2313 - Das Goldene System
Fachgebiete beteiligten sich daran.
„Schieß los, Marya!", forderte ich die Chefwissenschaftlerin auf.
Nur Oberstleutnant Saronn saß neben mir. Der Sessel auf meiner anderen Seite war leer, Gucky verspätete sich wieder.
Er verließ sich wohl immer noch darauf, in Nullzeit teleportieren zu können, obwohl seine Parakräfte lahm gelegt waren.
Marya Delazar gab das Wort an die Spezialisten des Ultra-Messwerks weiter.
Dr. Serg Moustagh nickte mir zu. „Ich fasse gleich zusammen, dass unsere Positions veränderungen erste gute Peilungen ermöglicht haben. Die Ungenauigkeiten, die trotz des Ultra-Messwerks bleiben, wurden mit statistischen Annäherungsverfahren minimiert; völlig ausschließen können wir sie nicht. Gleichwohl werden alle ausstehenden Nachweise die Fehlerfreudigkeit verringern.
Im selben Maß wächst die Wahrscheinlichkeit, dass lokalisierte Objekte sich tatsächlich am bestimmten Ort befinden.
Die Zeit arbeitet insofern für uns."
„Größte Eile ist dennoch notwendig!", sagte ich.
„Natürlich", bestätigte Dr. Moustagh.
„Ich wollte nur ausdrücken, dass wir uns schon in den nächsten Tagen sehr guten Ergebnissen nähern werden."
„Wie gut?", wollte die Kommandantin wissen. ; „Natürlich keine hundertprozentige Sicherheit, Alysha. Es wäre einfacher, könnte die VERACRUZ tiefer in das System einfliegen..."
„... was wiederum den weiteren Einsatz des Sextanten ausschließen würde", bemerkte Marya Delazar. „Das ist eine Wenndann-Bedingung, der wir uns nicht entziehen können."
Die Kommandantin hob beide Hände. „Damit wir uns deutlich verstehen: Weder die VERACRUZ noch die DORYNA werden tiefer in das Goldene System eindringen. Für unser Schiff wäre das eindeutig zu gefährlich, und die Charonii sind unsere Versicherung für den Rückweg." Sie schaute mich an. „Atlan kann mehr dazu sagen."
Ich stützte mich auf der schwebenden Tischplatte ab. „... im Moment nicht mehr, als dass wir trotz allem über die Mittel verfügen, das Sonnensystem zu erkunden, ohne die VERACRUZ zu gefährden. Aber ob und wie, das hängt von den Messergebnissen ab."
„Immer unter Berücksichtigung der Besonderheiten können wir uns bereits ein einigermaßen zutreffendes Bild machen", fuhr Dr. Moustagh fort. „Überraschend ist, dass wir mit passiver Ortung überhaupt so viel herausfinden konnten.
Offenbar sind alle Objekte dieses Systems - oder zumindest ein Großteil aller Himmelskörper - sehr starke SHF-Strahler. Leider fehlen Erfahrungswerte im super hochfrequenten Spektrum. Erst nach jahrelangen Beobachtungen in den Spiralarmen hinsichtlich der nur vom Kantor-Sextanten erfassbaren Bandbreite würde eine optimale Ausgangsbasis vorliegen ..."
„Ich höre nur leider und würde", unterbrach eine schrille Stimme.
Gucky war gekommen. Ich hatte das leise Geräusch des sich öffnenden Schottes gehört, aber Moustagh hatte nicht darauf reagiert, zumal er mit dem Rücken zum Eingang stand. Zögernd wandte er sich um.
„Wie viele Welten wurden angemessen?", drängte Gucky.
„Es gibt keinen freien Bereich im Goldenen System. Staub- und Gaswolken beherrschen das Bild, wobei sie sich nicht nur auf die Ekliptik konzentrieren ...
Nur eine Welt im Sinne eines großen Planeten. Von unserer aktuellen Position aus gesehen steht sie hinter dem Roten Riesen. Bis auf die Basisdaten lässt sich vorerst keine weitere Aussage treffen."
Er machte eine kurze Pause, als warte er auf einen Einwurf des Ilts. Aber Gucky schwieg.
„Die mittlere Sonnenentfernung wurde mit 2,41 Milliarden Kilometern errechnet. Wie gesagt: Feinheiten werden sich noch ergeben. Äquatordurchmesser knapp 16.600 Kilometer, Schwerkraft 1,06 Gravos. Kein Mond. Die Achsneigung beträgt zwölf Grad, ein Tag hat 25,2 Stunden, und ein Sonnenumlauf benötigt 11.203,91 Tage."
„Bist du sicher?", rief Gucky. „Dort Sterben die Leute dann ja schon mit fünf oder sechs Jahren."
Er hatte einige Lacher auf seiner Seite.
Die angespannte Atmosphäre lockerte sich ein wenig auf.
Gucky setzte sich neben mich. „Marc wurde aufgeweckt, wie du es wolltest", raunte er mir zu. „Im Moment lässt er. sich ein üppiges Frühstück servieren - elf Tage künstliche Ernährung wäre auch nicht gerade meins. Ach ja, Sorgen müssen wir uns wirklich nicht machen: Für seine Psi-Fähigkeit gibt's nichts zu korrespondieren. Marc ist momentan so unbelastet wie ein Neugeborenes."
Alle schauten uns an. Gucky entblößte seinen Zahn und blickte in die Runde.
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