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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahmekameras aus den Traitanks übertragen, zeigten die Positionen, an denen arkonidische Bodenforts existiert hatten. Von einem hatte es kurzfristig Angriffsfeuer gegeben, aber die Traitanks hatten nicht lange gefackelt. „Wir fangen an!", verkündete der Duale Kapitän. „Trennung des Fabrikrings einleiten!"
    Im Steuerkomplex merkten sie nichts davon. Nach einer Weile schoben sich von unten Schatten ins Hauptbild. Der Ring teilte sich, die fünf Teile drifteten nach außen. Auf unterschiedlichen Kursen näherten sie sich ihren endgültigen Positionen über Caiwan. Kurz darauf verließen insgesamt tausend Prospektorenschiffe ihre Hangars und senkten sich auf die vorherbestimmten Erntefelder des Planeten hinab.
    Der Traitank hatte im Vorfeld ganze Arbeit geleistet. Die Oberfläche war kartografiert, die einzelnen topografischen Regionen waren in Sektoren entsprechend der Verteilung von Hyperkristall-Ballungen aufgeteilt.
    Das Ergebnis der Untersuchung verblüffte Zerberoff noch immer. Roter Khalumvatt existierte auf Caiwan in fast ideal gleichmäßiger Verteilung, mal im Oberflächenbereich, mal in großer Tiefe.
    Andererseits handelte es sich um minderwertige Hyperkristalle, bei denen sich kein gezielter Abbau lohnte. Caiwan zählte zur Verhüttungskategorie eins, und das bedeutete den Einsatz von Intervallstrahl-Walzen und dem anschließenden Hyperladungs-Trennungs Verfahrens. „Wie lange wird es dauern?", wollte der Duale Kapitän wissen. „Zwischen zehn und vierzehn Tagen", lautete die Antwort des ganschkarischen Chef Wissenschaftlers.
    Eine lange Zeit!, überlegte Zerberoff.
    Wird Tafferier so viel Geduld aufbringen?
    Er musste. Der Vizekapitän würde es nicht wagen, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Und ein Putsch im Kolonnen-Fort? Der Kalbaron würde ihn zu verhindern wissen.
    Die nächsten Tage verbrachte Zerberoff mit der Erkundung des Steuerkomplexes.
    Im zweistündigen Turnus suchte er seinen Sessel auf, um sich über den Fortgang der Arbeiten informieren zu lassen. Die Oberfläche Caiwans bot inzwischen einen fremdartigen Anblick. Grüne und braune Flächen wechselten sich mit grauen ab. Im Zoom erkannte der Duale Kapitän deutlich die Granulatstruktur der grauen Oberflächenteile.
    Die Hyperortung zeigte, dass tief im Innern der planetaren Kruste weitere Vorkommen ruhten. In einer hyperkristallarmen Situation wie dieser konnte die Terminale Kolonne unmöglich auf solche Reserven verzichten. Die Programme und Maschinen waren auf eine optimale und hundertprozentige Ausbeute hin entwickelt worden. Soweit Zerberoff sich erinnerte und die Aufzeichnungen kannte, hatte es noch nie eine andere Art der Ressourcenbeschaffung gegeben. „Ich werde den Segmenten des Fabrikrings einen Besuch abstatten", verkündete der Duale Kapitän. „Bringt mir meinen Koffter!"
     
    *
     
    Kilometerlange Bandstraßen transportierten die Kristalle. Zwischen einem Meer aus roten Brocken entdeckte Zerbone vereinzelt gelbe und grüne Flecken. Er richtete den Analysator auf die Brocken. Sie besaßen kaum einen Wert, aber immerhin ließen sie sich an nichtneuralgischen Stellen innerhalb der Kolonnen-Fahrzeuge einsetzen. „Gebt mir ein paar Erläuterungen, wie das Ganze abläuft", sagte er.
    Nicht, dass er es nicht gewusst hätte.
    Aber es war das erste Mal, dass er es live erlebte, mitten im Arbeitsablauf und an vorderster Front in einer Ressourcengalaxis.
    Ein Ganschkaren-Techniker rannte herbei, schnatterte eine Reihe von Daten herunter, während seine Fingerkrallen nervös auf einem Kodegeber schabten.
    Projektionen flammten auf, zeigten Vorgänge in den sich anschließenden Hallen. Kilometerlange Trennfeldröhren behandelten das gewonnene Rohmaterial, schälten im hyperenergetischen Reihum-Formverfahren reine Kristalle heraus, die je nach Farbe in verschiedene Lager wanderten. Dort landeten sie in speziell abgeschirmten Tanks, in denen sensible Messinstrumente sie einem Reinheitstest unterzogen. Anschließend ordneten Laufbänder sie dem endgültigen Lager zu.
    In jedem der fünf Fabrikringe wurden dieselben Mengen verarbeitet, Millionen Tonnen in wenigen Tagen. Für die Terminale Kolonne bildeten sie einen unschätzbaren Wert, für das Kolonnen-Fort TRAICOON 0099 einen Vorrat über Jahre, der allerdings schnell dahinschmolz, sobald die Progress-Wahrer eintrafen und für eine systematische Verteilung sorgten.
    Nacheinander klapperte Zerberoff die Ringsegmente ab. Im fünften hielt er sich am längsten auf. Dort

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