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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Fühlen sie sich derart sicher, oder zwingt sie der TERRANOVA-Schirm dazu?"
    „Wenn ich von menschlichem Denken ausgehe, deutet es darauf hin, dass sie Macht beweisen und Eindruck schinden wollen", gab Rhodan zurück. „Aber damit könnten wir uns verrechnen."
    Die LEIF ERIKSSON II stand einige Millionen Kilometer jenseits der Jupiterbahn im Raum - drei Planetenbahnen und der Trümmerring des Pluto trennten sie von der Systemgrenze, die identisch war mit dem Radius des Schirms. Die leuchtende Sphäre hüllte das gesamte Solsystem ein und sperrte alle äußeren Einflüsse aus; nicht einmal das Licht der Sterne drang hindurch. Die Bilder, die sie auf dem Holo sahen, stammten von Schiffen und speziell kalibrierten, korrespondierenden Sonden dies- und jenseits des Schirms. Durch nach komplexen Algorithmen gesteuerte Strukturlücken wechselten Funksprüche und Ortungsaufzeichnungen vom restlichen Universum hinein ins Innere des Solsystems. Die Menschen konnten den Aufmarsch zeitgleich verfolgen, der vor ihren Grenzen stattfand. „Wenn die Kommandanten der Kolonne streng rational denken, verzichten sie auf ihre Tarnung, weil es sowieso keinen Unterschied macht", überlegte Mondra. „Mit Kantors Sextanten würden wir sie auch im Tarnmodus aufspüren. Sie geben also keinen Vorteil aus der Hand, nehmen uns aber einen - zumindest psychologisch."
    „Wir lassen die Sextanten trotzdem arbeiten. Schließlich wäre es eine denkbare Option, hinter den sichtbaren Traitanks eine Ersatzflotte im Schutz der Dunkelschirme erscheinen zu lassen.
    Täuschen und zuschlagen, so was erwarte ich eigentlich von jemandem, der sich TRAITOR nennt."
    „Eine zufällige lautliche Ähnlichkeit mit dem altterranischen Begriff für Verräter, und schon orakelst du?", spöttelte Mondra. „Das passt nicht zu dir."
    „Ich spiele die Möglichkeiten durch.
    Allerdings fürchte ich, dass es die offensichtliche sein wird. Keine Dunkelschirme - das heißt wahrscheinlich, dass die Zeit der Heimlichkeit vorbei ist.
    Die Traitanks wollen tätig werden."
    „Hast du bestimmte Befehle, Resident?", erkundigte sich Pragesh.
    Mondra musterte die Holos, die die 64 Traitanks in verschiedener Darstellung zeigten. Deutlich waren sie als scharfkantige, elegante Disken von ovalem Grundriss zu erkennen, jeder 810 Meter lang und 610 Meter breit, bei einer größten Dicke von 95 Metern. Die Hüllen waren schwarz, wobei sich von den Polen bis zu den Diskuskanten grellweiß leuchtende „Furchen" zogen.
    Still standen sie da. Knapp außerhalb des Kristallschirm-Radius hatte der Verband Stellung bezogen und lauerte.
    „Ich vertraue deinen Fähigkeiten, Oberst, und auf deine Vernunft", sagte Rhodan schließlich. „Wir haben keine Möglichkeit, sie am Beschuss des Schirms zu hindern."
    „Ich schlage vor, alles für den Fall aufzubieten, dass sie den Schirm durchbrechen und ins Solsystem eindringen."
    „Auch wenn wir beide ahnen, dass das allein nicht reichen wird. Wenn sogar Bostich kapitulieren musste, der immerhin über weitaus mehr Schiffe und weniger Skrupel verfügt als wir."
     
    *
     
    Mondra verließ die LEIF an Bord eines Shuttles, der sie zur Erde zurückbrachte.
    Ein Transmitter wäre zwar schneller gewesen, aber wenn es vermeidbar war, verzichtete sie auf diese Art des Transports. Die Fehlerquote war immer noch zu hoch, und keiner vermochte zu sagen, wie sich denkbare Interferenzen auswirkten, wenn TRAITOR gegen den TERRANOVA-Schirm anrannte.
    Während die LITTLE DIAMOND - welch passender Name, dachte sie bei sich - die einzelnen Planetenbahnen passierte, erst Jupiter und dann Mars, um schließlich in den Erdorbit einzuschwenken, ließ sie sich von der Positronik über die militärische Lage informieren.
    Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Heimatflotte Sol wurde dort in Position gebracht, an der am ehesten ein Durchbruch denkbar war. Die Erste Mobile Kampfflotte und das Erste Mobile Geschwader der Sonderflotte ENTDECKER brachten es zusammen auf 4000 riesige Schiffe, 500 ENTDECKER und 3500 LFT BOXEN.
    Dazu kamen 500 Superschlachtschiffe, 1000 Schlachtschiffe, 2000 Schlachtkreuzer, 2500 Schwere Kampfkreuzer und 2000 Fragmentraumer der Posbis.
    Außerdem bewegte sich auch der mit 21 Kilometern Kantenlänge gigantische LFT Raumstützpunkt PRAETORIA in die gefährdete Zone. Über zwölftausend schwerstbewaffnete Raumer der LFT würden dort gegen 64 Traitanks stehen. Es gab aber niemanden in der Zentrale der ERIKSSON, der sich über das Kräfteverhältnis von

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