2316 - Rivalen der Kolonne
Feuerwalze totgelaufen hatte.
An den Felshängen entdeckten sie Tausende der toten Würmer, die den Caiwanen das Leben auf dieser Welt ermöglicht hatten. Humanoide Lebewesen ohne Nieren, deren Entgiftung Symbionten erledigten - auch einen solchen Weg ging die Natur in diesem Kosmos der Vielfalt und der Zufälle.
Zusammen mit dem Energiefeld um Caiwan stellte es vielleicht sogar eine perfekte Symbiose dar. Hatte es zumindest bis heute dargestellt. Was sein würde, wenn eines der drei Elemente völlig ausfiel ...
*
Sie ließen das Gebirge hinter sich. Cai neigte sich inzwischen dem Horizont entgegen, der Tag ging bald zu Ende.
Valthero achtete kaum auf die Umgebung.
Seine Aufmerksamkeit galt der Ortung, die er auf höchste Intensität eingestellt hatte.
Ihr entging nichts, was sich über den Wolken abspielte. Der Gigant und die Diskusraumer verharrten noch immer auf der Stelle. Es schien, als habe jemand alle Bewegung im Weltraum eingefroren.
Der Arkonide dachte an das außergewöhnliche Energiefeld des Planeten.
Beeinflusste es die Insassen der Schiffe oder die Maschinenanlagen?
Valthero hielt es nach einigem Nachdenken für eher unwahrscheinlich. Als es dunkel wurde, lenkte er den Gleiter zu einem Waldgebiet. Im Schutz der Bäume und Büsche landete er das Fahrzeug und verbarg es unter überhängenden Ranken eines Dickichts. Die großblättrigen Gewächse Caiwans bildeten gute Reflexionsflächen, ein Schutz vor zufälliger Ortung war es auf alle Fälle.
Gemeinsam verzehrten die beiden Arkoniden eine Ration aus den Notvorräten des Fahrzeugs. Am kommenden Tag wollte Valthero sich aufmachen und nach Früchten und Wurzeln suchen. Wie man aus Holzstöcken Fallen für kleine Nager baute, hatte er im Lauf der vergangenen Jahre von den Caiwanen gelernt. Wasser konnte er in der Versorgungseinheit des Gleiters zum Kochen bringen und darin Fleisch garen. Das schmeckte zwar nicht besonders, war aber immer noch besser, als sich durch die Rauchsäule eines offenen Feuers zu verraten.
Als sich mitten in der Nacht noch immer nichts tat, beschlossen die beiden zu schlafen. Sie klappten ein paar Sitze zu einem Bett um, holten sich aus dem Wandschrank zwei Decken und kuschelten sich eng aneinander. „Und morgen?", fragte Aya nach einer Weile. „Wie soll es weitergehen?"
„So wie heute. Es sei denn, die Fremden unternehmen etwas."
Davon war Valthero fest überzeugt.
Die Schiffe der Terminalen Kolonne kamen, um Roten Khalumvatt zu bunkern.
Einen anderen Grund, diese Welt abseits aller Handelsrouten heimzusuchen, gab es nicht. „Wenn nicht, machen wir uns auf die Suche", fuhr er fort. „Vielleicht finden wir in den Trümmern von CW-02 mit etwas Glück den flugtauglichen Raumgleiter."
Es war eher unwahrscheinlich, aber es schadete nichts, wenn sie sich vor dem Schlafengehen ein wenig Mut machten.
Als sie endlich einschliefen, war die Nacht schon fast vorbei.
Das Piepsen des Automaten riss sie mitten aus dem Tiefschlaf. Der Himmel war hell, und die Positronik wies sie darauf hin, dass sich im Orbit etwas tat.
Schlaftrunken hangelte Valthero sich nach vorn, starrte aus verklebten Augen auf die Darstellung im Monitor.
Der Gigant teilte sich. Der acht Kilometer dicke Ring dehnte sich aus - nein, er bewegte sich nach außen, zerfiel in fünf gleich große Teile. Sie nahmen Fahrt auf, schwebten bis eine Million Kilometer an Caiwan heran, verteilten sich um den Planeten. „Es geht los", krächzte er. Aya löste ihn am Monitor ab. Hinten im Heck machte er sich in der Hygienekabine ein wenig frisch, trank Wasser und steckte sich ein Minzbonbon in den Mund. „Ein Fünftel des Ringes nähert sich!"
Ayas Alarmruf ließ ihn zusammenzucken.
Entgeistert starrten sie auf die Abbildung. Valthero stöhnte auf. „Das sind Gebäude. Fabriken oder so was." Er raufte sich das silberne Haar.
Aus der Oberfläche des Ringsegments ragten mehrere hundert Meter hoch Gebäude auf, Quader, Türme, Pyramiden, Spindeln, Zylinder, bunt gemischt. Ein paar Bauwerke überragten die anderen um bis das Doppelte ihrer Höhe, Röhren mit einem Spitzkegel als Abschluss. Die Gebäude waren auf allen drei Außenseiten des Segments. Auf der Innenseite entdeckte der Arkonide Hunderte Öffnungen, vermutlich Hangars für Schiffe.
Aya sah ihn ängstlich an. „Eine komplette Verhüttungsanlage ist das."
„Morgan da Hogarth hat eine Fehlentscheidung getroffen, als er floh. Er hätte genug Zeit gehabt, die vier Forts zu evakuieren. Jetzt sitzen
Weitere Kostenlose Bücher