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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlachtschiffen Gelegenheit zum Beschleunigen zu geben.
    Veyt hatte das in seinem Plan berücksichtigt. Kleine Geschwader der Apasos und seiner eigenen Flotte sicherten den Weltraum so ab, dass den Giganten kein Fluchtweg blieb. Erste Salven aus Intervallkanonen zerstörten ein halbes Dutzend latosische Einheiten. Bei einer Kernschüssweite von zwei Millionen Kilometern hatten die meist kleineren Einheiten der Latoser keine Chance.
    Lyrwam tobte, während Fylynder Veyt in Gedanken bei den Statistiken über die Raumschlachten der letzten dreizehn Jahre weilten. Die meisten der Scharmützel und Gefechte verliefen eindeutig, die Positroniken drückten es jeweils in konkreten Zahlen aus. Einen Soldaten wie Fylynder Veyt befriedigte das aber nicht. Es fehlte die Spannung, das hartnäckige Ringen um den Erfolg.
    Da zählten die beiden Schlachtschiffe in den Händen der Latoser schon wie ein Geschenk des Ur-Gottes. „Schießt schneller!", zirpte er aufgeregt. Den Zornesschrei des Latosers beachtete er nicht. „Das ist dein Todesurteil, Gataser!", schrillte es vom Bildschirm herüber. „Deine Tage sind gezählt."
    „Bei dir endet die Zählung in wenigen Augenblicken!"
    Dreizehnmal in der jüngeren Geschichte des Jülziish-Universums waren die Latoser Verbündete der Gataser gewesen, ungefähr doppelt so oft Gegner.
    Jetzt gingen sie in zweihundert Glutbällen unter, die beiden Schlachtschiffe zuerst. Fylynder Veyt verbuchte es in seinem Log als alltäglichen Vorgang.
    Die Jülziish auf Latos würden die Nachricht in wenigen Stunden über das Hyperfunknetz empfangen. Die Entscheidungen des Talosrings würde der Untergang der kleinen Flotte kaum beeinflussen.
    Es war der Alltag im Universum der Jülziish seit dreizehn Jahren.
     
    *
     
    Drei Siege innerhalb von drei Tagen, drei Triumphe im Namen des Ur-Gottes - eigentlich hätten sich die Bürokraten von der Ersten Verantwortung vor Begeisterung überschlagen müssen. Aber es kam nicht einmal eine Antwort auf die Meldungen, weder Lob noch Kritik.
    Das Schweigen von Gatas traf Admiral Fylynder Veyt tiefer, als er sich eingestehen mochte. Er hatte nicht dreizehn Jahre lang gekämpft, um kurz vor dem Gipfel seines Ruhms Undank zu ernten oder - noch schlimmer - Missachtung. „Ein Putsch in der Heimat etwa?" Hastig rief er alle Daten auf, die das Schiff in regelmäßigen Abständen aus dem Hyperfunknetz zog. Nichts deutete auf Unregelmäßigkeiten im Verth-System hin.
    Fylynder Veyt beruhigte es nur halbwegs. Ein gut inszenierter Putsch ging unbemerkt von der Öffentlichkeit vonstatten. Er selbst hätte es nicht anders gemacht.
    Der Anführer der Enterkommandos meldete sich aus dem Haupthangar. „Alle Spuren des Kampfes sind beseitigt, Admiral!"
    Sie hatten die Wracks und Trümmer in die Sonne geschleppt, wo sie verglühten. Nichts wies mehr darauf hin, dass es bis vor kurzem in diesem Sonnensystem zweihundert Latoserschiffe gegeben hatte. Der Verlust der beiden Giganten schmerzte Veyt, doch irgendwann hätte er den Technokraten in Kyzyny erklären müssen, wo er sie herhatte.
    Andererseits hätte es sicher nicht geschadet, ein paar Schlachtschiffe im Rücken zu haben, von denen außer einem selbst und den Besatzungen niemand etwas wusste.
    Fylynder Veyt gab ein helles Zirpen von sich. Es war Zeit, Abschied zu nehmen. Er blendete sich in den Funkverkehr zwischen den beiden Flotten ein und sah sich übergangslos dem Thenüdyur gegenüber. „Unsere Wege trennen sich jetzt", sagte der Apaso. „Ich denke, wir sehen uns bald wieder."
    Veyt klatschte zum Zeichen des Einverständnisses die großflächigen Hände zusammen. „Möge Pahl dich auf allen deinen Wegen begleiten!"
    Das klang so verdammt ehrlich, dass der Thenüdyur unwillkürlich stutzte. „Deine Weisheit ist ebenso vollkommen wie deine Rundumsicht", antwortete er nach kurzem Zögern. „Möge dir beides nie verloren gehen."
    Es konnte sich nur um eine versteckte Drohung handeln. Doch Veyt grübelte vergebens. Er entdeckte keinen Hintersinn. Entschlossen unterbrach er die Verbindung. Seine Gedanken kehrten wieder zum Schweigen aus der Heimat zurück. Einen halben Tag lang wanderte er unruhig in seinem Appartement auf und ab. Die Füße taten ihm weh, und vermutlich litt auch seine Manneskraft unter dem Stress seiner selbstquälerischen Empfindungen. Er nahm keine Funksprüche entgegen, ließ selbst die Audienz ausfallen, die er seinen Offizieren täglich gewährte.
    Abends riss er sich in einem Anfall innerer

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