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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung ein Büschel Flaum aus dem Brustfell, versuchte es hinterher vergeblich mit einer Haftcreme wieder zu befestigen. Welche Schmach, wenn ihn eine seiner Lieblingsfrauen mit diesem Makel zu Gesicht bekäme!
    Der Gedanke, wochenlang ein Einsiedlerleben führen zu müssen, erschien ihm allerdings noch weit grausamer.
    Wo habe ich nur die Flaumwuchscreme? Er fand sie ebenso wenig wie den Speicherkristall, in dem er seine Erinnerungen an die vergangenen dreizehn Jahre aufbewahrte.
    Am nächsten Morgen fasste er den Entschluss, nicht ins Flottenquartier am Aschenstern zurückzukehren, sondern direkt nach Gatas zu fliegen. Endlich traf auch ein Funkspruch aus der Heimat ein. Eine ganze Weile wagte er nicht, die persönlich an ihn gerichtete, kodierte Botschaft zu öffnen. Enthoben sie ihn seines Kommandos? Degradierten sie ihn zum einfachen Soldaten?
    Als Deckoffizier hatte er vor dreizehn Jahren angefangen, damals, als der Hyperimpedanz-Schock das Gleichgewicht unter den Jülziish-Völkern zerstört hatte. Mit der Rückkehr zur Raumfahrt hatten erbitterte Verteilungskämpfe ihren Anfang genommen, wobei es auch heute noch hauptsächlich um die Welten mit den ergiebigsten Vorkommen an Hyperkristallen ging. Seit jener Zeit tobte in ihrem Jülziish-Universum ein erbitterter Krieg. Fast täglich bildeten sich neue Koalitionen, und manchmal wussten die Raumflotten einzelner Völker nicht einmal genau, warum sie gegeneinander kämpften. „Der Tlyünosmun hat es so bestimmt", lautete ein geflügeltes Wort, das seit Jahren die Runde machte.
    Fylynder Veyt half das nicht weiter Schlieren des Wahnsinns durchzogen seine Gedanken, gaukelten ihm Truggebilde vor. Sie machten ihn glauben, er stapfe durch eine endlose Wüste, ohne Wasser, ohne Nahrung, nicht einmal ein winziges Fläschchen Züyglüyrii in der Tasche. Ohne den süßen Likör besaß das Leben für ihn nur den halben Wert, die andere Hälfte bildete der Kampf für sein Volk auf der Ursprungswelt aller Jülziish - Gatas im Verth-System, jene Welt, auf die einst der Ur-Gott seinen Fuß gesetzt hatte, um den Bewohnern die Intelligenz und die Kultur zu bringen.
    Und die Raumfahrt.
    Tlyünosmun, hilf mir!, flehte Veyt voller Inbrunst. Lass nicht zu, dass ich vom rechten Weg abkomme!
    Wie der aussehen musste, darüber besaß der Admiral feste Vorstellungen.
    Der Jülziish-Krieg erreichte in absehbarer Zeit seinen Höhepunkt, wenn sie sich alle nur genug anstrengten. Die gewaltige Umwälzung, in der sich einzelne Völker gegenseitig zu zerfleischen suchten, stellte in Veyts vier Augen nicht nur die zwangsläufige Folge der erhöhten Hyperimpedanz, sondern einer lange vorher begonnenen Entwicklung dar.
    Manchmal korrigierte sich Geschichte selbst. Wo sie es nicht tat, mussten verantwortliche Kräfte eben nachhelfen.
    Dass die Gataser nach gut zweieinhalb Jahrtausenden wieder die Oberherrschaft über das Imperium aller Jülziish-Völker antraten, stellte eine evolutionsbedingte Notwendigkeit dar.
    Schluss mit den Jahrhunderten, in denen sich die Völker auseinander gelebt, teilweise sogar verschiedenen Bündnissen angehört hatten, dem einstigen Forum Raglund, der Organisation „Rote Santilligenz" und anderen.
    Erhöhte Hyperimpedanz, Warnungen vor einer Negasphäre in Hangay, all das wies auf Entwicklungen hin, denen die Jülziish nur dann begegnen konnten, wenn sie wehrhaft genug waren. „Fylynder, du solltest endlich die Funkbotschaft anhören!" Es half alles nichts, er musste es tun, denn er war der Oberbefehlshaber. Mit bebenden Fingern tippte er seinen persönlichen Kode in die Konsole seines Arbeitszimmers.
    Ein Piktogramm leuchtete auf, für einen Sekundenbruchteil nur. Veyt nahm es nur deshalb wahr, weil es auf seiner Netzhaut nachleuchtete.
    Der Admiral der gatasischen Heimatflotte zuckte wie unter dem Schlag einer Neuropeitsche zusammen. Plötzlich konnte er es kaum erwarten, den Inhalt zur Kenntnis zu nehmen. Die Nachricht stammte von einem der treuesten und zuverlässigsten Jülziish, die jemals seinen Weg gekreuzt hatten. Veyt kannte nur den Decknamen des Gatasers, Miinzysh, benannt nach dem gleichnamigen Gebirge auf Apas, auf dessen höchstem Gipfel einst das Denkmal für eine halbe Million verstorbener Kolonisten errichtet worden war.
    Gierig las Fylynder Veyt die Botschaft. Sie elektrisierte ihn mehr als jeder Feindkontakt im All. Die Silbenzeichen tanzten vor seinen Augen auf und ab, schienen ihn höhnisch anzugrinsen.
    Er hielt sich die Vorderaugen zu,

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