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2327 - Risikoplan Charlie

Titel: 2327 - Risikoplan Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringen -, und wollen sich nun lediglich vergewissern, dass sie auch den Richtigen erwischt haben. Alles andere fällt nicht in ihre Zuständigkeit. „Ich weiß nicht, was ein Dunkler Ermittler alles in Erfahrung gebracht hat. Aber ich habe Informationen über Quinto-Center, die euch vielleicht interessieren."
    Das schien dem Schlangenköpfigen zu genügen. Er deutete mit der Waffe auf das Schott des Beiboots.
    Hefner setzte sich in Bewegung. Sofort lösten sich ein halbes Dutzend Mor'Daer aus ihrer Formation und bildeten einen Kreis um ihn. Sie gaben das Tempo vor und führten ihn ins Innere des Schiffs. In der Schleuse verharrten sie; Hefner ging davon aus, dass er nun gründlich auf verborgene Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände durchleuchtet wurde.
    Ihm wurde klar, dass sein Plan in die Endphase trat.
    Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Raumer gestartet war, als kurz darauf das Kolonnen-Fort auftauchte, erkennbar in einem Holo in der Schleuse: Ein gigantischer, etwa 16 Kilometer langer Block, der ihn an ein doppeltes, ineinander verschränktes Terinnerte. Er kannte die Daten eines Forts, auch wenn die Ausmaße in der Holo-Darstellung nicht ersichtlich wurden: Die Breite betrug etwa elf Kilometer, die Dicke - beziehungsweise Höhe - neun.
    Der Traitank schleuste ein, das Schott öffnete sich, und die Eskorte geleitete ihn hinaus. Eine Vielzahl fremdartiger Sinneseindrücke stürmte auf ihn ein.
    Hefner kam das Kolonnen-Fort in gewisser Weise lebendig vor. Überall in den Gängen und Räumen wisperte und flüsterte es.
    Mehrmals weitete sich der Gang, durch den er gerade geführt wurde, und verengte sich dann wieder wie eine Ader in einem überdimensionalen Körper. Als es Hefner gelang, eine Wand zu berühren, fühlte sie sich kalt an, wie eine Mischung aus Stahl und Kunststoff. Einmal glaubte er sogar, hinter den Wänden etwas pulsieren zu spüren.
    Wie er aus den Berichten des TLD wusste, die Monkey ihm zur Verfügung gestellt hatte, wurde das gesamte Fort von Straßen durchzogen, gewundenen Röhren, die relativ schnelle Verbindungen in sämtliche Sektionen bereitstellten. Seine Häscher führten ihn zu einem großen, schmutzig gelb lackierten Traktor; die Farbe erinnerte Hefner an Eiter.
    Der so genannte Koffter nahm Fahrt auf.
    Er schien automatisch zu manövrieren.
    Hefner konnte seine Geschwindigkeit nur schlecht einschätzen, ging jedoch von mehreren hundert Stundenkilometern aus.
    Das Gefährt stoppte, die Eskorte geleitete Hefner hinaus, und zehn Sekunden später schloss sich das Gitter einer Zelle hinter ihm, und als zusätzliche Absicherung baute sich ein Energieschirm auf.
    Er war gefangen. Man hatte ihn ins TRAICOON-Fort geholt und in eine Zelle geworfen.
    So viel zu seinem Plan, aus der Verzweiflung geboren, ohne Rückversicherung, auf Gutdünken der Gnade TRAITORS ausgeliefert.
    Wie die Sonne schon angemerkt hatte: Er hatte nur das Wort der Kolonne, dass sie den Handel ehren würde. Falls sie überhaupt darauf einging.
    Aber was hatte er zu verlieren?
    Dormion, dachte er. ,Was garantierte ihm, dass die Terminale Kolonne ihr Wort halten würde, nachdem er den Handel abgeschlossen hatte?
    Und was würde passieren, wenn der Weisungsbefugte, mit dem er verhandeln würde, genau diesen Gedankengang nachvollzog?
    Der Plan hatte Lücken. Aber das hatte er gewusst. Noch während er diesem Gedanken nachging, stellten sich die Krämpfe ein. Taura, es tut mir Leid, dachte er. Vielleicht wirst du irgendwann einmal verstehen, dass ich nicht anders handeln konnte. Bitte verzeih mir.
    Dann ergab er sich dem furchtbaren Schmerz.
    Kaum hatten die Krämpfe nachgelassen, als der Energieschirm erlosch und das Gitter der Zelle geöffnet wurde.
    Hefner rappelte sich mühsam auf. Es überraschte ihn, dass man ihn schon jetzt abholte - zum Verhör, zu Verhandlungen, wozu auch immer. Die universelle Konstante der Gefangenenbefragung sah vor, dass man den Delinquenten eine Weile schmoren ließ.
    Das sprach für ihn. Für das, was er anzubieten hatte.
    Aber vielleicht standen der Terminalen Kolonne bei Verhören Möglichkeiten und Methoden zur Verfügung, die es überflüssig machten, Gefangene vorher weich zu kochen.
    Einer der fünf Schlangengesichtigen im Gang vor der Zelle machte eine Bewegung mit seiner Waffe. Sie war eindeutig: Mitkommen!
     
    *
     
    Hefner fragte sich, ob die Mor'Daer ihn tatsächlich in die Zentrale des Kolonnen-Forts geführt hatten oder nur in einen hochwertig ausgerichteten Verhörraum

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