Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sah auf ihn herunter.
    Trotz der ausgesuchten Höflichkeit oder gerade deswegen gab sich der Admiral keinerlei Illusionen hin. Vor ihm stand ein Todfeind, der jede Gelegenheit beim Schopf ergriffen hätte, den obersten gatasischen Befehlshaber zu liquidieren. „Meine Schiffe stehen bereit", erklärte der Apaso. „Wir benötigen nur noch die Koordinaten."
    „Meine Offiziere übermitteln sie euch in diesen Augenblicken. Möge dein Licht noch lange über meinem Haupt leuchten und euer roter Stern Pahl nie untergehen!"
    Allein der Gedanke daran, Pahl könnte eines Tages nicht mehr leuchten, stellte für den Apaso schon eine Provokation dar. Der Thenüdyur erzeugte mit dem Halsmund blubbernde Geräusche.
    Veyt blieb es überlassen, sie als Zeichen der Zustimmung oder des Spotts zu interpretieren. „Dir sei auf Gatas ein langes, ruhmreiches Leben beschert", lautete die diplomatisch verschlüsselte Antwort. Sie machte ihm unmissverständlich klar, dass sein Gegenüber ihn am liebsten auf dem Planetenboden und im Ruhestand sah, auf einem Posten als Politiker etwa, wo er nicht viel Unheil anrichten konnte.
    Sei froh, wenn ich dich nicht zu einem Besuch auf Gatas einlade, dachte Veyt grimmig. Es wäre für dich der sichere Tod! „Ich bin überzeugt", log er, „dass diese Begegnung den Beginn einer langen Kameradschaft darstellt. Ab sofort sind wir Verbündete in diesem Kampf, der unser Volk endlich wieder vorwärts bringt."
    „Einst hat der Tlyünosmun uns diesen Weg aufgezeigt", bestätigte der Apaso.
    Veyt wurde den Eindruck nicht los, als wisse der Thenüdyur mehr über den Gott, als er sagen wollte. Hastig wischte er diesen rein subjektiven Eindruck beiseite. Dem Apaso musste er nichts über den neuerlichen Drang der Jülziish nach Vermehrung und dadurch nötiger Expansion erzählen, das wusste der selbst.
    Nicht umsonst hatte der Tlyünosmun einst die Gataser als sein Urvolk auserwählt und kein anderes Volk der Eastside.
    Fylynder Veyt gehörte nicht zu den Gatasern, die einen neuen großen Krieg gegen die Menschen wollten. Sollten die Lemurerabkömmlinge ruhig ihre Welten bewohnen, die man ihnen in der Vergangenheit zugestanden hatte. Eines fernen Tages jedoch würden Jülziish kommen und auch diese Welten für sich beanspruchen. Vielleicht würden sie sie überrennen, wie Jülziish das in der Vergangenheit auch getan hatten, mit der Feuerlanze in der einen, dem Vibroschwert in der arideren Hand.
    Der Krieg als oberste Kunst bei der Umsetzung des animalischen Prinzips des Stärkeren, das war es, was ihnen der Ur-Gott einst in die Wiege gelegt hatte.
    Und so verstanden sie es noch heute. Die Gataser beanspruchten zu Recht ihre alte Führungsrolle, auch wenn es schwerer als früher schien, diese gegen die übrigen Jülziish-Völker durchzusetzen.
    Seit durch die Aktivierung des Chronofossils Verth bei allen Jülziish eine starke emotionale Komponente hinzugekommen war, erfuhren sie endlich, was Euphorie und Niedergeschlagenheit bedeuteten. Sie kosteten ihre positiven und negativen Emotionen bis zum letzten Tropfen aus, spürten in solchen Situationen die starke Kraft aus ihrem Innern, die sie dem Ur-Gott scheinbar näher brachte. Die Kraft des Göttlichen durch die Erweckung von Empfindungen, Hass, Liebe, Trauer, Freude. Der Tlyünosmun hatte ihnen die Kreaturen gegeben, die sie anflehten. Über viele Generationen hatten die Jülziish etwas gespürt, was sie nicht zu fassen vermochten. Wie fühlte sich Heimtücke an?
    Wie Freude? Was bedeutete Klarheit außer ihrer Verbindung mit der Farbe Weiß?
    Inzwischen wussten sie es, und hinter allem ragte unendlich groß und mächtig die Silhouette ihres Ur-Gottes auf. „Qool ist unser Ziel", sagte Veyt nicht ohne eine gehörige Portion Genugtuung. Er sah, wie der Kopfflaum des Apasos für ein paar Augenblicke zitterte. „Qool also!"
    Es handelte sich um eine der wichtigsten Planetenbasen seines Volkes.
    Qo-Jiüan war der sechste von siebzehn Planeten der weißen F-Sonne Qool, ein Sonnensystem mit Welten und Monden voller Rohstoffe.
    Hätten die Gataser Ernst gemacht, sie hätten dem Brudervolk damit einen erheblichen Schlag versetzt.
    Veyt verschwieg es geflissentlich, aber bis vor drei Tagen war genau das noch sein Plan gewesen. Aber dann hatte der Wind über Kyzyny gewechselt ...
    Die Entfernung Qools zu Verth betrug 4887 Lichtjahre, zu Pahl 3232 Lichtjahre. Es lohnte sich durchaus, wenn der Block der Ersten Verantwortung sich Gedanken über die Zugehörigkeit von Qool

Weitere Kostenlose Bücher