2316 - Rivalen der Kolonne
Pfeilschiff taucht auf, es kommt von oben aus dem Ringsegment."
Im Halbdunkel des gigantischen Schattenwurfs war nicht viel zu erkennen.
Valthero beschleunigte, führte den Gleiter bis zwanzig Kilometer an die Bohrstelle heran. „Sie versenken etwas mit einem Traktorstrahl bis in zwanzig Kilometer Tiefe!"
Aya sprang auf. „Deshalb also ...!", stieß Valthero hervor.
Er beschleunigte. In einem weiten Bogen ließ er den Gleiter in den Himmel hinaufrasen. Das Ringsegment rührte sich nicht vom Fleck. Egal, was unten auf der Oberfläche oder im Innern des Planeten geschah, es interessierte die Insassen nicht.
Ein rötlich glimmender Schirm flammte um das gigantische Gebilde auf. „Dando hat es gewusst", keuchte Valthero. „Ich warf ihm vor, er würde es mir schwer machen. Er gab zur Antwort, er würde es mir leicht machen."
Der Gleiter erreichte zehn Kilometer Höhe, raste steil in der Atmosphäre aufwärts. Der Prallfeldgenerator arbeitete auf Volllast, Valthero unterstützte ihn mit dem Antigrav. Weiter oben musste er den chemothermischen Ersatzantrieb dazuschalten.
Egal, Hauptsache, sie waren weit genug weg. „Die Fremden beuten nicht nur die Oberfläche aus!" Sein Gesicht glühte vor Zorn. „Sie nehmen auch die tieferen Schichten, die gesamte Planetenkruste.
Wenn sie die Positionen der fünf Ringsegmente entsprechend gewählt haben ..."
Er ließ den Satz unvollendet, denn beide wussten, was es bedeutete, wenn die Sprengung gleichzeitig an entsprechenden Stellen Caiwans geschah: Die Planetenkruste platzte. „Val!" Ein flehender Blick Ayas traf ihn. Er nahm die Hände von der Steuerung und zog die geliebte Frau in seine Arme.
Ein Prallfeld baute sich um sie herum auf.
Die Atmosphäre bebte, eine erste Druckwelle wirbelte die Luftschichten durcheinander und riss den Gleiter mit sich fort. Weit unter ihnen wölbte sich ein Teil der Planetenoberfläche nach außen, gut tausend Kilometer im Durchmesser.
Valthero entdeckte die ersten Risse, die sich bildeten. Dazwischen quoll Magma ins Freie. Augenblicke später riss die Kruste auseinander. Der gewaltige Innendruck des Planeten tat ein Übriges, um die Zerstörung Caiwans zu vollenden. „So darf es nicht enden ...", flüsterte Aya.
Der Gleiter überschritt die Dreißigkilometermarke, aber es reichte nicht aus.
Die nächste Druckwelle riss das Heck mit den Antriebssystemen ab. Der Gleiter ging in freien Fall über. Aya schrie unterdrückt auf. Er zog sie noch fester an sich, sie krallte ihre Finger in seinen Anzug. „Unser aller Schicksal ist mit dem Caiwans verbunden", krächzte er.
Valthero spürte salzige Tränen in seinem Gesicht. Er küsste Aya ein letztes Mal lang und innig. Aus den Augenwinkeln sah er die Glutwelle heranrasen, hörte noch das schrille Kreischen, als die Kanzel abriss.
Dann betäubte ihn der Lärm, und die Magmanut fraß seinen Körper und den seiner Geliebten.
10.
Endspiel
„Ja, ich!", blubberte es aus dem Awour-Loch. „Keine Sorge, meine Leibwache wird die Halle abschirmen, damit wir keinen ungebetenen Besuch erhalten. In den Kampf werden sie nicht eingreifen."
„Den Kampf?", brüllte Zerbone und schüttelte sich vor Lachen. „Du willst mit mir kämpfen?"
„Ich war der Befehlshaber des Kolonnen-Forts. Du hast mich durch dein Erscheinen degradiert. Von einem, der sein eigenes Fort verloren hat, lasse ich mir keine Befehle mehr erteilen."
Zerbone und Aroff sahen sich an. „Hätten wir das jemals für möglich gehalten?", fragte der Ganschkare scheinheilig. „Ein so aufrechter und tapferer Kämpfer für TRAITOR agiert derart hinterhältig. Ich fasse es nicht."
Zerbone knurrte zustimmend. Der Vizekapitän dachte an alles, nur nicht daran, dass eine winzige Mikrokamera am Kampf anzug des Dualen Kapitäns alles in Wort und Bild festhielt. Gegen diese Aufzeichnung würde Tafferier später nichts unternehmen können. „Niemand weiß von meiner Abwesenheit", verkündete der Vizekapitän. „Ich tauche immer wieder in verschiedenen Sektoren des Kolonnen-Forts auf. Selbst der Kalbaron lässt sich dadurch täuschen.
Deinen Tod wird man nicht mit mir in Zusammenhang bringen."
„Was willst du?" Zerbone stemmte den muskulösen rechten Arm in die Hüfte. „Mit mir kämpfen?"
„Ich fordere dich zum Duell."
„Du bist krank, Tafferier."
Der Duale Kapitän zuckte vor der intensiven Woge zurück, die der Vizekapitän ausdünstete. Tafferier verströmte einen derart intensiven Geruch der Aggression, dass selbst
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