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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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machte.
    Der Thenüdyur trug es wie ein Gataser. Das kurze Zittern des Flaums zeigte allerdings, dass auch er sich seiner Sache nicht sicher war. Die Waffenbrüderschaft stand auf tönernen Füßen, zerbrechlich, hohem Druck nicht gewachsen. So schnell, wie Veyt sie arrangiert hatte, würde sie auch wieder zerbrechen. „Die Latoser werden gemeinsam mit uns warten, bis ihr zur Landung ansetzt.
    Sie werden angreifen, während wir eine Zangenbewegung vollführen. Durch eine geringfügige Modifikation unseres Kurses geraten die Latoser zwischen die Fronten."
    Wohin der Weg des Göttlichen Protektors führte, wusste allein der Tlyünosmun.
     
    *
     
    Fylynder Veyt kannte das Qool-System nur aus den Dossiers des gatasischen Geheimdienstes. Jetzt sah er das gewaltige Sonnensystem zum ersten Mal vor sich. Es stand Verth in nichts nach, im Gegenteil, die weiße Sonne besaß drei Planeten mehr als der Blaue Riese, sogar sechs mehr als Pahl. Damit hatte Qool gute Chancen, im Lauf von mehreren Kriegsgenerationen zum Hauptsystem der Apasos zu werden.
    Wirtschaftlich war es das vermutlich schon. Ein Angriff auf Qool und seine Industriezentren hätte Apas stärker geschadet, als man das auf Gatas bisher vermutet hatte.
    Die Regierungsräte auf Apas wussten natürlich darum. Veyt wunderte sich jetzt nicht mehr, wieso der Thenüdyur so schnell in die Waffenbrüderschaft eingewilligt hatte. „Der Countdown läuft, Admiral", verkündete der Waffenmeister. Prülam-Yit-Fnayzym konnte es kaum erwarten, den Feuerorganisten das Signal zum Einsatz ihrer Orgeln zu geben. Übergangslos bemerkte Veyt wieder diese innere Anspannung der Offiziere, die auch ihn selbst nicht verschonte. Am liebsten wären sie auf eigenen Beinen drauflosgestürmt, hinaus aus dem Schiff und dem Feind entgegen. „Gemach, gemach!", dämpfte der Admiral ihren Kampfgeist. Der Zeitpunkt des Angriffs war ebenso entscheidend wie die Kampfmoral der Truppe.
    Ein geraffter Hyperimpuls traf ein.
    Auch die Latoser hatten ihre Positionen erreicht und flogen auf exakt vorgegebenem Kurs aus verschiedenen Richtungen in das Qool-System ein. Fylynder Veyt zählte die Atemzüge, bis der Countdown abgelaufen war.
    Die Diskusraumer der Apasos erschienen. In mehreren Pulks traten sie aus dem Linearraum und nahmen Kurs auf den sechsten Planeten, die Hauptwelt des Systems.
    Die Augenblicke dehnten sich zu halben Ewigkeiten. Noch waren die Disken zu weit entfernt, wanderten die optischen Abbilder auf dem Koordinatenraster des Ortungsschirms ihren endgültigen Positionen entgegen.
    Jetzt?
    Nein, es war noch zu früh.
    Die Schiffe des Thenüdyurs ließen sich Zeit. Sie führten keine überhasteten Kurskorrekturen durch. Das hoben sie sich bis zuletzt auf.
    Ein Pfeifsignal zeigte das Ende des Countdowns an. Ein Teil der Apaso-Schiffe änderte den Kurs, beschrieb einen Bogen hoch über dem Planeten. Wie bei strategischen Brett- oder 3-D-Spielen machten sie die Routen und die Räume zu. Zunächst gab das keinen Anlass zu Argwohn, aber dann änderten auch die gatasischen Einheiten ihren Kurs.
    Die Latoser verloren wertvolle Sekunden, bis sie reagierten. Sie lösten ihre Formation auf. Die Sublichttriebwerke fuhren auf Maximallast. Veyt sah die Plasma-Zusatztriebwerke, die feurige Kometenschweife aus dem Triebwerkswulst am Diskusrand stießen, Dutzende an jedem Schiff. Die Schiffe jagten in verschiedene Richtungen davon.
    Veyt hatte damit gerechnet. Überall bewegten sich Schiffe seiner und der apasischen Flotte und verlegten den Fliehenden den Weg.
    Der Bildschirm erhellte sich, er zeigte den Göttlichen Protektor. Spynizü Lyrwam hielt einen Kombistrahler in der Hand, mit dem er wütend in Richtung der Kamera fuchtelte. Sein Kräuselflaum hing teils in Fetzen. „Der Tlyünosmun wird dich für diesen Verrat bestrafen. Er wird dir deinen Willen nehmen und dich zum Sklaven des Bösen machen!"
    Fylynder Veyt trällerte amüsiert ein Kinderlied. Es handelte vom Kriegsspiel der Kleinen in einem der unzähligen Wohntürme Kyzynys. „Unglücklicherweise hat der Block der Ersten Verantwortung vor kurzem einen strategischen Wechsel vollzogen", zirpte er und verlieh seiner Stimme wie zum Hohn einen Beiklang des Bedauerns. „Ich bin an die Befehle von oben gebunden, wie du dir sicher denken kannst."
    Er log, doch das konnte sein Gegenüber nicht einschätzen. Funksprüche verließen das Latoser-Flaggschiff. Die Diskusraumer des Göttlichen Protektors bildeten Abwehrkordons, um den beiden

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