleichzeitig auf den Mediziner ein. Zu hören war jedoch nicht mehr außer unverständlichen Wortfetzen. Augenblicke später verwischte sogar das Bild der Interkomverbindung.
    „Eine starke Störfront streift die Schiffe!", meldete die Ortungsstation.
    „Auch der Paratron ist davon betroffen.
    Kapazität sinkt auf knapp dreißig Prozent."
    Die Gefahr von Strangeness-Effekten wächst!, warnte mein Extrasinn.
    Mir war klar, dass Beeinträchtigungen wie beim Wechsel zwischen zwei Universen mit ultrahochfrequenter Hyper-Strahlung Hand in Hand gingen. In Gebieten intensiver UHF-Strahlung musste nahezu zwangsläufig damit gerechnet werden.
    „Alysha", wandte ich mich an die Kommandantin, „falls Gucky es irgendwann der Mühe wert findet, in der Zentrale zu erscheinen: Er soll zum Kantorschen Ultra-Messwerk kommen!"
    Die Schwerkraft verändert sich!, warnte mein Extrasinn, ehe ich das Hauptschott erreicht hatte.
    Ein Mehrfaches meines Körpergewichts wollte mich zu Boden drücken.
    Der Vorgang kam nicht abrupt, sondern steigerte sich kontinuierlich. Das Dreifache der normalen Schwerkraft, schätzte ich, aber schon das war mehr, als untrainierte Personen ertragen konnten, ohne in die Knie zu gehen.
    Hinter mir klangen Kommandos auf.
    Die Notsysteme hatten diesmal nicht automatisch reagiert, sondern mussten manuell zugeschaltet werden.
    Sekunden später wich die Last von meinen Schultern. Tief atmete ich ein, während einer der Offiziere über Interkom nach Verletzten fragte. In solchen Situationen zahlte es sich aus, dass die EX-6 unter dem Eindruck des Hyperimpedanz-Schocks mit Redundanz-Systemen auf niedrigem Niveau aufgerüstet worden war.
    Viel zu langsam glitt das große Schott vor mir auf. So empfand ich es jedenfalls.
    Du siehst Gespenster, erklang es in meinen Gedanken. Hyperstrahlung wirkt sich auf den Öffnungsmechanismus nicht aus.
    Ich schwieg. Weil ich Gucky entdeckte, der mir aus großen, wehleidigen Augen entgegenblickte. Mit hängenden Schultern stand der Kleine da. Sein Seufzen kam aus tiefer Seele. „Mann, ist der Kahn riesig!"
    Was sollte ich dazu sagen?
    „Steh nicht so rum, Atlan! Wenn du ein Freund bist, dann hol mir Eiswürfel. Zumindest irgendwas Kaltes."
    „Wozu?"
    „Lauf du mal durch das halbe Schiff", ächzte er. „In den Antigravschächten kannst du dir nur noch den Hals brechen, die Transportbänder bewegen sich kaum ..." Mit beiden

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