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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem Auge, die beiden anderen fixierten die Ortungsanzeigen.
    Eine größere Masse zeichnete sich wenige tausend Kilometer vor der HALUTA III ab. Zweifellos ein Raumschiff.
    Undefinierbare, unbekannte Form. Dass dieses Schiff aus einem der benachbarten Sonnensysteme kam, war nicht auszuschließen, ebenso wenig, dass der Hypersturm es über eine größere Distanz hinweg versetzt hatte.
    Tolot schaltete die bordeigene Übersetzung zu. Begegnungen wie diese waren seit dem Hyperimpedanz-Schock selten; ihn interessierte der Fremde, doch ihm blieb herzlich wenig Zeit für den Kontakt.
    Die Stimme des Fremden pulsierte. Der Translator war bislang nicht in der Lage, verständliche Satzfetzen wiederzugeben. „Benötigen Sie Hilfe?", rief Tolot.
    Keineswegs nur die Stimme schwankte - auch die Masseanzeige. Das Schiff, höchstens halb so groß wie die HALUTA III, schien sich auszudehnen und ebenso schnell wieder zusammenzuziehen.
    Nach wie vor zeigte die Ortung keine energetische Signatur dieses Objekts. Für einen Moment schien es aus der Erfassung zu verschwinden, als würde es ohne Emission in den Überlichtflug gehen. Tolot registrierte den Vorgang mit angespannter Aufmerksamkeit. Die Befürchtung, er könne eine versprengte Einheit der Terminalen Kolonne TRAITOR vor sich haben, erfüllte ihn mit grimmigem Zorn.
    Nur mehr zehn Sekunden ... „Den Übertritt in den Linearraum abbrechen!", bestimmte Tolot. „Alle freie Energie zur Verstärkung des Paratronschirms !"
    „Abbruch bestätigt!", antwortete die Hauptpositronik.
    Weiter als zuvor blähte sich das bizarre Raumschiff auf. Fünfhundert Meter Durchmesser. Tausend. Die Masseanzeige spielte offensichtlich verrückt, denn sie lieferte bereits die Werte eines kleinen Mondes.
    Gleich darauf zerstob das Schiff. Es explodierte nicht, es löste sich einfach auf.
    Sekundenlang waren nur nebelhafte Schemen zu erkennen, dann wurden sie von den Gewalten des Hypersturms auseinander gerissen.
    Kurz zuvor war das Holobild des dürren Humanoiden verschwunden.
    War dieses Wesen in der Tat so dürr gewesen? Überhaupt von humanoidem Äußeren? Ungläubig fragte sich Tolot, ob er tatsächlich keine klare Erinnerung hatte. „Der Vorfall wurde aufgezeichnet?", wollte er von der Positronik wissen. „Alle Daten sind gespeichert."
    „Dann gib mir eine Wiederholung des Funkbilds!"
    Ein neues Hologramm entstand. Es zeigte kein fremdes Geschöpf, sondern nur ein wogendes Chaos aus Störfronten, die typisch waren für den Randbereich eines starken Hypersturms.
    Da war dennoch eine Gestalt, redete sich Tolot ein. Etwas, das aussah wie ...
    Er konnte nicht mehr beschreiben, was er gesehen hatte - was er glaubte, gesehen zu haben.
    Ich irre mich nicht!
    Der Haluter ballte die Hände. In ihm wuchs ein Gefühl des Unbehagens, wie er es nie erlebt hatte. Er hatte sich ablenken lassen - von etwas, das womöglich gar nicht existierte.
    Den bevorstehenden Zusammenbruch des Paratronschirms erkannte Tolot mit erschreckender Deutlichkeit. Seine HALUTA III würde verglühen oder für immer in den Hyperraum gerissen werden.
    „Linearmanöver! Sofort!"
    Das Schiff bebte, als sich die Kraft der Kompensationskonverter gegen den Sturm stemmte. Obwohl er mit deutlich mehr als sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit den Übertritt einleitete, befürchtete Tolot, dass die HALUTA III es nicht schaffen würde.
    Als der Paratronschirm verwehte, hüllte das wesenlose Wogen des Zwischenraums das Schiff ein.
     
    *
     
    Nach drei weiteren kurzen Linearetappen erreichte Icho Tolot ohne neuerlichen Zwischenfall sein Heimatsystem.
    Weit griff die Ortung in den Raum hinaus, erfasste aber nicht ein einziges Raumschiff, das den Planeten anflog oder ihn verließ. Es war ruhig, und nirgends fanden sich Anzeichen für ungewöhnliche Vorgänge. Aber dennoch: In diesem Sektor, womöglich fast zum Greifen nahe, vielleicht mehrere Lichttage entfernt, existierte eine Bastion des Chaos, gut verborgen im Schutz ihres Dunkelschirms.
    Die Stille trog. Unbewegt blickte Tolot auf die Panoramagalerie, auf der Halut in der Vergrößerung als schmale Sichel zu erkennen war. Der Planet war alt und von den Narben seiner Geschichte geprägt, obwohl man es ihm nicht ansah: Nachdem er vor über tausend Jahren Opfer einer „Blitzer"-Attacke geworden war, hatten die Haluter ihn nach dem Ende der Dunklen Jahrhunderte mit den modernsten Techniken des Planetenforming wieder völlig neu aufgebaut. All dies traf in gewisser Weise auch auf das

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