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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch stundenlang weiter prahlen können, liebäugelte sogar mit einem Besuch bei den Schohaaken, aber Perry Rhodan musste zurück zur LEIF ERIKSSON. Nach einem letzten Gespräch mit Mondra Diamond und den TLD-Verantwortlichen verließen er und der Mutant die Isla Bartolomé um 4.15 Uhr.
    Marc London war zu der Zeit schon wieder bei Fawn Suzuke, mit der Rhodan ebenfalls kurz gesprochen hatte. Sie wirkte jetzt wieder gelöster. Auch er konnte ihr allerdings nichts Neues entlocken. Zum Schluss erzählte er ihr von dem Versprechen, das er den Angehörigen auf der MONICA gegeben hatte.
    Sie sagte ihm zu, ihn zu benachrichtigen, falls sie etwas „hörte". Keiner von ihnen glaubte wirklich daran.
    Rhodan nahm es den Eltern ab, dass sie die Ankunft ihrer Kinder „gespürt" hatten.
    Vielleicht war es in Wahrheit nur eine Art von Massenhysterie, aber er hatte schon zu viel erlebt, um das Phänomen einfach als solche abzutun. Auch im 14. Jahrhundert NGZ gab es viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich dem menschlichen Verstand und allen Messmethoden entzogen.
    Mondra Diamond war wieder allein. Es war ruhig geworden, woran sie sich erst wieder gewöhnen musste. Sie verließ den Kreuzer und wanderte ein Stück den Strand in der Bucht entlang. Als sie Marc und Fawn gekauert am Wasser sitzen sah, das ihre nackten Füße umspielte, empfand sie ein lange nicht mehr gekanntes Gefühl der Einsamkeit.
    Oder war es Neid?
    Wie konnte sie zwei junge Menschen beneiden, die nie zueinander kommen konnten? Vielleicht war es ja wirklich Liebe, zumindest von Marc aus, aber sie waren nun einmal so unterschiedlich wie Feuer und Wasser.
    Nein, dachte sie. Es war Mitleid.
    Terrania Das Erste, was Leutnant Sunday Arlsson hörte, als er aufwachte, war das „Huuhuu" des grässlichen Vogels in dem Käfig, der auf dem kleinen Tisch gegenüber dem Bett stand.
    Er stemmte sich ächzend in die Höhe, stützte sich auf die Ellbogen und schüttelte heftig den Kopf. Der stechende Schmerz ließ ihn aufschreien. Doch als er wieder klar sah, war die Krähe immer noch da. „Verschwinde!", knurrte der Leutnant. „Hau ab!"
    Doch der Vogel tat ihm den Gefallen nicht.
    Er machte nur „Huuhuu" und blieb auf seiner Käfigstange sitzen, sah ihn aus schläfrigen Augen an.
    Sunday stöhnte und stieg aus dem Bett, schlüpfte in seine Hausschuhe und schlurfte in die Hygienezelle. Bevor er unter die Dusche trat, schluckte er ein paar Schmerztabletten und gurgelte mit einer Lösung, doch der schale, widerliche Geschmack im Mund blieb.
    Als er ins Schlafzimmer zurückkam, frisch angezogen und geföhnt, war der Vogel immer noch da.
    Sunday Arlsson setzte sich auf die Bettkante und starrte ihn an. Der Geier starrte zurück. Sunday erkannte jetzt, dass er eher einer Eule ähnlich sah, wenn auch nur entfernt. Er hatte nicht viel Ahnung von Vögeln, aber er hatte noch nie eine so hässliche Eule gesehen. Die Kreatur im Käfig hätte aus einem Albtraum entsprungen sein können, vielleicht war sie es ja. Die Flügel erinnerten eher an ein Gewirr aus Spinnenbeinen, der Schnabel war viel zu lang. Die Klauen sahen wie Skelettknöchel aus, und die Augen waren rot wie Blut. „Also sag's mir", knurrte der Leutnant.
    Selbst das Sprechen tat weh, immer noch, trotz der Tabletten. „Welche Braut hat dich hier gelassen? Wie heißt sie?"
    „Huuhuu."
    Na schön, dachte er, dann eben nicht.
    Er hatte keine Ahnung, was am Vortag passiert war. Totaler Blackout. Er wusste noch, dass er heimgekommen war, vor dem Fernseher gesessen und zu viel gebechert hatte. Und dann?
    Er sah ein Schildchen an dem Käfig und ging hin - nur nicht zu schnell bewegen.
    Auf dem Schildchen stand ein Name: „Marlene".
    Zumindest hat der Vogel einen Namen, dachte er. „Huuhuu", sagte Marlene.
    Sunday schlurfte in die Robotküche. Nach der dritten Tasse Kaffee stellte sich so etwas wie eine Erinnerung ein. „Ein Mann", murmelte er. „Ein Kerl, ein komischer Kauz, mit einer Eule. Er hieß ..." Der Name wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen. Irgendetwas mit ...
    E, langem E. Und PP..ee? Pree? Spree?
    Aber er sah ihn jetzt vor sich. Ein unscheinbarer Typ mit einer großen Brille auf der Nase. Er stand da ... mit dem Käfig und fragte, ob ... ob er nicht ... ob Sunday nicht ... ein oder zwei Tage ... „Oh nein!", stöhnte Arlsson und ging ins Schlafzimmer zurück, baute sich vor dem Käfig auf. „Hör mir mal gut zu, du ...
    Marlene! Ich weiß nicht, was hier abläuft, aber so funktioniert das nicht!

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