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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heißen Kaffee. Der junge Schenko gesellte sich zu ihnen, und sie unterhielten sich kurz. Belanglose, einfache Themen. Diese kleine Auszeit hatten sie alle bitter nötig, zumal sie im Augenblick sowieso nichts anderes tun konnten, als abzuwarten.
    Um 21.14 Uhr war es schließlich so weit.
    Die MONICA erreichte die Grenze, die um die Galapagos-Inseln gezogen worden war.
    Mondra gab den Befehl, auf den die über dem Schiff kreuzenden Space-Jets gewartet hatten.
    Die Fahrt der MONICA wurde verlangsamt und schließlich gestoppt. Der Passagierdampfer wurde von den Traktorstrahlen einige Kilometer zurückgeschleppt, doch als sie ihn freigaben, stampfte er sofort wieder auf die Bannmeile zu. Mondra erkannte endgültig, dass jede Hoffnung auf Einsicht vergebens war, und befahl den Jets, das Schiff mit ihren Strahlen zu fesseln, bis sie andere Befehle erhielten.
    Mondra Diamond verfolgte die ständig einlaufenden Berichte der Medien, beobachtete den Nukleus, konferierte mit den TLD-Offizieren und wartete auf Perry Rhodan, ihre einzige Hoffnung. Er konnte zwar keine neuen Argumente hervorzaubern, aber vielleicht half es wirklich, wenn er hier vor Ort erschien und zur MONICA flog. Er konnte Menschen überzeugen - sofern sie sich überzeugen lassen wollten.
    Um 21.5? Uhr landete seine Jet neben der HOPE.
    MONICA Perry Rhodan kam nicht allein. In seiner Begleitung befand sich der Mausbiber Gucky. Allerdings hatte der Terraner nicht vor, sich von dem Multimutanten per Teleportation auf die MONICA bringen zu lassen, wie Mondra Diamond bei dessen Anblick angenommen hatte. Eine Teleportation wäre zwar der schnellste Weg gewesen, doch bestand die Befürchtung, dass eine solche Mutantenaktion als aggressiver Akt angesehen werden konnte. Für den, der wollte, war selbst der friedfertige Ilt eine „Waffe".
    Rhodan zog es vor, mit einem Gleiter zu den Menschen zu fliegen. Mehr noch: Angesichts der Enge auf dem Dampfer verzichtete der Resident auf eine Landung auf Deck, sondern ließ sein Fahrzeug neben der MONICA auf seinem Prallfeld wassern und begab sich per Strickleiter an Bord. Selbst Gucky, der ihn auf seiner Reise begleiten musste, zeigte sein Verständnis und verzichtete schließlich auf ein Antigravfeld.
    Denn es kam hier darauf an, Zeichen zu setzen: Perry Rhodan, der unsterbliche Aktivatorträger, kam nicht als Repräsentant einer abstrakten Staatsmacht, nicht mit großer Eskorte, sondern als Mensch, sozusagen „zu Fuß". Er tat es gegen den Willen seiner Berater und wusste, dass er sich durch die „Erniedrigung" zur Zielscheibe des öffentlichen Spotts machen konnte, falls auch diese Mission scheiterte.
    Er gab sich keinen Illusionen hin. Seine Chancen standen vielleicht eins zu zehn.
    Schon um das Herunterlassen der Strickleiter hatte er geradezu betteln müssen.
    Und dann stand er, nur in Begleitung von Gucky, vor den Männern und Frauen meist höheren Alters, die ihn skeptisch bis feindselig anstarrten. Er bemühte sich, ihren Blicken standzuhalten. Einige der Gesichter kannte er aus den Nachrichtensendungen. Sie alle würde er überzeugen müssen. Er befand sich nicht zum ersten Mal in einer solchen Situation und hoffte, dass er die Menschen immer noch einschätzen konnte - und am Ende erreichte.
    Perry Rhodan achtete nicht auf die überall umherschwirrenden Kameradrohnen und begann zu reden. Sie ließen ihn gewähren.
    Einige sahen ihn an wie ein seltsames Tier.
    Aber sie unterbrachen ihn nicht. Sie schrien ihn nicht nieder.
    Sie schwiegen.
    Das Verschwinden des Ilts bemerkte keiner von ihnen.
    MONICA Fiona Arlings hörte ihm zu. Sie wusste, dass er sie nicht umstimmen konnte. Dass er am Ende persönlich gekommen war, nachdem die Staatsmacht mit ihren Traktorstrahlern die Maske fallen lassen hatte, war ein starkes Stück. Es zeigte die ganze Unverfrorenheit dieses Mannes.
    Andererseits war er erschienen. Er musste wissen, dass er nichts zu gewinnen hatte, aber er war da, und er stellte sich. Das imponierte ihr wiederum. Sie gab ihm keine Chance, aber sie ließ ihn reden.
    Ansgar Kabsch hatte es prophezeit. Wie hatte er noch gesagt? „Am Ende werden sie zu Kreuze gekrochen kommen und winseln! Und dann sollen sie unseren ganzen Zorn zu spüren bekommen!"
    Fiona hatte sich sogar schon überlegt, ob sie ihn nicht als Geisel nehmen sollten. Mit ihm als Druckmittel mussten sie die Weiterfahrt erzwingen können. Die Regierung würde es sich dreimal überlegen, ob sie ihr Lügengebäude aufrechterhalten und ihn opfern

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