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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Habe ich mich verhört, oder war vorhin tatsächlich von Himmelskörpern die Rede? Im Plural."
    „Eigentlich Asteroidenschwärme", antwortete ein Astronom, „und wenn wir es richtig sehen, weit über das System verteilt. Mit einiger Sicherheit kann gesagt werden, dass die Hochrechnungen Zigtausende Felsbrocken ergeben, deren Hauptdurchmesser unter einem Kilometer beträgt. Aber selbst in Mondgröße haben wir noch mehr als zweitausend Einzelobjekte angemessen."
    „Die Überreste eines zerstörten zweiten Planeten", vermutete ich. „Vielleicht hatte er mit der Gefahr zu tun, vor der sich die Charonii zurückgezogen haben."
    „Was wir vor uns haben", erklärte der Mann, „entspricht keineswegs der üblichen Topografie mit Trümmergürteln in der Umlaufbahn eines Planeten. Schon die ersten Simulationen haben ergeben, dass sich die Verteilung der Objekte mit keinem gängigen Modell erklären lässt.
    Solange wir nur den Roten Riesen und den einzigen Planeten betrachten, fallen keine Besonderheiten auf. Aber die Staubregionen widersetzen sich jedem Erklärungsversuch. Der Stern befindet sich in der letzten Lebensphase und sollte spätestens während seiner Aufblähung zum Roten Riesen allen Staub und die Gasansammlungen weggeblasen haben. Zudem haben sich die überprüften Asteroiden und Planetoiden als bahnstabil erwiesen. Sie werden weder von der Sonne angezogen noch das System verlassen. Auch Annäherungen untereinander lassen sich nicht erkennen."
    „Und sogar diese Asteroiden strahlen im SHF-Spektrum?", fasste ich nach.
    „So ist es", bestätigte Dr. Moustagh.
    „Nur einzelne Ausnahmen scheinen die Regel zu bestätigen."
    „Die Ursache ...?"
    „Deine Frage, Atlan, kommt einige Stunden zu früh", sagte Marya Delazar.
    „Das Kantorsche Ultra-Messwerk bietet weitere Verfeinerungsmöglichkeiten, was die Messgenauigkeit anbelangt. Wir sind auf dem besten Weg, optimale Ergebnisse zu erzielen."
     
    5.
     
    15. Juli 1344 NGZ
     
    Als der Servo mich weckte, erschien es mir, als hätte ich mich erst wenige Minuten zuvor aufs Ohr gelegt. Tatsächlich waren fast zweieinhalb Stunden verstrichen.
    „Marya Delazar bittet dich, schnell zum Kantor-Sextanten zu kommen!"
    Ich nahm mir ein paar Minuten Zeit, mich frisch zu machen. Als ich dann meine Bordkombi schloss, eilte ich aber den Korridor entlang. Die Antigravschächte funktionierten wieder, seit die VERACRUZ sich für neue Peilungen bis dicht an das Strukturgestöber zurückgezogen hatte. Paratronschirm und Prallfelder schützten uns momentan.
    Das Kantorsche Ultra-Messwerk war mit den ursprünglichen Ultra-Giraffen nicht mehr zu vergleichen. Was mit der Größe eines Einfamilienhauses begonnen hatte, erschien nur noch wie ein Quader von 3,5 mal 2,5 mal 2,5 Metern.
    Eines Tages, davon war ich überzeugt, würde die Entwicklung so weit vorangeschritten sein, dass diese Messwerke tragbar wurden.
    Immer vorausgesetzt, die Terminale Kolonne TRAITOR lässt der Menschheit die Zeit für solche Entwicklungen. Ich ignorierte die Bemerkung des Extrasinns.
    Gut vierzig Wissenschaftler und Techniker drängten sich um die Ausgabeeinheiten und die zugeschalteten Terminals.
    Marya Delazar entdeckte mich, kaum dass ich die kleine Halle betreten hatte; sie winkte mich zu sich heran.
    „Der Durchbruch ist erzielt!", stellte sie unumwunden fest. „Wir haben, was wir wollen. Mehr werden wir nur mit großem Zeitaufwand erreichen können."
    Major Adaqo Cornidor, der Leiter der Schiffsverteidigung, traf kurz nach mir ein. Der Epsaler kam zielstrebig auf mich zu.
    „Ich habe Adaqo rufen lassen", sagte Marya.
    „Offenbar verfügen wir nun über alles, was einen Einsatz rechtfertigt", stellte Cornidor fest. Er hatte Maryas Bemerkung gehört.
    „Abwarten." Ich wandte mich wieder dem Sextanten zu. Die Diskussionen ringsum waren nahezu verstummt. Mit einer knappen Drehung versuchte ich, mir einen Überblick über die Anwesenden zu verschaffen.
    Er ist nicht hier, wisperte es unter meiner Schädeldecke. Das alles scheint ihn nicht sonderlich zu interessieren.
    Er wird seine Gründe haben, gab ich in Gedanken zurück, fragte mich aber zugleich, was ich wirklich, von Dr. Gregorian halten sollte. Woran arbeitete er?
    Arbeitete er überhaupt? Ich werde ihn aufsuchen, sobald alles andere geklärt ist. Die Daten, die Perry mir mit der AU-BERG geschickt hatte, eigentlich eine komplette Personalakte, hatten mir einen guten Einblick in Gregorians Psyche vermittelt.
    Du hoffst immer noch, dass er

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