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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wolkenbänken auf, aus denen es übergangslos zu regnen anfing.
    Inzwischen herrschte über dem Gebirge und der Ebene Halbdunkel. Der Gigant sank noch immer abwärts, aber es konnte auch eine optische Täuschung sein, hervorgerufen durch die Bewegungen der Wolkenbänke.
    Mit dem Regen verschwand der Wasserdampf. Die Konturen des Ringsegments erhielten eine beinahe schmerzhafte Schärfe.
    Aya entdeckte zahlreiche winzige Striche. Sie rasten aus den Öffnungen der Innenseite, schossen in Pulks nach Süden, schwenkten dort nach Westen und Osten ab. Valthero schätzte ihre Zahl auf zweihundert. Als sie wieder ins Blickfeld der beiden Arkoniden gerieten, flogen sie mindestens zwanzig Kilometer tiefer, schlanke Pfeilschiffe von schätzungsweise eineinhalb Kilometern Länge. Sie tauchten in das Halbdunkel ein, verwandelten sich in gespenstische Lichterketten mit diffusen Umrissen. „Nach herkömmlicher Schürfmethodik sieht das nicht aus", flüsterte Valthero. „Wonach dann?" Er spürte Ayas Schulter an seiner Brust, ein wohltuendes Gefühl, das ganz im Gegensatz zu dem stand, was sie erlebten. „Das Ringsegment keine zwanzig Kilometer über ihnen lässt eher den Schluss zu, sie wollten den Boden ausstechen und nach oben in ihre Verhüttungsanlage schaffen. In diesem Fall bleibt von Caiwan nicht ..."
    Grelle Lichtblitze ließen ihn verstummen. Trotz der großen Entfernung sah er für Sekunden nichts mehr. Aya stöhnte leise.
    Das Sehvermögen kehrte zurück, langsam und widerstrebend erst. Sie beschatteten die Augen mit der Hand, schielten zwischen den Fingern hindurch.
    Unter den pfeilförmigen Schiffen kochte das Licht. Rotierende Wirbel bildeten sich, in deren Zentrum ein blau glühendes Auge entstand.
    Lichthurrikane! Das Wort umschrieb es am treffendsten.
    Die beiden Arkoniden huschten zurück in den Gleiter. Auf dem hypersensibilisierten Ortungsdisplay herrschte Chaos. Hastig fuhr Valthero die Empfindlichkeit des Systems herunter. Eine Weile starrte er stumm auf die laufenden Datenkolonnen. „Sie zerlegen die Materie des Untergrunds", sagte er dann. „Organisches und anorganisches Material verwandelt sich in eine Art Brei oder Geröll. Ich muss das aus der Nähe sehen, um Gewissheit zu haben."
    „Wir riskieren unser Leben dabei."
    Er seufzte. „Vergiss es. Sehen wir zu, dass wir wegkommen, ohne bemerkt zu werden."
    Die rotierenden Energiewirbel unter den Pfeilschiffen erloschen. Augenblicke später bildeten sich rote Energiefelder. Die Projektoren stülpten sie wie Tröge auf den Untergrund oder das, was von ihm übrig war.
    Der Hyperorter des Gleiters schlug an.
    Das Feld lud den Boden hyperenergetisch auf, bis eine Art Magnetfeld entstand.
    Deutlich ragten die Peaks des Khalumvatt-Spektrums aus den Messkurven auf. Sie erreichten in dem Augenblick ihren Höhepunkt, wo die roten Tröge grell aufleuchteten. Danach verschwand das Khalumvatt-Spektrum völlig aus der Hyperortung. „Sie haben das Zeug jetzt im Schiff", sagte Aya. „Dort ist es abgeschirmt, für den Orter also spurlos verschwunden.
    Vorsicht! Schnell weg!"
    Die Pfeile machten einen Satz nach vorn. Valthero musste nicht nachmessen, um zu wissen, wie lang er ausfiel. Vierzehnhundert Meter genau, und schon wieder mussten sie die Augen schützen, weil die grelle Lichtflut vermutlich alles Leben in der näheren Umgebung des Schiffes lähmte.
    Valthero setzte den Gleiter in Bewegung. Er lenkte ihn nach Norden, langsam und unauffällig wie zuvor. Die Pfeile nahmen ihn garantiert nicht wahr, aber das Ringsegment in der Atmosphäre registrierte unter Garantie jede Veränderung an der Oberfläche.
    Als sie nach einer Stunde längst hinter dem Horizont flogen, sahen sie den Giganten immer noch am Himmel hängen.
    Für ein paar Kilometer schien die Sonne wieder, dann tauchte der nächste Schatten auf, hoch im Norden, wo ihr Flugziel sein sollte. Sie sahen das nächste Ringsegment.
    Die Fremden schienen sich erst einmal auf die Seite des Planeten zu konzentrieren; wo das ertragreiche Gebirge und die Hauptstadt lagen.
    Valthero sah vom Display auf. „Im Osten und Westen erkennt der Orter identische Eruptionen. Wir sitzen sozusagen in der Falle."
    „Sie werden uns vernichten, wie sie es mit den Forts getan haben."
    „Wir sind ein kleines Fahrzeug ohne Bewaffnung. Wenn wir versuchen, in den Weltraum zu gelangen, wird man uns beschießen, das ist klar. Die Fremden sind nicht daran interessiert, dass hier ganze Flotten auftauchen. Solange wir in Bodennähe

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